„Von der Donau an die Wolga … und zurück“

Ein Kinderbuch zur Geschichte der Deutschen aus Russland
von Viktor Krieger, Stanimir Bugar und Artur Rosenstern
Illustriert von Wahe Hovhannisjan

Das kürzlich im BKDR Verlag erschienene russlanddeutsche Kinderbuch erzählt in nur 14 kurzen Kapiteln die etwa 250-jährige facettenreiche Geschichte der deutschen Auswanderer ins Russische Kaiserreich und ihrer Nachkommen.

Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebten Menschen auf dem Gebiet des heutigen Deutschland Krieg, Geldnot und Hunger. Ihre Lebenserwartung war aufgrund der schlechten Versorgung sehr gering. Viele Menschen starben. Die Überlebenden mussten sich oft die nachfolgende wichtige Frage stellen: Wo und wie ermögliche ich meiner Familie eine bessere Zukunft? Viele Familien trafen schließlich die Entscheidung, es in einem fremden Land zu versuchen.

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Zu Ehren von Anna German: Konzertreihe mit Helena Goldt

Am vergangenen Wochenende kamen auf Einladung des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) sowie des Hauses der Heimat Nürnberg (HdH) zum Weltfrauentag zahlreiche Gäste zur Konzertreihe mit Helena Goldt zu Ehren von Anna Viktoria German.

Helena Goldt, die 2005 Gesang an der damaligen Musikhochschule Augsburg-Nürnberg studierte und 2011 diese als staatlich geprüfte Diplom-Opernsängerin verließ, trug gekonnt mit ihrer einzigartigen Stimme zahlreiche Stücke der allseits bekannten Sängerin Anna German auch in deutscher Sprache vor. Dorothea Walter schmückte die dargebotenen Lieder mit geschichtlichen Kurzvorträgen über die in der usbekischen Kleinstadt Urgentsch geborenen Künstlerin Anna German, die als Kind von russlanddeutschen Eltern mennonitischen Glaubens 1946 aufgrund der politischen Situation mit ihrer Familie nach Polen aussiedelte.

Wir vom BKDR haben uns sehr über die beiden gut besuchten musikalischen Vorführungen in Nürnberg und Forchheim gefreut und danken Helena Goldt für ihre eindrucksvollen Auftritte, Dorothea Walter für die gekonnte Moderation, Rudi Walter und Johannes Moosmann für die tatkräftige Unterstützung sowie den zahlreichen Zuhörern und Mitsingenden für zwei wundervolle und würdige Konzerterlebnisse zu Ehren von Anna Viktoria German!

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Thematische Publikationen zur Geschichte der wolgadeutschen Republik

Beim Kalenderblatt des Monats „März 2024“ geht es um thematische Publikationen zur Geschichte der wolgadeutschen Republik im BKDR Verlag.

Im Juni 2019 erschien das erste Buch, das unser Kulturzentrum in Kooperation mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland herausgegeben und gefördert hat. Es handelte sich um einen Sammelband (Literaturalmanach 2019) mit dem Titel „ZwischenHeimaten“ mit Beiträgen von Autorinnen und Autoren, die überwiegend aus dem postsowjetischen Raum stammen. Seitdem veröffentlicht der hauseigene BKDR Verlag einmal im Jahr einen Literaturalmanach mit Themen wie deutsche Spuren in Osteuropa und Mittelasien, Vertreibung und Deportation, außergewöhnliche Schicksale von Menschen aus postsowjetischen Staaten, das Zusammenleben mit anderen Menschen in Deutschland und Schwierigkeiten des Ankommens in der neuen „alten“ Heimat und dergleichen.

Darüber hinaus sind in unserem Verlag bereits mehr als zwanzig weitere wertvolle Bücher erschienen, vornehmlich in der kulturhistorischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Sparte. Darunter einige wichtige Werke, die sich ausgiebig mit der Geschichte der wolgadeutschen Republik befassen.

Statistik des Monats „Februar“

Nachdem wir im vergangenen Monat der „Verteilung der Wohnorte von (Spät-)Aussiedlern 2019“ gewidmet haben, erörtern wir in diesem Monat im Bereich der räumlichen Verteilung die „Verteilung der Bevölkerung auf Gemeindegrößenklassen 2019“.

Neben der Verteilung auf einzelne Regionen lässt sich das Stadt­Land­Verhältnis der Wohnorte bei den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen betrachten. Hierfür kann auf die im Mikrozensus enthaltenen Angaben zur Einwohnerzahl zurückgegriffen werden. Abb. 4.4 zeigt die Verteilung der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen auf die Gemeindegrößenklassen. Während fast ein Drittel der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund in kleinen Gemeinden mit weniger als 10.000 Personen lebt, liegt dieser Anteil bei den (Spät­)Aussiedlerinnen und (Spät­)­ Aussiedlern – ebenso wie bei den übrigen Personen mit Migrationserfahrung – deutlich darunter. Im Gegensatz zu Letzteren wohnen (Spät­)Aussiedlerinnen und (Spät­)Aussiedler jedoch nicht überdurchschnittlich oft in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Hier liegt der Wert sogar leicht unter dem der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Mit etwa 71 Prozent lebt somit der Großteil der (Spät­)Aussiedlerinnen und (Spät­)Aussiedler in Gemeinden mittlerer Größe bzw. in kleineren Großstädten (zwischen 10.000 und 500.000 Menschen).

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„Die große Welt der kleinen Mundharmonika“

Heute fand im Haus der Heimat Nürnberg der Musiknachmittag „Die große Welt der kleinen Mundharmonika“ mit dem Duett „Face to Face“ statt. Das Gespann existiert seit etwa drei Jahren und konnte sein Können schon mehrfach auf Bühnen in Deutschland und darüber hinaus unter Beweis stellen.

Während des Konzerts

Alexander Oberst und Alexey Nikonov (beide aus Würzburg) haben mit ihrem ansprechenden, außergewöhnlichen und sehr seltenen Klang für große Begeisterung bei den zahlreichen Zuhörern gesorgt. Mittels des harmonischen Zusammenspiels von Mundharmonika (Oberst) und Klavier (Nikonov) wurde das Publikum auf eine Vielzahl von Reisegeschichten sowohl aus nahen als auch aus fernen Ländern mitgenommen, die anhand der Jazzsprache vorgetragen wurden – inklusive eines kurzen geschichtlichen Überblicks zum Instrument der Mundharmonika.

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Akademische Viertelstunde mit Hermina Wagner

Vergangenen Freitag war Hermina Wagner zu Gast beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR), um einen Beitrag im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ aufzunehmen.

Hermina „Minna“ Wagner (Aschaffenburg), die als Stimme des deutschen Hörfunks in Kasachstan sehr bekannt war, kam 1966 zum deutschen Radio Alma-Ata und war bis 1990 als Ansagerin und Redakteurin tätig. Auch als Sängerin machte sie die deutschen Sendungen zum einzigartigen Erlebnis. Besonders beliebt waren dabei ihre Wunschkonzerte.

Nachstehend ein Foto von Hermina Wagner zur damaligen Zeit in einer ihrer Funktionen als Sängerin.

Liedernachmittag: „Die große Welt der kleinen Mundharmonika“

Alexander Oberst (Würzburg) wird mittels seiner Mundharmonika an diesem Tag gemeinsam mit der stilsicheren Pianobegleitung in Person von Alexey Nikonov einen äußerst seltenen und außergewöhnlichen Klang erzeugen. Das Duett „Face to Face“ existiert seit etwa drei Jahren und konnte sein Können schon mehrfach sowohl im In- als auch im Ausland unter Beweis stellen.

Veranstaltungsflyer

Die Kompositionen von Alexander Oberst sind musikalische Reisegeschichten aus nahen und fernen Ländern, die anhand der Jazzsprache vorgetragen werden und erzählen, wie das Unbekannte und Geheimnisvolle durch die Neugier zu Vertrauen aufgelöst werden. Dies verspricht ein besonderes Konzerterlebnis an diesem Tag.

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und das Haus der Heimat Nürnberg (HdH) freuen sich auf Ihr Kommen!

Wann? 24. Februar 2024 (Samstag) um 16:00 – 17:30 Uhr.
Wo? Im Haus der Heimat Nürnberg (Imbuschstraße 1, 90473 Nürnberg)

„5 Jahre Bayerisches Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)“

Seit mittlerweile fünf Jahren besteht das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) mit Sitz in Nürnberg. Dabei blicken wir auf eine ereignisreiche, nutzbringende und erfolgreiche Zeit zurück, schauen jedoch gleichzeitig mit Zuversicht und Ideenvielfalt in die Zukunft.

Seit der Gründung wurden vielfältige Projekte und Maßnahmen umgesetzt, zahlreiche innovative Angebote zur Verfügung gestellt und viele eigenständige Produkte zur Thematik der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum erarbeitet.

Damit Sie sich einen besseren Eindruck über unsere Arbeit im Kulturzentrum verschaffen können, haben wir einen Teil unseres Wirkens in einem Videobeitrag mit dem Titel „5 Jahre Bayerisches Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)“ zusammengefasst.

Zum Videobeitrag gelangen Sie unter dem nachfolgenden Link auf unserem YouTube-Kanal:

Viel Spaß beim Anschauen! Und: Vergessen Sie nicht unseren YouTube-Kanal zu abonnieren, damit Sie immer auf dem Laufenden bleiben!

Kalender 2024: „100 Jahre Wolgadeutsche Republik“

in Kooperation mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) sowie dem HFDO (Historischer Forschungsverein der Deutschen aus Osteuropa).

Die Wolgadeutschen bildeten eine besondere Gruppe innerhalb der gesamten russlanddeutschen Minderheit. Es waren jedoch weder ihre ausgeprägten wirtschaftlichen Leistungen noch traten sie zur Zarenzeit mit überdurchschnittlichen Kulturleistungen oder Bildungserfolgen hervor. In dieser Angelegenheit entsprachen eher die Schwarzmeerdeutschen oder vor allem die Mennoniten der Rolle eines Musterwirts.

Vielmehr waren es andere Faktoren, die ihre einzigartige Stellung untermauerten: Sie galten als erste Russlandpioniere, die sich durch eine kompakte Siedlungsweise und außergewöhnliche demographische Dynamik auszeichneten. Als alleinige unter allen Gruppen der Deutschen im Russischen Reich und später in der UdSSR besaßen sie wichtige Voraussetzungen, um eine Nation des Übersiedlungstyps – ähnlich den Frankokanadiern – zu werden. Daher war es nicht verwunderlich, dass sie von den bolschewistischen Machthabern offiziell als ein eigenständiges russländisches Volk – ähnlich wie die Usbeken, Tschuwaschen, Kalmücken oder Kasachen – anerkannt wurden, in Genuss der Autonomierechte kamen und Anfang 1924 eine nationale Republik, die ASSRdWD ausrufen durften.

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BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“

Gestern war Waldemar Eisenbraun, Leiter des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR), in Hallein (im Tennengau im Bundesland Salzburg, Österreich) vor Ort, um die im Kunstraum pro arte ausgestellte BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“ zu betrachten und ein Arbeitsgespräch mit Jurij Diez und Alois Ellmauer zu führen.

Arbeitstreffen in Hallein. Auf dem Foto sehen Sie v. l. n. r.: Alois Ellmauer, Christa Hassfurther, Jurij Diez und Waldemar Eisenbraun.

Wir sind froh, dass alle Beteiligten beidseitig viele Informationen und Anregungen aus diesem Austausch mitnehmen konnten. Diese neuen Erkenntnisse gilt es nun zu forcieren und in die Praxis umzusetzen – vor allem in Bezug auf die kommenden Ausstellungsorte der hochwertigen und bedeutsamen Rauminstallation.

Noch bis zum 28. Januar 2024 haben Sie die Möglichkeit, die BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“ in Hallein im kunstraum pro arte (Schöndorferplatz 5, 5400 Hallein, Österreich) zu besichtigen. An dieser Stelle herzlichen Dank an Christa Hassfurther (künstlerische Leitung) für die Ausstellungsmöglichkeiten.

Weitere Präsentationsanfragen sind ausdrücklich erwünscht. Treten Sie gerne mit uns in Kontakt – wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Nachstehend einige Eindrücke.

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Festakt anlässlich des 5-jährigen Bestehens des BKDR

Heute fand anlässlich des 5-jährigen Bestehens des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) unter der Schirmherrschaft von Dr. Petra Loibl (MdL), Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, ein Festakt mit geladenen Gästen in den Räumlichkeiten des Kulturzentrums in Nürnberg statt.

Auf dem Foto sehen Sie v. l. n. r.: Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Waldemar Eisenbraun, Ewald Oster, Dr. Petra Loibl, Maria Vollmer, Hartmut Koschyk und Werner Henning.

Nach dem anschaulichen Videobeitrag „5 Jahre BKDR“ sowie der Begrüßung durch Waldemar Eisenbraun, Leiter des Kulturzentrums, richtete Ewald Oster, Vorsitzender des BKDR-Trägervereins, sein Grußwort an das Publikum: „Als Vorstandsvorsitzender des BKDR erfüllt es mich mit Stolz, dass sich das BKDR als Leuchtturmprojekt kontinuierlich weiterentwickelt und seine Bekanntheit, Reputation und Vernetzung spürbar ausgebaut hat. Wir schätzen es sehr, dass der Freistaat Bayern geschlossen hinter dem Kulturzentrum der Deutschen aus Russland steht und unsere zielorientierte, innovative und wichtige Arbeit fördert. Die vorbildliche Entwicklung des BKDR hängt unmittelbar mit seinem engagierten und gut geführten Team zusammen.“

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Abschlussaufsatz über Bessarabiendeutsche an der Universität Dorpat

Das aktuelle Jahrbuch der Bessarabien- und Dobrudschadeutschen enthält den Abschlussaufsatz unseres wissenschaftlichen Mitarbeiters, Dr. Viktor Krieger, über bessarabiendeutsche Studenten an der Universität Dorpat zu Zarenzeit. Den ersten Beitrag dazu im Jahrbuch 2022 finden Sie HIER! auf unserer Homepage.

Letztendlich konnten 48 Siedler-Kolonisten aus Bessarabien ermittelt werden, die in den Jahren 1802 bis 1918 in Dorpat studiert hatten, davon genau die Hälfte oder 24 im Hauptfach Theologie. An zweiter Stelle fungierte die Medizinausbildung (12), gefolgt von Rechtswissenschaften (6), Philologie/Geschichte (4) und den naturwissenschaftlichen Fächern (2).

Zeitlich betrachtet, weist das gesamte 19. Jahrhundert 20 Studierende aus der Region auf. In etwa genauso viele (19) besuchten die Bildungsstätte in den letzten acht Jahren ihres Bestehens (1911‒1918). Dies spiegelt nur einige Ergebnisse dieser Untersuchung wider. Im Aufsatz werden die vielfältigen Lebens- und Berufswege der studierenden „Kolonistensöhne“ ausführlich analysiert. Anstelle dieser russischen kaiserlichen Bildungsanstalt entstand im unabhängigen Estland ab 1919 die nationale Universität Tartu (siehe: Krieger, Viktor: „Siedler-Kolonisten aus Bessarabien an der Universität Dorpat, Teil II“, aus: Jahrbuch der Bessarabien- und Dobrudschadeutschen, Heimatkalender 2024, S. 33‒61.).

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Onlineseminar: „Familiengeschichten der Deutschen an der Wolga“

Am 17. Januar fand die Veranstaltung „Familiengeschichten der Deutschen an der Wolga“ im Rahmen der Wanderausstellung „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart“ der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) im Onlineformat statt.

Zum Thema referiert haben unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Prof. Dr. Olga Litzenberger sowie Antonina Domke (Kultur- und Öffentlichkeitsbeauftragte des russlanddeutschen Vereins „KulturA-Z e. V.“ in Soest).

Vielen Dank für die gelungene Kooperationsveranstaltung und auf eine weitere zielorientierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit!

BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“ in Hallein (Österreich)

„Was ist meine Heimat?“ – Diese Frage scheint durch das Gewebe der russlanddeutschen Geschichte, mit ihren vielen Schicksalen und Biografien. Der Heimatbegriff war, ist und bleibt weiterhin aktuell, weil wir darüber diskutieren, nachdenken und danach suchen. So bleibt „Heimat“ unser ständiger Begleiter im Fluss der Zeit.

In Anbetracht dessen wird bis zum 28. Januar 2024 in Hallein die BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“ in Hallein – etwa 30 Kilometer von Salzburg entfernt – im „kunstraum pro arte“ (Schöndorferplatz 5, 5400 Hallein, Österreich) präsentiert. Weitere Hinweise finden Sie HIER!

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Interview in der DAZ

Heute feiert das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) sein fünfjähriges Bestehen.

Diesbezüglich hat die Deutsche Allgemeine Zeitung (DAZ) ein interessantes Interview mit der Geschäftsleitung Waldemar Eisenbraun geführt. Zum veröffentlichten Interview gelangen Sie unter dem nachfolgenden Link:

Vielen Dank an die DAZ. Wir wünschen uns weiterhin eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Heute vor 5 Jahren!

Am 18. Januar 2019 fand die symbolische Schlüsselübergabe durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder an den Trägerverein des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland statt. Damit war die Gründung des BKDR vollzogen, womit eine neue Zeitrechnung begann.

Heute – am fünften Jahrestag unseres Bestehens – blicken wir auf eine ereignisreiche, nutzbringende und erfolgreiche Zeit zurück. Unsere vielfältigen Projekte, Maßnahmen, Angebote und Produkte werden im kommenden Videobeitrag „5 Jahre BKDR“ zusammengefasst.

Den Entscheidungsträgern in der Landespolitik und den Behörden sowie unseren verlässlichen Partnern und treuen Begleitern danken wir für die vielseitige Unterstützung und das Vertrauen in unsere Kompetenzen und Fähigkeiten!

Auf dem Foto sehen Sie den geschichtsträchtigen Moment
der symbolischen Schlüsselübergabe am 18. Januar 2019.

4. internationaler BKDR-Fotowettbewerb

„Stumme Zeitzeugen – Materielles Kulturgut aus dem Bereich des geistigen Lebens
Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) führt heuer mit dem internationalen Fotowettbewerb „Stumme Zeitzeugen – Materielles Kulturgut aus dem Bereich des geistigen Lebens“ zum vierten Mal einen Fotowettbewerb durch.

Die Teilnahme durch Einsendungen kann im Zeitraum von Januar bis Mai 2024 erfolgen. Vom Wettbewerb ausgeschlossen sind Jury-Mitglieder sowie Mitarbeiter des BKDR.

Einsendeschluss: 31.05.2024

Themen für Fotomotive:
Beim diesjährigen internationalen Fotowettbewerb können die Teilnehmenden Fotos zu zwei Themenbereichen einsenden:

  1. Kirche und Religion: Dokumente, Gebetbücher, Sprüche und Symbolik
  2. Bildungswesen: Zeugnisse sowie Lehr- und Anschauungsmaterial

Damit möchten wir das materielle Kulturgut dieser Volksgruppe einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Die abgebildeten Motive sollen den Betrachtern verschiedene Aspekte der russlanddeutschen Geschichte sichtbar machen und einen tiefen Einblick in das geistige Leben ermöglichen. Nachstehend ein Beispiel:

Eine Fibel aus der ASSR der Wolgadeutschen
Auf dem Foto sehen Sie eine Fibel des Deutschen Staatsverlags Engels aus dem Jahre 1937. Mittels dieser Bücher – auf der ersten Seite ist Josef Stalin zu sehen – lernten die Schüler in der 1. Klasse das Lesen und Schreiben. Foto: BKDR. Nürnberg 2024.

Einsendung:
Die Teilnehmer aus dem In- und Ausland dürfen insgesamt ein Foto pro
Themenbereich einsenden – also insgesamt zwei Fotos. Die Fotodateien bitte in den gängigen Formaten (z. B. jpg, tiff oder pdf) in druckgeeigneter Auflösung per E-Mail an redaktion@bkdr.de, via Datenaustauschlink (Dropbox, WeTransfer etc.) oder auf einer CD/DVD per Post zukommen lassen. Als Betreff in der E-Mail bitte „Fotowettbewerb 2024“ angeben. Analoge Bilder können als Scan eingeschickt werden. Collagen sind erlaubt, Kompositionen mit passenden Gegenständen (siehe Beispielfoto) sind erwünscht. Für eine teilnahmeberechtigende Einreichung werden folgende Angaben benötigt:

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Deutsche Siedlungen im Porträt – Messer (heute Ust-Solicha)

Zum Ende des Jahres möchten wir Ihnen nochmals ein echtes Highlight präsentieren: Ein neuer Videobeitrag im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“ über die ehemalige deutsche Kolonie Messer.

Messer galt als eines der vorbildlichsten Umsiedlungsdörfer. Im Gegensatz zu anderen Kolonien stammten alle Erstsiedler aus der gleichen Region Deutschlands. Sie betrieben zunächst Landwirtschaft und waren damit sehr erfolgreich. Sie bauten Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Hirse, Sonnenblumen und Hanf an. Mais ist eine gesonderte Erwähnung wert: In Russland wird die Initiative zum Anbau von Mais in der Regel mit dem Namen des ehemaligen Ministerpräsidenten der Sowjetunion Nikita Chruschtschow verbunden. Die Messer-Kolonisten führten diese landwirtschaftliche Innovation jedoch fast 100 Jahre früher ein. Darüber hinaus erfand ein Kolonist namens „Rit“ den sogenannten „Kizyak“ bzw. „Dungtorf“, eine dicke Mischung aus Dung und Stroh, die in Stücke geschnitten wurde und das Brennholz zum Heizen der Häuser ersetzte. Bereits 1894 waren etwa 600 Einwohner mit der Herstellung von Sarpinka-Stoffen beschäftigt. Es brachen zudem immer wieder Cholera- und Pockenepidemien aus. Besonders verheerend für die Gemeinde war die Epidemie von 1892, die auf die Dürrekatastrophe im vorherigen Jahr folgte. Einem Augenzeugen zufolge, Pastor Eichhorn, sammelten die Dorfbewohner „Aas auf, zermalmten es und kochten die Knochen, um sich irgendwie zu ernähren“.

Das historische Zentrum des Dorfes ist bis heute fast in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben. Die lutherisch-reformierte Gemeinde von Ust-Solicha errichtete hier 1911 eine Kirche. Die Kirche spielte vor allem während Epidemien und Hungersnöten eine zentrale Rolle bei der Hilfe, da sie über eigene Reserven verfügte. Sie unterstützte die Gemeindemitglieder während der Jahre so gut sie konnte. Die sowjetischen Behörden „bewerteten“ den Beitrag des Klerus zum Kampf gegen die nationale Katastrophe jedoch auf eine eigentümliche Weise. Unter Berufung auf die Notwendigkeit, den Hunger zu bekämpfen, führten später die Bolschewiki eine Kampagne zur Beschlagnahme von Kircheneigentum durch, entzogen den Kirchen ihre wirtschaftliche Grundlage und organisierten Repressionen gegen Pfarrer. So wurde beispielsweise der Pfarrer Liborius Bening 1931 verhaftet. 1932 wurde der Pfarrer Eduard Hermann Eichhorn verhaftet und ins Exil geschickt. Die Kirche in Ust-Solicha wurde 1937 geschlossen.

Das Video finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter dem nachfolgenden Link:

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BKDR-Bildungsreise „Auf deutschen Spuren in Georgien“

Die diesjährige BKDR-Bildungsreise „Auf deutschen Spuren in Georgien“ führte etwa 20 Teilnehmer in den eurasischen Staat im Südkaukasus, der östlich des Schwarzen Meeres und südlich des Großen Kaukasus – der größten Gebirgskette im Kaukasus – gelegen ist. Hier leben knapp vier Millionen Menschen. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung lebt im Großraum Tiflis.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden hier einige deutsche Siedlungen gegründet, die bis zur Deportation der deutschstämmigen Bevölkerung im Jahre 1941 existierten. Heute leben kaum noch Deutsche in diesen Gebieten, jedoch wird das kulturelle Erbe der einstigen Siedler vielerorts auch heute noch gepflegt und für künftige Generationen bewahrt.

Schauen Sie sich auf unserem YouTube-Kanal gerne den Videobeitrag zur eindrucksvollen Exkursion an und vergessen Sie nicht unseren Kanal zu abonnieren:

Wolgadeutsche Volkslehrer an den Fronten des Ersten Weltkrieges

Der Erste Weltkrieg 1914-1918, den der amerikanische Historiker George Kennan als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnete, hat im Russischen Reich am stärksten die deutsche Minderheit getroffen. Es lag in erster Linie an der militärischen Konfrontation mit dem Deutschen Reich, infolgedessen nicht nur der „äußere Deutsche“, d.h. die Bewohner Deutschlands, sondern auch der „innere Deutsche“, die deutschsprachigen bzw. -stämmigen Bürger des eigenen Landes zu Feinden Russlands erklärt wurden [siehe: „Den inneren Deutschen besiegen„].

Immerhin fand im Vergleich zum Zweiten Weltkrieg bzw. dem „Deutsch-Sowjetischen Krieg“ 1941-45 noch keine totale Entrechtung der „russischen“ Deutschen statt – ungeachtet zahlreicher Diskriminierungen, antideutscher Propaganda, beginnender Enteignungen oder gar partieller Deportationen aus den frontnahen Gebieten. Der wichtigste Unterschied betraf die Rekrutierungspraxis: Der deutschbaltische Adlige oder ein Schwarzmeer- oder Wolgakolonist wurden gleichermaßen wie andere Vertreter aus den Reihen der russländischen Völker (ausgenommen zentralasiatische und sibirische Ureinwohner) zum Dienst an der Front einberufen.

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