BKDR-Bildungsreise nach Georgien

Die diesjährige BKDR-Bildungsreise „Auf deutschen Spuren in Georgien“ führt die etwa 20 Teilnehmer nach Georgien in ein Land, in dem zu Beginn des 19. Jahrhunderts einige deutsche Siedlungen gegründet wurden und dort bis zur Deportation der deutschstämmigen Bevölkerung im Jahre 1941 existierten.

Die Gruppe der BKDR-Bildungsreise vor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tiflis.

Am ersten Tag erkundete die Reisegruppe die deutschen Spuren in der georgischen Stadt Tiflis (Tbilissi), besuchte dabei die offizielle Vertretung der deutschen Minderheit in Georgien („Einung“) und wurde von dem Präsidenten dieser Organisation, Alexander Feldmaier, sehr herzlich empfangen. Er stellte den Gästen die Arbeit seiner Vereinigung vor, die vornehmlich darin besteht, die deutsche Kultur und Sprache im Land weiterhin zu bewahren und zu fördern. Unsere BKDR-Mitarbeiter Prof. Dr. Olga Litzenberger und Artur Böpple übergaben der „Einung“ eine Reihe an Büchern, die im BKDR Verlag erschienen sind.

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8. Treffen der Vereinigungen der Nachkommen der Wolgadeutschen in Urdinarrain (Entre Rios, Argentinien)

Am 16. und 17. September 2023 fand das achte nationale Treffen der Vereinigungen der Nachkommen der Wolgadeutschen in Urdinarrain (Argentinien) statt. Im Zuge dessen hielt unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Prof. Dr. Olga Litzenberger einen einstündigen Fachvortrag zum Thema „Das religiöse Leben der Wolgadeutschen“. Die zahlreichen Zuhörer – darunter Vertreter der Vereinigungen der Wolgadeutschen unter anderem aus Carhué, Colonel Suarez, Villa Ballester, Alpachiri, Tortuguitas, Aldea Brasiliane, Lucas González, Aldea San Juan, Urdinarrain und Gualeguaychú – zeigten sich beeindruckt von der Expertise Litzenbergers.

Im Rahmen der Kulturveranstaltung in Argentinien übergab das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) der Bibliothek des Jakob-Riffel-Museums (Leiter Leandro Hildt, wissenschaftliche Betreuung Dr. René Krüger) einen gesamten Satz der Bücher aus dem hauseigenen BKDR-Verlag. Zahlreiche Werke mit russlanddeutschem Themenbezug können von nun an von Deutschsprachigen in Argentinien gelesen werden.

Darüber hinaus wurde die BKDR-Wanderausstellung „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ in spanischer Sprache präsentiert. Die Ausstellung stieß auf großes Interesse bei den Deutschen in Argentinien und wird künftig in vielen deutschen Ortschaften über einen längeren Zeitraum hinweg präsentiert werden. Diesbezüglich führte Litzenberger vielversprechende Gespräche mit Stadt- und Dorfverwaltungen sowie Pfarrern, um die Ausstellung an verschiedenen Orten öffentlich begehbar zu machen.

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Die Ermordung des Pastors Wuchrer – eine zeitgenössische Quelle

Samuel Wuchrer, während seiner Studentenzeit in Dorpat, 1908

Das Dokument des Monats September ist einem traurigen Ereignis gewidmet: Am 13. August 1919 wurden Pastor Samuel Wuchrer und seine Begleiter von einer marodierenden aserbaidschanischen Räuberbande überfallen und ermordet. Der Pastor und seine Mitreisenden waren unterwegs zur Beerdigung von Christian Schmidt, der aus der deutschen Siedlung Eigenfeld stammte (Kreis Schamchor, Republik Aserbaidschan) und nur einige Tage zuvor ebenfalls bestialisch ermordet worden war. Dieser grausame Raubüberfall, dem elf Personen, darunter ein vierjähriges Kind, zum Opfer fielen, wühlte die gesamte deutsche Bevölkerung im Transkaukasus und vor allem in der damals unabhängigen Republik Aserbaidschan ziemlich stark auf. Der junge talentierte Pastor, geb. 1887, Nachkomme der einstigen Kolonisten, hatte Theologie in Dorpat studiert. Ab 1913 hatte er im Kirchspiel Annenfeld als Pastor gedient und war nicht nur in seiner Gemeinde, sondern über die Grenzen hinaus allgemein sehr beliebt.

Das Dokument (die erste Seite der Zeitung „Kaukasische Post“ vom 28. August 1919) ist ein wertvoller zeitgenössischer Bericht, der unmittelbar nach der Tat verfasst wurde. Daraus können wir einiges über den Tathergang erfahren, etwa dass der im Ort gefürchtete Räuberhäuptling Sary-Sapchan-ogly – entgegen den später verfassten Erinnerungen der Betroffenen oder Zeitgenossen – mit dem Massaker höchstwahrscheinlich nichts zu tun hatte. Darauf deutet der Umstand hin, dass er – sobald die erste Nachricht von diesem Unglück eintrat – von den Einwohnern um Hilfe gebeten wurde. Er reiste persönlich in Begleitung seiner Kumpanen zum Tatort hin und traf sich vor Ort unter anderem mit dem zuständigen Polizeichef (Pristaw) sowie mit anderen aserbaidschanischen Behördenvertretern.

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2 Jahre Kasachisch-Deutsches Zentrum in Astana (Kasachstan)

Am 11. September 2021 fand in der Stadt Astana ein bedeutendes Ereignis statt, auf das die Deutschen der Republik Kasachstan viele Jahre lang gewartet haben – die Eröffnung des Kasachisch-Deutschen Zentrums (KDZ). Es soll v. a. eine Insel zur Bewahrung der nationalen Identität, der deutschen Kultur und der Muttersprache sein.

Am Tag des zweijährigen Bestehens, übergab Waldemar Eisenbraun, Geschäftsleiter des BKDR, eine Vielzahl von Produkten aus dem BKDR-Verlag an das KDZ.

Waldemar Eisenbraun (links) mit zahlreichen Produkten des BKDR Verlags im Kasachisch-Deutschen Zentrum (KDZ).

Es fand ein reger Austausch mit der Zentrumsleitung, vertreten durch Dmitry Redler und Olga Stein, statt.

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XI. Republikanisches Festival der deutschen Kultur „Wir sind zusammen“ in Kasachstan

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) nahm heuer am XI. Republikanischen Festival der deutschen Kultur „Wir sind zusammen“ in Kasachstan teil.

„Wir sind zusammen“ lautete in Astana das Motto des Kulturfestivals.

Mit einer Wanderausstellung und drei Tafeln für virtuelle Rundgänge von geschichtsträchtigen Objekten in Kasachstan hat das BKDR das Rahmenprogramm des Kulturfestivals in Astana, der Hauptstadt Kasachstans, mitgestaltet.

Nachstehend einige Fotos des großangelegten kulturellen Ereignisses.

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Stadt(ver)führungen 2023

Heuer fanden zum 24. Mal die Stadtverführungen statt. Nach drei Tagen sämtlicher Führungen in Nürnberg und Fürth ist Deutschlands größter Führungsmarathon mittlerweile beendet.

Wir vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) haben uns sehr darüber gefreut, dass wir Teil dieser großangelegten Kulturveranstaltung sein durften und die Teilnehmer unserer Stadtführung „Russlanddeutsche Spuren in Nürnberg“ mehr über die Kultur und Geschichte der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum erfahren konnten.

Unsere Stadtführerin, Frau Vlasenko, erzählt den Interessenten im Rahmen der BKDR-Stadtführung „Russlanddeutsche Spuren in Nürnberg“ vieles über die Kultur und Geschichte der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum.

Nachstehend einige Eindrücke der Stadt(ver)führungen.

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Buchpräsentation mit Irene Langemann: Der Roman „Das Gedächtnis der Töchter“

Gestern Abend fand die vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und dem Haus der Heimat (HdH) organisierte Lesung mit Irene Langemann über ihren neuen Roman „Das Gedächtnis der Töchter“ statt.

Irene Langemann ermöglichte einen tiefen Einblick nicht nur in ihren Roman, sondern ebenfalls in ihre persönliche Familiengeschichte. Mit den ausgewählten Textpassagen kreierte sie eine einzigartige Stimmung, die bei den zahlreichen Zuhörern einen bleibenden Eindruck hinterließ. Ein tiefbewegender Roman über das Suchen nach Identität in der Fremde, über die vielen Facetten von Einsamkeit und die immer neu zu schöpfende Kraft, sie zu überwinden.

Eine beeindruckende Lesung mit Irene Langemann über ihren neuen Roman „Das Gedächtnis der Töchter“.

Im Anschluss an die Lesung fand eine lebhafte Diskussion statt, in der einige der Anwesenden zahlreiche Parallelen zu ihren eigenen Familienschicksalen entdeckt hatten. Kaum eine russlanddeutsche Familie war von den schrecklichen Ereignissen verschont geblieben.

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„Musik für den Frieden“ im Gemeinschaftshaus Langwasser

Am 7. Oktober 2023 (Samstag) findet um 16 Uhr (Einlass ab 15 Uhr) der Kulturnachmittag unter dem Motto „Musik für den Frieden“ im Gemeinschaftshaus Langwasser (Glogauer Str. 50, 90473 Nürnberg) statt. Der Eintritt ist frei.

Bei dem vielfältigen Kulturevent handelt es sich um eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und dem Haus der Heimat (HdH) Nürnberg.

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Gedenkveranstaltung in Friedland

BKDR-Leiter Waldemar Eisenbraun bei der Kranzniederlegung am Heimkehrerdenkmal in Friedland.

Anlässlich des 82. Jahrestags der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion

Unter dem Motto „Zukunft braucht Vergangenheit“ fand auch dieses Jahr am 2. September im Grenzdurchgangslager Friedland die zentrale Gedenkfeier der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland anlässlich des 82. Jahrestags der Deportation der Sowjetdeutschen statt – organisiert unter Federführung von Lilli Bischoff, der Vorsitzenden der Landesgruppe Niedersachsen. Die BKDR-Belegschaft nahm ebenfalls an dieser wichtigen Veranstaltung teil.

Der Einladung der Landsmannschaft nach Friedland folgten schätzungsweise 250 Gäste, darunter bekannte Persönlichkeiten aus der Politik und den landsmannschaftlichen Vereinsstrukturen wie z. B. Deniz Kurku (Niedersächsischer Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler), André Bock (Innenpolitischer Sprecher der CDU, Landesfraktion Niedersachsen), Klaus Dierker (Präsident der Landesaufnahmestelle Niedersachsen), Johann Thießen (Bundesvorsitzender der LmDR), Valentina Wudtke (Vorsitzende der LmDR, Landesgruppe Bayern), Geschäftsleiter des BKDR, Waldemar Eisenbraun. Das BKDR war darüber hinaus mit einem Bücherstand und der mobilen Ausstellung zum Thema „Religiöses Leben der Russlanddeutschen“ vor Ort.

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BKDR bei Stadt(ver)führungen 2023 dabei

Die Stadtverführungen Nürnberg sind Deutschlands größter Führungsmarathon. Heuer finden diese vom 15. bis 17. September 2023 statt. Die insgesamt über 1000 Führungen werden dabei in Nürnberg und Fürth angeboten – mit Beteiligung des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR).

Das diesjährige Motto lautet „Schlüsselerlebnisse“ – „sowohl im wörtlichen Sinne von Schlüsseln, die Türen sowie Schlösser öffnen oder schließen, als auch im übertragenen Sinne mit Bezug zu lebensverändernden Begebenheiten, Schlüsselfiguren oder Erfindungen, die […] zu bedeutenden Veränderungen führten.

Offizielles Titelmotiv der Stadt Nürnberg für die Stadt(ver)führungen 2023.
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„BKDR-Orchester auf Tour“ in Traunreut

Das BKDR-Orchester wird am 29. September 2023 (Freitag) um 19 Uhr im k1 Kultur- und Veranstaltungszentrum in Traunreut auftreten.

Die Musiker des Orchesters – man kann hier von einer „Schwedischen Formation“ sprechen – kommen aus den Ländern Ukraine, Russland, Usbekistan, Aserbaidschan, Rumänien, Kasachstan und Deutschland. Die allermeisten von ihnen verbindet eines: sie gehören der Schicksalsgemeinschaft der sog. „Russlanddeutschen“ an. Ihre Vorfahren stammen aus alten deutschen Ländern und sind auf Einladung der Zarin Katharina der Großen ab 1763 in das damalige Russische Reich ausgewandert mit Sicht auf ein besseres Leben.

Auf dem Foto sehen Sie das BKDR-Orchester während eines Auftrittes in Nürnberg.

Nun stehen sie mehr als 250 Jahre und einer ereignisreichen Geschichte später in ihrer historischen Heimat gemeinsam auf der Bühne und setzen sich für Völkerverständigung ein. Ihr Können haben sie bereits bei zahlreichen Auftritten unter Beweis gestellt und für große Begeisterung gesorgt. Ewald Oster, der Gründer und Leiter des Orchesters, hat gemeinsam mit dem Konzertmeister und spielenden Dirigenten Viktor Bode sowie allen anderen Musikern eine beträchtliche Anzahl an vielseitigen Stücken ins Repertoire eingearbeitet. Von einem klassischen Schostakowitsch Walzer über einen Florentiner Marsch bis hin zum Paso Doble ist vieles geboten.

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Fachtagung „260 Jahre Einladungsmanifest“ in Büdingen

Am 1. September 2023 fand im Schloss Büdingen eine Fachtagung anlässlich des 260. Jahrestages des „Einladungsmanifestes“ von der russischen Kaiserin Katharina II. statt – organisiert von der Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland Hessen (IDRH) in Kooperation mit dem BKDR und der Landsmannschaft der Wolgadeutschen. Vor über 260 Jahren, am 22. Juli 1763, hatte die deutschstämmige Kaiserin das bekannte Manifest erlassen, das in ganz Europa in verschiedenen Sprachen verbreitet worden war. Um ausländische Arbeiter und Bauern nach Russland zu locken, sah das Einladungsmanifest zahlreiche Privilegien für die neuen Siedler in Russland vor. Das bewirkte eine Massenauswanderung ins russische Reich – vor allem kamen die Siedler aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch aus anderen Ländern Westeuropas.

Tagungsgäste während eines Vortrags

Hessen spielte bei der Auswanderung eine wichtige Rolle, denn in Büdingen gab es ein Anwerbebüro und eine Sammelstelle für die potentiellen Auswanderer. Für viele Ansiedler an der Wolga und ihre Nachkommen hatte in dieser historischen Stadt eine abwechslungsreiche Familiengeschichte begonnen, die sich in vielen Fällen bis heute ganz genau nachverfolgen lässt.

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