Bayerisches Kulturzentrum der Deutschen aus Russland
Wir sind bundesweit das erste institutionell geförderte Kulturzentrum der Deutschen aus Russland dieser Art. Die Schlüsselübergabe durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder fand am 18. Januar 2019 statt ...
Ein Kinderbuch zur Geschichte der Deutschen aus Russland von Viktor Krieger, Stanimir Bugar und Artur Rosenstern Illustriert von Wahe Hovhannisjan
Das kürzlich im BKDR Verlag erschienene russlanddeutsche Kinderbuch erzählt in nur 14 kurzen Kapiteln die etwa 250-jährige facettenreiche Geschichte der deutschen Auswanderer ins Russische Kaiserreich und ihrer Nachkommen.
Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebten Menschen auf dem Gebiet des heutigen Deutschland Krieg, Geldnot und Hunger. Ihre Lebenserwartung war aufgrund der schlechten Versorgung sehr gering. Viele Menschen starben. Die Überlebenden mussten sich oft die nachfolgende wichtige Frage stellen: Wo und wie ermögliche ich meiner Familie eine bessere Zukunft? Viele Familien trafen schließlich die Entscheidung, es in einem fremden Land zu versuchen.
Am vergangenen Wochenende kamen auf Einladung des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) sowie des Hauses der Heimat Nürnberg (HdH) zum Weltfrauentag zahlreiche Gäste zur Konzertreihe mit Helena Goldt zu Ehren von Anna Viktoria German.
Helena Goldt, die 2005 Gesang an der damaligen Musikhochschule Augsburg-Nürnberg studierte und 2011 diese als staatlich geprüfte Diplom-Opernsängerin verließ, trug gekonnt mit ihrer einzigartigen Stimme zahlreiche Stücke der allseits bekannten Sängerin Anna German auch in deutscher Sprache vor. Dorothea Walter schmückte die dargebotenen Lieder mit geschichtlichen Kurzvorträgen über die in der usbekischen Kleinstadt Urgentsch geborenen Künstlerin Anna German, die als Kind von russlanddeutschen Eltern mennonitischen Glaubens 1946 aufgrund der politischen Situation mit ihrer Familie nach Polen aussiedelte.
Wir vom BKDR haben uns sehr über die beiden gut besuchten musikalischen Vorführungen in Nürnberg und Forchheim gefreut und danken Helena Goldt für ihre eindrucksvollen Auftritte, Dorothea Walter für die gekonnte Moderation, Rudi Walter und Johannes Moosmann für die tatkräftige Unterstützung sowie den zahlreichen Zuhörern und Mitsingenden für zwei wundervolle und würdige Konzerterlebnisse zu Ehren von Anna Viktoria German!
Beim Kalenderblatt des Monats „März 2024“ geht es um thematische Publikationen zur Geschichte der wolgadeutschen Republik im BKDR Verlag.
Im Juni 2019 erschien das erste Buch, das unser Kulturzentrum in Kooperation mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland herausgegeben und gefördert hat. Es handelte sich um einen Sammelband (Literaturalmanach 2019) mit dem Titel „ZwischenHeimaten“ mit Beiträgen von Autorinnen und Autoren, die überwiegend aus dem postsowjetischen Raum stammen. Seitdem veröffentlicht der hauseigene BKDR Verlag einmal im Jahr einen Literaturalmanach mit Themen wie deutsche Spuren in Osteuropa und Mittelasien, Vertreibung und Deportation, außergewöhnliche Schicksale von Menschen aus postsowjetischen Staaten, das Zusammenleben mit anderen Menschen in Deutschland und Schwierigkeiten des Ankommens in der neuen „alten“ Heimat und dergleichen.
Darüber hinaus sind in unserem Verlag bereits mehr als zwanzig weitere wertvolle Bücher erschienen, vornehmlich in der kulturhistorischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Sparte. Darunter einige wichtige Werke, die sich ausgiebig mit der Geschichte der wolgadeutschen Republik befassen.
Der BKDR Verlag und der Literaturkreis der Deutschen aus Russland nehmen wieder gemeinsam an der Leipziger Buchmesse (LBM) 2024 teil. Die LBM findet vom 21. bis zum 24. März 2024 statt. Am 22. sowie am 23. März wird es außerdem unmittelbar auf dem Messegelände zwei Lesungen mit Melitta L. Roth, Irene Langemann, Alexander Makeew und Artur Rosenstern geben.
(c) Bild: Privatarchiv
Bei der ersten Lesung am Freitag, 22. März, um 16:30 Uhr wird der Autor Alexander Makeew sein im BKDR Verlag erschienenes Buch„Pastor Wagners letzte Briefe. Die Geschichte eines Stalin-Opfers …“ präsentieren. Melitta L. Roth und Artur Rosenstern moderieren die Lesung und das Gespräch mit dem Autor (Halle 4, Café Europa, Stand E401/E403).
Im Rahmen der zweiten Lesung am 23. März, 15:30 Uhr, stellen Autorinnen Melitta L. Roth, Irene Langemann und Autor Artur Rosenstern den neuen Literaturalmanach mit dem Titel „Stimmen aus dem Niemandsland“ (erscheint Anfang März 2024) sowie einen Auszug aus dem Roman „Das Gedächtnis der Töchter“ von Irene Langemann vor (ebenfalls Halle 4, Forum Literatur, Stand B401).
Während des gesamten Zeitraumes finden Sie den Stand des BKDR Verlags und des Literaturkreises der Deutschen aus Russland in der Halle 4, Stand B300. Schauen Sie vorbei, wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Details zu den Beteiligten:
Irene Langemann
(c) Bild: Andrzej Walkusz
Irene Langemann wurde 1959 in Issilkul (Sibirien) geboren, wuchs zweisprachig in einer deutschen Familie auf. Sie ging mit siebzehn nach Moskau, studierte Schauspielkunst und Germanistik und arbeitete als Autorin, Schauspielerin und Moderatorin. 1990 wanderte sie nach Deutschland aus. Seitdem lebt sie in Köln und arbeitet als Autorin und Regisseurin für Film und Fernsehen. Ihre Dokumentarfilme wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. 2023 erschien ihr bereits vielbeachteter Debütroman „Das Gedächtnis der Töchter“ im Berliner Verlag Friedenauer Presse.