Statistik des Monats „November 2024“

Nachdem wir im vergangenen Monat die „Kontakthäufigkeit im Freundeskreis mit Menschen der eigenen Herkunft 2020 (nach Migrationshintergrund)“ skizziert haben, möchten wir Ihnen in diesem Monat die „Qualität von interethnischen Freundschaften 2020 (nach Migrationshintergrund)“ präsentieren.

Aufgrund der großen Bedeutung von Freundschaften und deren Qualität für Integrationsprozesse wird in diesem Abschnitt noch einmal gesondert auf die Bewertung von interethnischen Freundschaften eingegangen. Dafür werden zwei Aussagen herangezogen, die zum einen das Verständnis, zum anderen die Verlässlichkeit von deutschen Freundinnen und Freunden ohne Migrationshintergrund aus Sicht der Befragten beleuchten.

Dass deutsche Freundinnen und Freunde ohne Migrationshintergrund weniger verlässlich sind als jene mit Zuwanderungsgeschichte, findet nur eine Minderheit aller Befragten mit Migrationserfahrung (Abb. 6.3). (Spät­)Aussiedler stimmen dieser Aussage mit etwa einem Viertel „eher“ oder „voll und ganz“ zu. Bei den anderen Befragten mit Migrationserfahrung trifft dies auf über ein Drittel zu. Zudem lehnen (Spät­)Aussiedler, die nicht aus einem (Nachfolge­)Staat der Sowjetunion stammen, die Aussage entschiedener ab als postsowjetische Zugewanderte. Während Erstere fast zur Hälfte angeben, die Aussage treffe gar nicht zu, ist es bei postsowjetischen Zugewanderten nur ein gutes Drittel.

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„Das Leben war mein Lehrer“ – ein Buch zum 100. Geburtstag des Künstlers Karl Betz

Reihe: Künstlerporträts

Pünktlich zum 100. Geburtstag von Karl Betz war im BKDR Verlag im Juli 2024 ein E-Book von Nina Paulsen erschienen, das sich dem Leben und Werk dieses bekannten russlanddeutschen Künstlers widmet. Seit Kurzem liegt nun auch die Druckfassung vor und kann bei uns bestellt werden.


Karl Betz (1924-2021) wäre am 19. Juli 2024 100 Jahre alt geworden. Er wurde in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen (ASSRdWD) geboren. Sein Leben und Schicksal ist ebenso ereignis- und erkenntnisreich wie auch kennzeichnend für unzählige ähnliche wolgadeutsche bzw. russlanddeutsche Schicksale und Lebensläufe in der Sowjetunion des 20. Jahrhunderts. Bereits in Kirgisistan begann sich Betz in seiner Freizeit mit Porträtkunst zu beschäftigen – aus Wurzelholz schnitzte er Köpfe bedeutender Musiker, Schriftsteller oder Politiker. Auch in Deutschland ist er seiner Leidenschaft nachgegangen. Nach seiner Pensionierung widmete er sich verstärkt seinen langjährigen Hobbys, der Holzschnitzerei und Malerei. Musik, Bildhauerei und Malerei sind im Herzen von Karl Betz miteinander verwachsen, die eine Kunst nährte die andere.

Bis ins hohe Alter hatte er sich seine unbändige Fantasie bewahrt. Trotz gesundheitlicher Probleme hatte Karl Betz seinen Lebensoptimismus und seinen Schaffenswillen nicht eingebüßt und war stets kreativ und aktiv geblieben – zuletzt vor allem mit Pinsel und Farben. Am 16. September 2021 verstarb Karl Betz in seiner Wahlheimat Königswinter bei Bonn.

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Kalenderblatt des Monats

Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „November 2024“ geht es um den Traktor „Кarlik“ („Zwerg“).

Einer der ersten sowjetischen Traktoren wurde in der ASSRdWD entworfen und hergestellt. Er wurde in Marxstadt produziert und war für die Bewirtschaftung kleiner bäuerlicher Grundstücke gedacht. Die Produktion von Traktoren wurde 1921 durch den Erlass der SNK als eine Angelegenheit von äußerster staatlicher Bedeutung bewilligt. 1922 wurde der Direktor des Balakowo-Werks, Jakob Mamin, auf eine Geschäftsreise nach Deutschland geschickt, um Werkzeugmaschinen zu kaufen. Er gründete das Werk „Wiedergeburt“ auf Grundlage der ehemaligen Werkstätten der Gebrüder Schäffer in der Marxstadt und wurde zum Konstrukteur des ersten Traktors „Gnom“.

1924 entstand aus den Prototypen des unwirtschaftlichen „Gnom“ der einfach zu bedienende und kostengünstige „Zwerg“. Seine Vorteile lagen in der Einfachheit der Konstruktion sowie die Verwendung von extrem günstigem Kraftstoff niedriger Qualität. Insgesamt wurden zwischen 1924 und 1926 etwa 20 Stück produziert. Doch der Erfolg kam für den „Karlik“ zu spät. In der UdSSR begann die Kollektivierung und es bestand Bedarf an einem leistungsfähigeren Traktor. Dennoch legte der “Karlik“ den Grundstein für den sowjetischen Traktorenbau. Die Modelle des „Zwerges“ befinden sich heute auf dem Werksgelände und im Heimatmuseum in der Stadt Marx.

Die Kalenderblätter stehen Ihnen nachstehend als Download zur Verfügung:

„Kulturerbe der Wolgadeutschen in Argentinien“ in Berlin

Gerne machen wir auf die Eröffnung der Ausstellung „Kulturerbe der Wolgadeutschen in Argentinien“ in Berlin am 18. November 2024 um 18 Uhr in der Aussiedlerberatungsstelle des Bezirks Berlin-Reinickendorf (Auguste-Viktoria-Allee 50a, 13403 Berlin-Reinickendorf) aufmerksam.

Sowohl unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Prof. Dr. Olga Litzenberger als auch Prof. Dr. Sergey Terekhin waren maßgeblich an der Fertigstellung der Ausstellung sowie der entsprechenden Studie beteiligt. Entstanden die Ausstellungsbanner sowie das Werk im Auftrag der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland. Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) steuerte als Kooperationspartner fundierte Inhalte sowie hochwertiges Bildmaterial bei und sorgte für eine ansprechende Gestaltung der Produkte. Prof. Dr. Sergey Terekhin wird kommenden Montag persönlich vor Ort sein, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Herold Belger. Buchpräsentation und Verleihung des 2. Nora-Pfeffer-Literaturpreises

Buchpräsentation und Preisverleihung an die Gewinnerinnen des 2. Nora-Pfeffer-Literaturwettbewerbs

Am 6. Dezember in Nürnberg, BKDR, Sandstr. 20. A, Beginn: 18.00 Uhr     

Im Dezember erscheint im BKDR Verlag das Buch „Herold Belger. Drei Saiten meiner Seele, drei Kreise meines Lebens“ von Nina Paulsen anlässlich des (gedachten) 90. Geburtstags des bekannten deutsch-kasachischen Schriftstellers. Wir laden Sie herzlich zu einem stimmungsvollen Literaturabend ein: mit Texten von Herold Belger sowie den Gewinnerinnen des 2. Nora-Pfeffer-Literaturwettbewerbs (2024). Im Anschluss an den Vortrag von Nina Paulsen über das Leben und Werk von Herold Belger erfolgt die Preisverleihung an Julia Alina Kessel (Gewinnerin in der Kategorie Prosa), Regina Sidonie Schill (Kategorie Essay/Publizistik) und Lorena Pircher (Kategorie Lyrik). Alle drei Autorinnen erhalten jeweils 300,- EUR Preisgeld für ihre Wettbewerbsbeiträge.

Als einer der bekanntesten Schriftsteller Kasachstans hat Herold Belger (1934–2015) tiefe und bleibende Spuren in der Literaturgeschichte seines Landes hinterlassen. Er selbst bezeichnete sich als „Zögling dreier Staaten – Russlands, Kasachstans und Deutschlands“. Alle drei Sprachen und Kulturen prägten Belgers Lebens- und Schaffensweg maßgeblich. Neben seiner literarischen Tätigkeit spielte Herold Belger eine bedeutende Rolle im öffentlichen und politischen Leben Kasachstans. In seinem Heimatland galt der gebürtige Wolgadeutsche als unbestrittene moralische Autorität.

Die vorliegende Publikation, die das Leben und Wirken von Herold Belger zusammenfasst, möchte den Menschen und Literaten Belger auch den deutschen Leserinnen und Lesern näherbringen. Am 28. Oktober 2024 wäre Belger 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass entstand die Idee zu dieser Publikation.

Es bietet sich in diesem Jahr geradezu an, die Preisverleihung an die Gewinnerinnen des 2. Nora-Pfeffer-Literaturwettbewerbs im Rahmen des Belger-Abends durchzuführen.

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Fachtagung „100 Jahre seit der Ausrufung der Wolgadeutschen Sowjetrepublik“

Im Zeitraum vom 13. bis zum 15. Dezember 2024 findet die Fachtagung „100 Jahre seit der Ausrufung der Wolgadeutschen Sowjetrepublik“ im Heiligenhof (Alte Euerdorfer Str. 1, 97688 Bad Kissingen) unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder statt.

Ab sofort ist unter dem nachfolgenden Link eine Onlineanmeldung zur Fachtagung möglich:

https://heiligenhof.de/unsere-seminare/seminarprogramm/100-jahre-seit-der-ausrufung-der-wolgadeutschen-sowjetrepublik

Veranstalter ist die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR).

Das Tagungsprogramm steht Ihnen nachfolgend als Download zur Verfügung:

Zu den Konditionen:

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BKDR beteiligt sich am kasachischen Forschungsprojekt zur Rolle der Deutschen bei der Neulanderschließung

Unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin, Dr. Olga Litzenberger, wird an dem kasachischen Projekt „Das Neuland und das Sonderkontingent Nordkasachstan: Oral History und neue archivalische Quellen“ mitwirken. Das Projekt wird vom Ministerium für Hochschulbildung und Wissenschaft der Republik Kasachstan finanziert. Die wissenschaftliche Leitung des Projekts übernimmt Prof. Dr. Araylym Musagalieva aus Astana. Dr. Rosa Musabekova (Astana) und andere Wissenschaftler aus Kasachstan beteiligen sich gleichermaßen. Im Rahmen des Projekts sind Feldforschungen, Interviews mit ehemaligen Sondersiedlern, wissenschaftliche Seminare sowie verschiedene Publikationen geplant.

Auch minderjährige (!) deutsche Kinder waren an der Neulanderschließung beteiligt. Hier sehen Sie eine Urkunde zur Medaille für die Neulanderschließung, 1964. Archiv: Olga Litzenberger.

Das Hauptziel des Projekts besteht darin, eine fundierte Studie über die Beteiligung der Deutschen an der Erschließung des Neulandes zu erstellen. Das Forscherteam beabsichtigt, die Standorte der Sondersiedler in Nordkasachstan zu analysieren, deren Zahlenentwicklung und das Ausmaß der Ansiedlungen zu vergleichen und die Rolle von Kinderarbeit sowie von Karlag-Häftlingen bei der Neulanderschließung zu erfassen.

Die Umsetzung dieses Forschungsprojekts erfordert eine Erweiterung und Ergänzung der bestehenden deutschen und kasachischen Geschichtsschreibung, um wichtige Lücken schließen zu können – wir freuen uns auf diese Herausforderung und eine gute Zusammenarbeit!

Kalender 2025: Russlanddeutsche Künstlerinnen und Künstler

Auch für das kommende Jahr veröffentlicht das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Kooperation mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) sowie dem Historischen Forschungsverein der Deutschen aus Osteuropa (HFDO) einen Jahreskalender mit russlanddeutschem Themenbezug unter dem Titel „Russlanddeutsche Künstlerinnen und Künstler“.

Die in diesem Kalender vorgestellten Künstler stammen aus verschiedenen Regionen der ehemaligen Sowjetunion, was sowohl mit der Ansiedlungsgeschichte der Russlanddeutschen seit dem späten 18. Jahrhundert als auch mit den Deportationen und Zwangsumsiedlungen unter Stalin zusammenhängt.

Bestellungen sind ab sofort möglich per E-Mail an kontakt@bkdr.de oder telefonisch unter der 0911-89219599.

Preis: 5,- EUR.

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BKDR-Orchester: Trailer 2024

Am 18. Januar 2019 wurde das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg nach der feierlichen Schlüsselübergabe durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder eröffnet. Ein halbes Jahr später wurde auf Initiative von Ewald Oster das BKDR-Orchester gegründet.

Die Musiker des Orchesters – man kann hier von einer „Schwedischen Formation“ sprechen – kommen aus den Ländern Deutschland, Ukraine, Russland, Usbekistan, Aserbaidschan, Rumänien und Kasachstan: Allen Personen stehen die Türen zu uns offen. Die allermeisten von ihnen verbindet eines: sie gehören der Schicksalsgemeinschaft der sog. „Russlanddeutschen“ an. Ihre Vorfahren stammen aus alten deutschen Ländern und sind auf Einladung der Zarin Katharina der Großen ab 1763 in das damalige Russische Reich ausgewandert mit Sicht auf ein besseres Leben.

Nun stehen sie mehr als 250 Jahre und einer ereignisreichen Geschichte später in ihrer historischen Heimat gemeinsam auf der Bühne und setzen sich unter anderem als Brückenbauer für Völkerverständigung sowie als Kulturvermittler und für den Frieden ein. Ihr Können haben sie bereits auf zahlreichen Bühnen unter Beweis gestellt und für große Begeisterung gesorgt.

Ewald Oster, der Gründer und Leiter des Orchesters, hat gemeinsam mit dem Konzertmeister und spielenden Dirigenten Viktor Bode sowie allen anderen Musikern eine beträchtliche Anzahl an vielseitigen Stücken ins Repertoire eingearbeitet. Von einem klassischen Schostakowitsch Walzer über einen Florentiner Marsch bis hin zum Paso Doble ist vieles geboten.

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90. Geburtstag von Dr. Anton Bosch

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) gratuliert Dr. Anton Bosch recht herzlich zum 90. Geburtstag und wünscht ihm alles Gute – vor allen Dingen Gesundheit!

Um sein Leben und Wirken zu ehren, wird das BKDR im hauseigenen BKDR Verlag eine Publikation mit dem Titel „Den Wirren des Schicksals trotzen… – Geschichte der russlanddeutschen Familie Bosch“ herausgeben. Das Buch soll noch in diesem Jahr erscheinen. Darin lässt Anton Bosch uns an dem spannungsreichen Leben seiner Familie bis zu deren Ausreise aus der Sowjetunion teilhaben.

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Zum Andenken an den 90. Geburtstag von Herold Belger

Herold Belger (* 28. Oktober 1934 in Engels, Sowjetunion; † 7. Februar 2015 in Almaty, Kasachstan), kasachischer Schriftsteller und Übersetzer russlanddeutscher Herkunft, hätte heute seinen 90. Geburtstag gefeiert.

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) hat zu Ehren von Herold Belger anlässlich seines 90. Geburtstags eine Publikation mit dem Titel „Herold Belger: Drei Saiten meiner Seele, drei Kreise meines Lebens“ von Nina Paulsen vorbereitet. Diese soll bereits in wenigen Wochen verfügbar sein.

Darüber hinaus wird am 6. Dezember 2024 (Freitag) zu dieser Thematik für ein würdevolles Andenken ein literarischer „Belger-Abend“ stattfinden – weitere Infos werden auf all unseren Kanälen folgen.

Maria Schmidt: erste wolgadeutsche Akademikerin mit einem Doktortitel

Dokument des Monats

Ein ordentliches Studium bzw. ein Hochschulabschluss waren für Frauen im Russischen Reich bis zur bürgerlichen Februarrevolution im Jahre 1917 praktisch unzugänglich. Es gab zwar einige nur für Frauen bestimmte Hochschulen und sogenannte „höhere Kurse“, doch deren Absolventinnen verfügten nach dem Abschluss über keine vergleichbaren Rechte wie ihre männlichen Kollegen. Darüber hinaus war die Auswahl der Studienfächer sehr begrenzt. Deshalb gingen viele russische Bürgerinnen zum Studium ins Ausland, wo sie mit wenigen Einschränkungen rechneten. Die Emanzipationsbewegung im Bildungsbereich erreichte nicht nur Russinnen, sondern auch die deutschen Siedlerinnen in Russland.

Kopie der französischen Promotionsurkunde („Doktordiplom“) und die russische Übersetzung, beglaubigt vom Notar A. Polubojarinow am 3. Oktober 1915 in Saratow; übersetzt von Olga Sobolewa. Das vollständige Dokument s. unten.

Bisher ist noch wenig über die Anfänge der akademischen Ausbildung von Frauen unter den deutschen Siedlern bekannt. Allerdings besuchten Dutzende sogenannter „Kolonistentöchter“ – verstärkt ab Ende des 19. Jahrhunderts – russische Mädchengymnasien und andere Arten höherer Schulen, deren Abschluss (Reifezeugnis) als Berechtigung zum Studium galt. Eine von ihnen war Maria Schmidt, die bezeichnenderweise nicht in Deutschland – was aus sprachlichen und anderen Gründen nahegelegen hätte – sondern in Frankreich an der Universität Montpellier Naturwissenschaften und Medizin studierte und im Anschluss am 29. Juli 1915 erfolgreich ihre Dissertation verteidigte.

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Statistik des Monats „Oktober 2024“

Nachdem wir im vergangenen Monat die „Kontakthäufigkeit zu Deutschen im Freundes- und Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft 2020 (nach Migrationshintergrund)“ skizziert haben, möchten wir Ihnen in diesem Monat die „Kontakthäufigkeit im Freundeskreis mit Menschen der eigenen Herkunft 2020 (nach Migrationshintergrund)“ präsentieren.

Kontakte zu Personen der eigenen Herkunft sind vor allem für die Binnenintegration von Bedeutung und können auf diese Weise die Teilhabe von Zugewanderten an den zentralen Bereichen der Gesellschaft erleichtern (Elwert 1982: 720; Haug 2010: 14–15; Hoesch 2018: 101), sofern sie andere Kontakte nicht ausschließen.

Knapp die Hälfte aller Zugewanderten gibt an, oft oder sehr oft Kontakt zu Personen der eigenen Herkunft zu haben, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen (Spät-)Aussiedlern und anderen Zugewanderten gibt (49 vs. 48 %) (Abb. 6.2). Allerdings pflegen (Spät-)Aussiedler aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion mit 55 Prozent erheblich häufiger eigenethnische Freundschaften, als dies für Zugewanderte mit (Spät-)Aussiedlerstatus aus anderen Herkunftsländern gilt (36 %). Es scheint also einerseits bei postsowjetischen (Spät-)Aussiedlern insgesamt eher eine Tendenz zu ethnischer Homogenität im Bereich der Freundschaften zu geben als bei anderen (Spät-)Aussiedlern. Die größere Neigung zu eigenethnischen Kontakten könnte teilweise auch mit dem größeren räumlichen Segregationsgrad der sog. „Russlanddeutschen“ zusammenhängen.

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Kalenderblatt des Monats

Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „Oktober 2024“ geht es um die virtuellen Rundgänge. Im Bereich der Kultur- und Geschichtsvermittlung der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum ist das innovative Angebot der virtuellen Rundgänge ausgesprochen wichtig und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Mittlerweile gehören unserem Portfolio 23 Objekte mit russlanddeutschem Bezug in den fünf Ländern Russland, Ukraine, Kasachstan, Usbekistan und Argentinien an, darunter Kirchen, Museen und Schulen – viele davon aus dem Wolgagebiet.

Begeben Sie sich auf eine Reise an weit entfernte Orte, durchschreiten sie verschiedene Räume und betrachten Sie die ausgestellten Exponate oder Bauwerke aus nächster Nähe.

Die Navigation ist selbsterklärend. Die virtuellen Rundgänge sind auf verschiedenen Geräten möglich, jedoch bietet ein Smartphone eine erstaunliche Funktion mehr. Wir sind gespannt, ob Sie diese entdecken werden. Wir wünschen viel Spaß mit diesem außergewöhnlichen Angebot des BKDR. Zu den Rundgängen gelangen Sie auf unserer Homepage unter dem nachfolgenden Link sowie über den abgebildeten QR-Code auf dem Kalenderblatt:

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„Loyalität, Vertrauen, Diskriminierungserfahrung“

Die Deutschen im Russländischen Reich, in der Sowjetunion, den Nachfolgestaaten und nach der Übersiedlung nach Deutschland und ihr Verhältnis zum Staat

Vom 18. bis zum 20. Oktober 2024 fand eine weitere wissenschaftliche Konferenz in den Räumlichkeiten des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg statt. Initiiert und durchgeführt wurde diese vom BKDR in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS (WKDR) unter ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. Dietmar Neutatz von der Freiburger Universität. An der hybriden Konferenz haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Russland, Kasachstan, Österreich, der Ukraine und Kanada teilgenommen.

Die Geschichte der Deutschen im Russländischen Reich, in der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten bot im Verlauf von zwei Jahrhunderten vielfältige Konstellationen, in denen sich die Frage nach dem Verhältnis zum Staat einerseits und den Erfahrungen mit der Staatsmacht andererseits stellte. Loyalität, Vertrauen und Diskriminierungserfahrung sind in diesem Kontext hilfreiche Kategorien, die in der neueren Forschung zu multiethnischen Imperien fruchtbar gemacht wurden. Nachstehend ein tiefer Einblick in die Vortragsthemen der entsprechenden Referenten.

Nachstehend finden Sie das Programm der Tagung des BKDR in Kooperation mit dem WKDR:

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Tag der Begegnung in Ingolstadt: „Brücken der Gemeinschaft“

Heute fand in der Christoph-Kolumbus-Grundschule (Ungernederstraße 11, 85057 Ingolstadt) ein Tag der Begegnung unter dem Motto „Brücken der Gemeinschaft“ statt. Im Vordergrund standen hierbei die Kultur- und Geschichtsvermittlung der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum sowie der Dialog über russlanddeutsche Thematiken. Veranstaltet wurde das Event vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) auf Initiative und in Kooperation mit der Orts- und Kreisgruppe Ingolstadt der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) unter der Schirmherrschaft von Alfred Grob (CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag).

Nach der Begrüßung durch Ida Haag und Manuel Depperschmidt, den beiden Moderatoren des Begegnungstags, kam Schirmherr Alfred Grob zu Wort und machte in seinem Grußwort auf die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen mit Deutschen aus dem Raum der ehemaligen Sowjetunion aufmerksam: „Sie haben es verdient, wertgeschätzt und noch sichtbarer zu werden.“, so der Landtagsabgeordnete Grob.

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IDRH-Bildungsreise in Kooperation mit dem BKDR // Weitere Gruppen aus Sachsen zu Gast in Nürnberg

Vom 11. bis zum 13. Oktober 2024 fand die IDRH-Bildungsreise „Auf den Spuren der Deutschen aus Russland in Nürnberg“ statt. Organisiert wurde die gelungene Exkursion von IDRH-Bildungsreferentin Natalie Paschenko in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR).

Noch am Anreisetag begab sich die Reisegruppe unter der Leitung von Natalie Paschenko nach einem Besuch im Germanischen Nationalmuseum ins BKDR, um dort von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Prof. Dr. Olga Litzenberger begrüßt zu werden. Nach der Begrüßung stellte Litzenberger die vielfältigen und facettenreichen Projekte sowie die entsprechenden Wirkungsfelder vor, in denen das BKDR im Rahmen der Geschichts- und Kulturvermittlung mit einem Bildungsauftrag aktiv ist.

Dr. Viktor Krieger, ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter, hielt einen Fachvortrag zum Thema „Grundlinien russlanddeutscher Geschichte“. Die gleichnamige BKDR-Wanderausstellung wurde den Teilnehmern im Anschluss an den Vortrag sowie der darauffolgenden Diskussionsrunde ausführlich präsentiert und nähergebracht.

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Ein Regenbogen über der Steppe. Wladimir Eifert – ein Künstlerporträt

Neues Buch von Amir Dschadaibajew im BKDR Verlag erschienen / Aus dem Russischen übersetzt von Carola Jürchott

Die Monografie „Regenbogen über der Steppe …“ ist dem bekannten sowjetdeutschen Künstler Wladimir Eifert (1884-1960) anlässlich seines 140 Geburtstags gewidmet. Es ist das erste Buch, in dem auf der Basis des vom Verfasser zusammengetragenen umfangreichen künstlerischen und Archivmaterials über den Lebensweg und die berufliche Laufbahn des hervorragenden Malers, ausgezeichneten Museumsfachmanns und Pädagogen berichtet wird. Die deutsche Herkunft Wladimir Eiferts war der Grund, dass es ihn 1941 nach Zentralasien verschlug: Er wurde wie alle Sowjetdeutschen nach dem faschistischen Überfall auf die UdSSR deportiert. Von dieser Zeit an waren sein gesamtes weiteres Schicksal und seine Kunst mit Kasachstan verbunden.

Das Buch richtet sich sowohl an das breite Publikum als auch an Fachleute, die sich für die Geschichte der sowjetischen Kunst und der Kunst Kasachstans interessieren.

Aus dem Vorwort der Historikerin Julia Podoprigora:

Mit Erlassen und Verordnungen von Gremien der Partei- und Staatsführung der UdSSR konnte man wie mit einem Radiergummi auf der Karte des großen Landes Orte tilgen, in denen Ethnien lebten, die der Sowjetmacht nicht genehm waren, ihre jahrhundertelange Geschichte und ihre Traditionen auslöschen und menschliche Lebenswege durchkreuzen. Mit einem solchen „Radiergummi“ wurde auch über das Schicksal des ethnischen Deutschen Wladimir Eifert entschieden. Nachdem sie im Bild seines Lebens alle früheren Verdienste als talentierter Künstler, bekannter Kunstwissenschaftler und nicht weniger erfolgreicher Museumsleiter und -kurator getilgt hatte, hielt die Sowjetmacht für ihn andere Wege bereit.

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BKDR-Orchester beim „Festival der Kulturen“ in Ansbach

Im Rahmen der Interkulturellen Wochen 2024 in Ansbach erstrahlte das BKDR-Orchester bei der festlichen Abschlussveranstaltung „Festival der Kulturen“ im malerischen Tagungszentrum Onoldia (Hofwiese 1, Nürnberger Str. 30, 91522 Ansbach). Mit großem Enthusiasmus eröffneten sie das Bühnenprogramm und begeisterten das Publikum mit zwei eindrucksvollen Konzerten, die durch ihren musikalischen Reichtum und ihre emotionale Tiefe die zahlreichen Zuhörer in ihren Bann zogen.

Neben den mitreißenden Darbietungen des Orchesters bereicherten auch farbenfrohe Auftritte von Kinder- und Jugendtanzgruppen sowie talentierten Bauchtänzerinnen die Veranstaltung. Die Vielfalt der musikalischen Beiträge weiterer Künstler schuf eine lebendige Atmosphäre, die alle Anwesenden begeisterte. Darüber hinaus war das kulinarische Angebot einmalig – unter anderem gespickt mit leckeren russlanddeutschen Spezialitäten.

Zusätzlich war das BKDR mit einem Info- und Bücherstand vertreten, der den Besuchern die Möglichkeit bot, sich näher mit russlanddeutschen Themen auseinanderzusetzen.

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„Musik für den Frieden“ im Gemeinschaftshaus Langwasser (Nürnberg)

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) bedankt sich recht herzlich bei den zahlreichen (Ehren-)Gästen, die gemeinsam mit dem sehr gut aufgelegten BKDR-Orchester sowie der talentierten Helena Goldt und ihrem erstklassigen Gesang gleichermaßen wie die Tanzgruppe Surprise und ihren rhythmischen Tanzeinlagen ein starkes Zeichen für den Frieden gesetzt haben. Diese Friedensbotschaften wurden ebenfalls deutlich in den Grußworten von Verena Osgyan (MdL, stv. Fraktionsvorsitzende, Bündnis 90/Die Grünen) und Werner Henning (CSU-Stadtratsfraktion Nürnberg/HdH Vorstandsvorsitzender) sowie Ewald Oster (BKDR-Vorstandsvorsitzender/Leitung des BKDR-Orchesters) hervorgehoben und in der Begrüßung von Stanimir Bugar (BKDR) thematisiert.

Volles Haus im Gemeinschaftshaus Langwasser in Nürnberg bei der bereits dritten Ausgabe der Kulturveranstaltung „Musik für den Frieden“.

Mit dieser Feier der Kultur und des Miteinanders wurde ein eindrucksvoller Appell für Frieden und Verständigung in der Welt gesendet. Nachstehend einige Eindrücke des Abends.