Statistik des Monats „Juli“

Nachdem im vergangenen Monat die Arbeitsmarktbeteiligung erläutert wurde, möchten wir Ihnen in der Statistik des Monats „Juli“ im Zuge dessen die entsprechende „Stellung im Beruf von Erwerbstätigen im Alter von 25 bis unter 69 Jahren“ (Stand 2019) aufzeigen – unterteilt nach Migrationshintergrund und Geschlecht in die Bereiche „Arbeiter“, „Angestellte“, „Selbstständige“ und „Beamte“.

Dabei wird unter anderem ersichtlich, dass unter erwerbstätigen (Spät-)Aussiedlern im Alter von 25 Jahren bis unter 65 Jahren der Anteil der Arbeiter mit 36 Prozent überdurchschnittlich hoch ist. Dieser Wert ist deutlich höher als bei den Personen ohne Migrationshintergrund in der Bevölkerung (17 Prozent) und liegt auch leicht über demjenigen Wert, der den Personen mit Migrationserfahrung zugeteilt wird (33 Prozent). Zudem ist in allen Gruppen der Anteil an Männern deutlich höher als bei Frauen.

Bzgl. der Angestellten sind die Werte der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund mit 67 Prozent weitaus höher als gegenüber den anderen Gruppen der (Spät-)Aussiedler und den Personen mit Migrationserfahrungen mit 56 bzw. 55 Prozent. Hier ist in allen Gruppen ein hoher Frauenanteil zu erkennen.

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Ein Flugblatt aus dem Jahr 1990

Der Aufruf gegen die Wiederherstellung der Autonomen Sowjetischen Sozialistischen Republik der Wolgadeutschen (ASSRdWD)

Dokument des Monats

Ablichtung des Originals

Vor mehr als 30 Jahren wurde der letzte nennenswerte Versuch unternommen, die rechtswidrig aufgelöste wolgadeutsche autonome Republik wiederherzustellen. Die Geschichte dieses Scheiterns ist höchst lehrreich und hat an der Aktualität bis heute nicht eingebüßt. Die unveränderten Denk- und Handlungsweisen der föderalen und lokalen Machthaber in Russland blieben bis heute beinahe unverändert.

Als „Dokument des Monats“ möchten wir Ihnen ein typisches Flugblatt aus dieser Zeit vorstellen – ein lokal organisierter Aufruf „gegen die gewaltsame Wiederherstellung der autonomen Republik der Wolgadeutschen“. Als Urheber des Flugblatts zeichnet ein sogenanntes „Koordinationskomitee der Einwohner“ aus drei Kreisen des Gebiets Saratow, die bis 1941 administrativ der wolgadeutschen Republik angehörten: Marx (ehem. Kanton Marxstadt), Krasnoarmejsk (Balzer) und Sowjetsk (Mariental). Es muss zu Beginn des Jahres 1990 gedruckt worden sein, und zwar in der staatlich betriebenen Druckerei in Marx.

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BKDR-Vortrag und Präsentation der Wanderausstellung „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“

Kürzlich hielt unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Prof. Dr. Olga Litzenberger einen Fachvortrag mit dem Titel „Religiöses Leben der Russlandlanddeutschen“ für Mitglieder des Lions Club im Schlundhaus in Bad Königshofen. Im Anschluss daran war die BKDR-Wanderausstellung „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ in den Museen in der Schranne zu besichtigen und wurde danach bis zum vergangenen Montag am 10. Juli 2023 in der ev. Christuskirche in Bad Neustadt ausgestellt.

Prof. Dr. Olga Litzenberger während ihres Vortrages „Religiöses Leben der Russlandlanddeutschen“.

Ganz besonders danken wir Tina Mertten, Pfarrerin der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Bad Königshofen, für die großartige Unterstützung und Organisation im Rahmen der Präsentation der Wanderausstellung sowie des Vortrages.

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BKDR-Fachvortrag im Altvaterturm in Lehesten (Thüringen)

Am 5. August 2023 um 14:30 Uhr wird unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Viktor Krieger einen Fachvortrag im ehrwürdigen Altvaterturm in Lehesten halten und die mobile BKDR-Wanderausstellung „Grundlinien russlanddeutscher Geschichte“ präsentieren. Im Anschluss an den Vortrag besteht darüber hinaus über mehrere Wochen hinweg die Möglichkeit, dass Sie sich die Ausstellung anschauen.

Offizieller Flyer zur Veranstaltung.
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Das Kulturerbe der Deutschen in der Ukraine

Die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen setzt sich weiter konsequent mit der Geschichte und Kultur der deutschen Minderheit in der ehem. UdSSR auseinander. Auf der in Berlin vom 19. bis zum 21. Juni 2023 stattgefundenen Tagung ging es schwerpunktmäßig um das deutsche Kulturerbe in der Ukraine sowie um die gegenwärtige Lage der Minderheit angesichts des Krieges, in dem sich das Land nach dem russischen Angriff befindet.

Historische Entwicklungen in der Ukraine und die Geschichte ihrer Staatlichkeit beleuchteten in ihren Vorträgen die zwei ausgewiesene Experten Prof. Dr. Katrin Boeckh (Uni München) und Prof. Dr. Guido Hausmann (Uni Regensburg). Vor diesem Hintergrund erfolgten sowohl Beiträge zur geschichtlichen Entwicklung als auch zum kulturellen Erbe verschiedener regionalen Gruppen der Minderheiten der Galizien-, Bukowina-, Wolhynien-, Krim- und anderen Deutschen.

Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Viktor Krieger referierte im Zuge dessen über die größte Gruppe unter ihnen, nämlich die der Schwarzmeerdeutschen. Aufgrund von zwei Weltkriegen, einem blutigen Bürgerkrieg, stalinistischen Verfolgungen und angesichts Deportationen und Flucht in den Westen, wurden Objekte der materiellen und geistigen Kultur der Schwarzmeer- und insgesamt der Deutschen in der Ukraine fast vollständig vernichtet. Der fast anderthalb Jahre andauernde russische Angriffskrieg zerstört unwiederbringlich auch die letzten Reste des Erbes, da die Frontlinie mitunter gerade durch die einstigen Siedlungsgebiete der nationalen Gruppe verläuft.

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Adam Possmayer beim BKDR

Über den spontanen Besuch von Adam Possmayer, Pfarrer im Ruhestand, haben wir uns sehr gefreut.

Adam Possmayer (links) mit Kulturzentrumsleiter Waldemar Eisenbraun.

Herr Possmayer war jahrelang als Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorger in der Diözese Würzburg tätig. 1957 wurde Adam Possmayer im rumänischen Arad geboren. Im Februar 1996 wurde er in Würzburg zum Priester geweiht.

Teilnehmer des diesjährigen „Jugendforums Europa-Lateinamerika“ besuchen BKDR

Bei den jungen Teilnehmern aus fünf lateinamerikanischen Ländern stand die Geschichte und die Kultur der Wolgadeutschen im Mittelpunkt.

Die Südamerika-Delegation zu Gast beim BKDR.

Das Jugendforum Europa-Lateinamerika 2023 wurde von der Stiftung Verbundenheit mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes organisiert. Vom 27. bis 29. Juni kamen junge Menschen aus Lateinamerika und Europa zusammen, um gemeinsam internationale Beziehungen aktiv mitzugestalten.

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