Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „Dezember 2024“ geht es um den Themenbereich „Religion und Kirche“.
Die antireligiöse Politik der Sowjetmacht verfolgte das Ziel, die offiziellen kirchlichen Strukturen zu spalten. Die Gründung der Arbeitskommune und später der Republik der Wolgadeutschen führte zur Erklärung der Unabhängigkeit der Wolgagemeinden von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands, entsprechend dem neuen Status des Gebiets der Wolgadeutschen. Die Leitung der Römisch-katholischen Diözese war gezwungen, von Saratow nach Odessa zu fliehen. Die Umsetzung der antireligiösen Maßnahmen führte zu einem starken Rückgang der Zahl der deutschen Priester, die sich bis Mitte der 1920er Jahre um die Hälfte verringerte. Eine Welle von gefälschten Gruppenprozessen gegen deutsche Geistliche fegte 1926-1928 durch die Wolgasiedlungen. Die religiöse Verfolgung in Russland rief Proteste von kirchlichen Organisationen in der ganzen Welt hervor. Nach 1929 wurde die Schließung von Kirchen weit verbreitet. Vielerorts wurden die Kirchen zu Lagerhallen und Garagen umgebaut oder einfach abgerissen, da sie den Anforderungen der sozialistischen Architektur nicht entsprachen. Die gewaltsame Schließung von Kirchen führte mancherorts zu Widerstand von Gläubigen, am stärksten in Marxstadt.
Die Kalenderblätter stehen Ihnen nachstehend als Download zur Verfügung:
Weiterlesen