Bernard Gaida beim BKDR

Heute war Bernard Gaida, ehemals Vorsitzender des Verbandes der Deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) und gegenwärtig Vizepräsident der Federal Union of European Nationalities (FUEN) bzw. Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) und zugleich Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten, im Rahmen eines Arbeitsbesuches beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg zu Gast.

Bernard Gaida (rechts) mit Dr. Viktor Krieger (links).

Das Thema der intensiven Gespräche zwischen Bernard Gaida, dem Zentrumsleiter Waldemar Eisenbraun sowie unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Viktor Krieger war vor allem die aktuelle Situation der geflüchteten Deutschen aus der Ukraine in Deutschland. Fragen der gegenwärtigen Praxis in der Rechtsprechung bei der Anerkennung als Spätaussiedler wurden gleichermaßen thematisiert. Auch über die Lage der deutschen Minderheit in einigen Staaten wurde diskutiert.

Deutsches Generalkonsulat in Charkow zur Lage in der Ukrainischen Unionsrepublik …

Dokument des Monats: Aus dem Jahresbericht des Deutschen Generalkonsulats in Charkow, 1935

S. 1 des Berichts (weitere Auszüge s. unten)

Mit dem „Dokument des Monats“ März präsentieren wir Auszüge aus dem politischen Jahresbericht des Deutschen Generalkonsulats in Charkow zur Lage in der Ukrainischen Unionsrepublik, erstellt am 6. Dezember 1935. Charkow war bis Juni 1934 die Hauptstadt der Ukraine, und das Generalkonsulat verfügte entsprechend über eine erfahrene und fachkundige Personalbesetzung. Weitere deutsche Konsulate in dieser Republik gab es in Kiew und Odessa.

Ungeachtet der fast dreijährigen NS-Herrschaft in Deutschland zeichnet sich der Bericht durch eine ideologische Zurückhaltung und abgewogene Sachlichkeit aus, ausgenommen der Stellen, die sich mit der deutschen Minderheit in der Ukraine befassen. Das Auswärtige Amt blieb von der NS-Partei in der ersten Zeit offenbar weitgehend verschont, weil das NS-Regime eine Zeitlang auf den Rat der erfahrenen Diplomaten angewiesen war.

Viele Betrachtungen und Schlussfolgerungen in diesem Bericht erlauben einen fundierten Einblick in die inneren Verhältnisse in der Ukrainischen Sowjetrepublik. Der zentralen sowjetischen Staats- und Parteiführung sei es – unter anderem mithilfe der organisierten Hungerkatastrophe der Jahre 1932-1933 – weitgehend gelungen, zwei wichtige Gefahren für ihre Machtstellung zu unterbinden; sie brachen den Widerstand der Bauern und unterdrückten die ukrainische nationale Bewegung. Die Moskauer Machthaber konnten sich dabei auf eine breite Schicht der gefügigen Anhänger der neuen sozialistischen Ordnung sowohl auf dem Lande als auch (und vor allem) in der Stadt stützen.

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Lesungen mit dem BKDR in München und Würzburg

Nach der äußerst erfolgreichen Lesung von Gusel Jachina in Kooperation mit dem Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg in der Stadtbibliothek, fanden am vergangenen Wochenende zwei weitere Lesungen mit der international bekannten Autorin statt: In München in Kooperation mit dem Haus des Deutschen Ostens (HDO) und in Würzburg mit dem Kunsthaus Michel.

Gusel Jachina nahm sich im Anschluss an die Lesungen immer Zeit, um Interessierten Bücher zu signieren und mit ihnen ein Foto aufzunehmen – hier im Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München. Foto: Lilia Antipow.

Die sehr spannende Lesereihe mit der tatarisch-russischen Autorin war für alle Beteiligten ein bereichernder Austausch. Neben der Vorstellung der Werke „Wolgakinder“ und „Wo vielleicht das Leben wartet“ konnten ebenfalls zahlreiche geschichtliche Hintergründe unter anderem der Wolgadeutschen Republik diskutiert und erwähnenswerte Erkenntnisse gewonnen werden.

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Delegation der CSU-Landtagsfraktion beim BKDR

Heute durften wir eine Delegation der CSU-Landtagsfraktion – angeführt vom Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer – im Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg begrüßen. Das Treffen kam auf Initiative des Vorsitzenden der CSU-Arbeitsgruppe für Vertriebenen- und Aussiedlerpolitik, Josef Zellmeier, zustande. Für das BKDR begrüßte Ewald Oster, Vorsitzender des Trägervereins, die zahlreichen Gäste.

Die Delegation der CSU-Landtagsfraktion im Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland.

Im Rahmen des Informationsbesuches des Geschäftsführenden Fraktionsvorstandes in Mittelfranken ging es darum, mehr über die Arbeit des BKDR – einer bundesweit einmaligen Kultureinrichtung – sowie über die Deutschen aus dem postsowjetischen Raum zu erfahren.

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Deutscher Evangelischer Kirchentag 2023 in Nürnberg

Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) findet heuer vom 7. bis zum 11. Juni 2023 bei uns in Nürnberg statt. Nach 1979 ist Nürnberg somit zum zweiten Mal Austragungsort des Kirchentages – und das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) ist bei diesem einzigartigen und unvergleichlichen Großevent mit gleich mehreren Aktionen beteiligt.

Das BKDR ist mit mehreren Aktionen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg beteiligt.

Der DEKT wird alle zwei Jahre durchgeführt – zuletzt in Berlin und Wittenberg (2017), Dortmund (2019) und Frankfurt am Main (2021). Er versteht sich als eine freie Bewegung von Menschen, die der christliche Glaube und das Engagement für die Zukunft von Kirche und Welt zusammenführt. Die Themen sind dabei sehr vielfältig. Neben dem Christentum werden unter anderem zusätzlich zahlreiche politische und gesellschaftliche Themen unserer Zeit angesprochen, behandelt und diskutiert. Der DEKT ist institutionell unabhängig von den evangelischen Kirchen. Die diesjährige Losung lautet: Jetzt ist die Zeit Mk 1,15.

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Gusel Jachina in Nürnberg

Am vergangenen Freitag fand in der Stadtbibliothek Nürnberg im Rahmen der Lesereihe „Literatur ohne Grenzen“ eine Lesung mit der international bekannten Schriftstellerin Gusel Jachina statt. Durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg gemeinsam mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR).

Zahlreiche Zuhörer waren bei der Lesung von Gusel Jachina in der Stadtbibliothek Nürnberg zugegen. Ein toller Literaturabend.

Die 1977 in Kasan (Tatarstan) geborene russische Autorin und Filmemacherin tatarischer Abstammung stellte dabei zwei ihrer drei Romane vor, die alle internationale Erfolge feiern konnten. Ihr erster Roman „Suleika öffnet die Augen“ wurde in 31 Sprachen übersetzt – der Folgeroman „Wolgakinder“ war ebenso ein internationaler Erfolg. Der aktuelle Roman, „Wo vielleicht das Leben wartet“, erschien in 19 Sprachen und ist wie alle ihre Bücher ein Bestseller.

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„Historisches Ortslexikon der Wolgadeutschen, Band 2 (D–F)“, von Olga Litzenberger erschienen

Dieses mehrbändige historische Ortslexikon ist einem Phänomen gewidmet, das heute zwar nicht mehr existiert, jedoch deutlich erkennbare Spuren in Russlands Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts hinterlassen hat.  Der Band 2 umfasst die Entwicklungsgeschichte von 25 wolgadeutschen Siedlungen sowie die Geschichte der deutschstämmigen Bevölkerung der Stadt Engels (Pokrowsk). Die Gliederung der einzelnen Artikel nach dem im Band 1 bestimmten Schema wurde beibehalten. Sie enthält folgende Punkte: Angaben zur administrativ-territorialen Zugehörigkeit einer Siedlung einschließlich der Beschreibung ihrer Lage, die namentliche Ersterwähnung sowie bekannte historisch bedingt Ortsnamenabweichungen, Daten zur Entwicklung einer Siedlung, zu Besonderheiten der  örtlichen (Land-)Wirtschaft sowie zur Bevölkerungsstatistik, zur Kirchen- und Schulbildungsgeschichte; Hinweise auf relevante Archivquellen und ortsbezogene historische Literatur.

Die übersichtliche Gliederungsstruktur der einzelnen Artikel erlaubt die Benutzung des Lexikons als praktisches Nachschlagewerk, erleichtert auch die Suche nach Informationen für alle Leserinnen und Leser, die sich für die Ahnenforschung interessieren. Der Ausgabe liegen zahlreiche Quellen in erster Linie aus Archiven von Saratow, Engels, Samara und Wolgograd (siehe Quellenverzeichnis) sowie Illustrationen aus diversen Archiven, Museen und Privatsammlungen zugrunde, die als Ergänzung der Veranschaulichung des Lexikoninhalts dienen.

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Erste russlanddeutsche Akademiker im Zarenreich (Folgen 22 und 23)

Von den in diesen beiden Folgen porträtierten Akademikern, die in Dorpat studiert haben, möchten wir an dieser Stelle Pfarrer Emil Schimke (1891–1945) etwas ausführlicher vorstellen. Er war einer der wenigen Geistlichen, denen es Anfang der 1930er-Jahre gelang, aus der Sowjetunion nach Deutschland auszureisen. Er wurde im bessarabiendeutschen Dorf „Basyrjamka“ geboren, studierte Theologie in Dorpat und diente daraufhin als Pastor in deutschen Siedlungen bzw. Gemeinden auf der Krim sowie in der Umgebung von Odessa. Eine Fotografie und der handschriftliche Vermerk auf deren Rückseite erlauben einen seltenen Einblick in das Alltagsleben des Geistlichen in der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen, abseits seines kirchlichen Dienstes bzw. der öffentlichen Auftritte im Talar. Hier sehen wir die Familie des Pfarrers: seine Frau Lydia, die Kinder, darunter ein Stiefkind (scherzhaft genannt: Stiftkegel), und die Magd. In dieser Zeit diente Emil Schimke in der Pfarrgemeinde Hoffnungstal im Bezirk Odessa. 

Die nachfolgend zitierte Eintragung auf der Rückseite weist leider Lücken auf; fehlende Wort- und Satzteile wurden sinngemäß in eckigen Klammern ergänzt; nicht eindeutig lesbare Stellen sind mit Fragezeichen versehen:

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Teilnahme am Lesertreffen der Zeitungsredaktion „Neue Semljaki“

Die Redaktion der Zeitung „Novye semljaki“ („Neue Landsleute“) veranstaltete am 11. März 2023 in Paderborn ein Treffen ihrer Autorinnen und Autoren mit Zeitungslesern.

Unser Mitarbeiter Artur Böpple stellte im Rahmen dieses Events in einem Kurzvortrag die Arbeit unseres Kulturzentrums sowie ausgewählte Publikationen des BKDR Verlags vor. Das BKDR war darüber hinaus mit einem Info- und Bücherstand vertreten.

Artur Böpple während seines Vortrages. Foto: Rudolf Bender.

Seit mehr als vier Jahren kooperieren wir bereits mit der Zeitung „Neue Semljaki“, die regelmäßig über die Aktivitäten unseres Kulturzentrums berichtet. Russlanddeutsche Autorinnen und Autoren wie bspw. Wendelin Mangold, Irene Kreker, Agnes Gossen, Nadja Runde, Heinrich Dick, Katharina Peters und Rudolf Bender erzählten ebenfalls von ihrem Schaffen und Wirken und präsentierten Auszüge aus ihren Büchern. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse.

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KALENDER 2023: DEUTSCHE KIRCHEN AN DER WOLGA. 30 JAHRE DANACH

Beim Kalenderblatt des Monats „März“ geht es um Priwolnoje (Alt-Warenburg) sowie die dortige evangelisch-lutherische Pfarrkirche.

Hier sind alte deutsche Bauten und ganze Viertel gut erhalten geblieben, deren Planung auf die 1760er-Jahre zurückgeht. Die Pfarrkirche selbst wurde 1843 in einer für die deutsche traditionelle Bauweise eher untypischen Form errichtet. Ihre Architektur hat viel mit Schöpfungen des kosmopolitischen Stils gemein – des Spätklassizismus, der trotz ethnischer oder regionaler Nuancen in vielen verschiedenen Ländern nicht nur akzeptiert, sondern auch verbreitet und verstanden wurde.

Weitere Informationen zur damaligen Gemeinde, der Siedlung sowie den Bauelementen der Kirche finden Sie auf den Kalenderblättern – viel Spaß dabei!

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Lesungen mit Autorin Gusel Jachina

(am 24.03.2023 in Nürnberg, am 25.03.2023 in München, am 26.03.2023 in Würzburg: Details siehe unten).

Foto (c) George Kardava

Die international bekannte Schriftstellerin Gusel Jachina gastiert im März 2023 in Bayern und stellt ihre beiden Erfolgsromane „Wolgakinder“ und „Wo vielleicht das Leben wartet“ in Nürnberg, München und Würzburg vor (beide Bücher im Aufbau Verlag bereits auch auf Deutsch erschienen). Das BKDR ist an der Organisation der Lesungen in Kooperation mit verschiedenen Partnern aktiv beteiligt.

Der Roman „Wolgakinder“ erzählt die Geschichte eines Dorflehrers in der Autonomen Wolgarepublik nach dem Ersten Weltkrieg. Das Werk ist reich an historischen Fakten und kehrt zurück in die Anfänge der Sowjetunion und die Zeit davor. Der allgegenwärtige zeitgeschichtliche Hintergrund sind die Jahre 1916 bis 1938, als der Erste Weltkrieg, die Oktoberrevolution, der nachfolgende Bürgerkrieg, Hungersnöte, Zwangskollektivierung und der sogenannte Große Terror Millionen Menschen das Leben kostet.

Gusel Jachinas dritter Roman „Wo vielleicht das Leben wartet“ beschreibt die Geschichte von Dejew, einem ehemaligen Soldat auf der Seite der Roten. Er soll fünfhundert elternlose Kinder mit einem Zug nach Samarkand schaffen, um sie vor dem sicheren Hungertod zu retten. Aber es fehlt an allem für den Transport: Proviant, Kleidung, Heizmaterial für die Lokomotive, Medikamente. Ein Roadmovie durch ein total zerrüttetes Land beginnt, in dem in weiten Teilen immer noch der Bürgerkrieg wütet. Dejew, der selbst ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt, scheut kein Wagnis und keine Gefahr, um die Kinder ins Land des Brotes und der Wunderbeere Weintraube zu bringen.

Zur Autorin

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Schicksale hinter einer alten Fotografie

Dokument des Monats

Uns liegt ein seltenes Bild vor, das schätzungsweise Ende 1911, Anfang 1912 in Dorpat gemacht wurde (früher auch als Jurjew bzw. heute als Tartu in Estland bekannt, bis 1917 gehörte die Stadt zum Gouvernement Livland in Russland). Das Bild zeigt eine Gruppe von Studierenden der Universität Dorpat, die zugleich Mitglieder der Korporation Teutonia waren.

Mitglieder der Studentenverbindung „Teutonia“ (1911 oder 1912). Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern.

Diese Studentenverbindung ist für uns insofern von Bedeutung, weil sie im Zarenreich die einzige „klassische Korporation“ von Studenten war, welche dem einstigen „Kolonistenstand“ entstammten (ab 1871 sogenannte Siedler-Eigentümer, Teil der russischen Bauernschaft). Alma mater Dorpatensis, die Kaiserliche Universität Dorpat, spielte damals eine zentrale Rolle beim Entstehen der ersten akademischen Bildungsschicht unter deutschen Siedlern in Russland. Teutonia wurde am 17. Februar 1908 zunächst als sog. „Südländerverein“ gegründet und erst einige Monate später, am 4. Dezember 1908, in eine Korporation (Corps) umgewandelt. Die Aufnahme in den bereits bestehenden Chargierten-Convent, Verband der anerkannten studentischen Verbindungen in Dorpat, fand am 23. November 1912 statt.

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30 Jahre Spätaussiedler in Bayern – vier Jahre Bayerisches Kulturzentrum der Deutschen aus Russland

Am 27. Januar 2023 fand die Veranstaltung „30 Jahre Spätaussiedler in Bayern – vier Jahre Kulturzentrum BKDR“ mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Staatsministerin Ulrike Scharf statt.

Vertreterinnen und Vertreter der Landespolitik bekennen sich klar zu den Deutschen aus dem postsowjetischen Raum durch die Förderung unserer Kultureinrichtung (BKDR) seit mittlerweile vier Jahren.

Besonders erfreulich ist die Ankündigung des Ministerpräsidenten Söder zum geplanten Neubau, der mit einer Nutzfläche von 3.000 Quadratmetern konzipiert ist und in Nürnberg entstehen soll.

Um einen Eindruck der Veranstaltung zu gewinnen, schauen Sie sich gerne unseren Videobeitrag an unter:

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„Wolgadeutsche Mutter“ – Festschrift für Autorin Ida Bender zum 100. Geburtstag erschienen

Ida Bender (18.06.1922 – 12.11.2012) wurde in der deutschen Siedlung Rothammel an der Wolga geboren. Nach der Mittelschule in Engels studierte sie ein Jahr lang an der 1. Pädagogischen Hochschule für Fremdsprachen in Leningrad. Nach Kriegsbeginn 1941 folgte die Deportation nach Sibirien und die Arbeitsarmee im hohen Norden, ab 1948 lebte sie wie alle Sowjetdeutschen unter der Kommandanturaufsicht in der Verbannung. Ab 1957 war sie u. a. ehrenamtlich als Korrespondentin der Wochenschrift „Neues Leben“ (Moskau) tätig, ab 1965 hauptberuflich als Übersetzerin in der Redaktion der deutschsprachigen Zeitung „Freundschaft“ in Zelinograd (heute Astana, Hauptstadt von Kasachstan). 1973 kehrte sie an die Wolga zurück, 1977 folgte die Pensionierung. 1991 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Hamburg. Hauptwerke von Ida Bender: „The Dark Abyss of Exile: A Story of Survival“, USA, 2000 (Erinnerungen an die Zeit der Deportation und der Arbeitsarmee). 2010 erschien dieses Buch als erweiterte Ausgabe auf Deutsch unter dem Titel „Schön ist die Jugend … bei frohen Zeiten“, Geest-Verlag, und 2013 auf Russisch unter dem Titel: „Сага о немцах моих российских“.

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„Russlanddeutsche helfen Ukrainern“

„Russlanddeutsche helfen Ukrainern“ – so lautet der Fernsehbeitrag im BR Fernsehen (Frankenschau aktuell), der im Rahmen des Drehtages beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) entstanden ist.

Der Bayerische Rundfunk (BR) im BKDR.

Thematisiert wird einerseits die an das BKDR angegliederte Beratungsstelle für Geflüchtete aus der Ukraine, andererseits die durch das Kriegsgeschehen hervorgerufenen Schwierigkeiten für die Arbeit des Kulturzentrums in den Herkunftsgebieten.

Wir danken dem BR für das Interesse am Thema. Den TV-Beitrag finden Sie in der BR Mediathek HIER!

Statistik des Monats

Im vergangenen Monat haben wir Ihnen die „Registrierungen von (Spät-)Aussiedlern in Deutschland seit 1950 nach Aussiedlungsgebieten“ sowie die „Registrierungen von (Spät-)Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland seit 1992 nach Aussiedlungsgebieten“ vorgestellt. Daraus wurde ersichtlich, dass die Zuwanderung von (Spät-)Aussiedlern in den vergangenen etwa 70 Jahren bezüglich der Herkunftsländer stark variierte. Gleichzeitig war die Zuwanderung aus etwaigen Regionen während bestimmter Phasen sehr hoch – so etwa die Zuwanderung aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nach der deutschen Wiedervereinigung.

In der Statistik des Monats „Februar“ möchten wir Ihnen einen Auszug aus den soziodemographischen Merkmalen präsentieren. Dazu wurden auch Daten des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes herangezogen.

Einerseits geht es um die „Verteilung der Bevölkerung 2019 (nach Migrationshintergrund sowie Zuzugsjahr und Geburtsland)“ der Spätaussiedler und die „Geschlechterteilung der Bevölkerung 2019 (nach Migrationshintergrund)“, anderseits um die „Altersstruktur der Bevölkerung 2019 (nach Migrationshintergrund).

Verteilung der Bevölkerung 2019 nach Migrationshintergrund.
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Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg zu Gast beim BKDR

Heute war das Team des Inter-Kultur-Büros der Stadt Nürnberg beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) für ein Info- und Kennenlerntreffen zu Gast.

V. l. n. r.: Manfred Beck (Öffentlichkeitsarbeit und Projekte), Heidi Walter (Verwaltung und Zuschüsse), Stanimir Bugar (Eventmanagement/PR), Gülay Aybar-Emonds (Leitung Inter-Kultur-Büro) und Torsten Groß (Projekte und Veranstaltungen).

Neben der gegenseitigen Vorstellung beider Einrichtungen ging es primär darum, über vielfältige Perspektiven zu sprechen, die eine mögliche Zusammenarbeit und stetige Kommunikation zwischen dem Inter-Kultur-Büro bzw. dem Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg sowie dem BKDR fördern. Erörtert wurden ebenfalls Fragen der Intensivierung des gegenseitigen Informationsaustausches, die vor allem die Kulturarbeit mit russlanddeutschen Thematiken im Großraum Nürnberg betreffen und dem § 96 des Bundesvertriebenengesetzes untergeordnet sind.

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Dr. Jacek Kubiak (Posen/Poznań) zu Gast beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)

Dr. Kubiak ist Journalist, Dokumentarfilmer und Kurator der Ausstellung „Vertriebene 1939 … Deportationen von polnischen Bürgern aus den ins Dritte Reich eingegliederten Gebieten“. Im Zuge dieses Projektes hat er als Teilbereich zahlreiche Interviews zum Thema der volksdeutschen Ansiedler im Warthegau angefertigt. Dadurch konnte er in diesem Zusammenhang ebenfalls dramatische und tragische Einblicke in die Schicksale von Deutschen aus Russland, die im Warthegau angesiedelt worden sind, erhalten.

Dr. Jacek Kubiak beim BKDR im Interview mit Dr. Viktor Krieger.
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Bayerischer Rundfunk (BR) zu Gast beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)

Heute war der BR zu Gast beim BKDR, um Aufnahmen für einen TV-Beitrag anzufertigen. Im Mittelpunkt der Betrachtung stand die an das Kulturzentrum angegliederte Beratungsstelle für Geflüchtete aus der Ukraine. Darüber hinaus ging es um die derzeitigen Beeinträchtigungen in der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern in der Ukraine.

Geschäftsleiter Waldemar Eisenbraun im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.
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Deutsche Minderheitenliteratur auf der Anklagebank

Dokument des Monats

Die geistige und materielle Kultur der Deutschen in der UdSSR wurde nach 1941 fast komplett ausgelöscht. Lediglich Überreste dieses Kulturerbes weisen heute noch auf das einst vitale wirtschaftliche und kulturelle Leben dieser Minderheit in der Russischen Föderation und der Ukraine hin. Der fast ein Jahr lang andauernde Krieg in der Ukraine wird wohl unwiederbringlich die noch verbliebenen Spuren vernichten, weil die Frontlinie teilweise unmittelbar durch die einstigen Siedlungsgebiete der deutschen Minderheit verläuft.

David Schellenberg, Sowjetdeutscher Schriftsteller (1903-1954)

Allerdings begann die kulturelle Zerstörung wesentlich früher. So findet man heute Relikte des literarischen Erbes von ukrainisch-deutschen Literaten fast ausschließlich in den alten Strafakten. Bislang fehlen jegliche Hinweise auf die Existenz von Nachlässen auch nur eines einzigen sowjetdeutschen Literaten aus der Zwischenkriegszeit. In einer Reihe von politischen Strafprozessen der Jahre 1929–1936 wurden beinahe alle Schriftsteller, Zeitungs- und Zeitschriftenredakteure, Journalisten, Hochschullehrer, Übersetzer etc., d. h. die gesamte bis dahin kreativ wirkende „Intelligenz“ der deutschen Minderheit der Ukraine, verhaftet und abgeurteilt. Die wenigen übriggebliebenen auf Deutsch Schreibenden fielen dem großen Terror der Jahre 1937/38 zum Opfer.

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