Zentrale Gedenkveranstaltung in Friedland – anlässlich des 83. Jahrestags der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion

Unter dem Motto „Zukunft braucht Vergangenheit“ fand am 31.08.24 im Grenzdurchgangslager Friedland die traditionelle Gedenkfeier der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) anlässlich des 83. Jahrestags der Deportation der Sowjetdeutschen statt – organisiert von der LmDR-Landesgruppe Niedersachsen unter der Federführung von Lilli Bischoff.  

(c) Foto: BKDR

Anwesend waren rund 300 Gäste, darunter viele bekannte Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Landespolitik sowie landsmannschaftlichen Vereinsstrukturen. Als Redner traten u. a. auf: Daniela Behrens (Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport), Sebastian Lechner (MdL und Landesvorsitzender der CDU), Ulrich Watermann (MdL und stellv. Vorsitzender der SPD), Heiko Schmelze (Landesvorsitzender der OMV Nds.), Petra Rudszuck (stellv. Präsidentin der Region Hannover), Johann Thießen (Bundesvorsitzender der LmDR). Das BKDR war wiederholt mit einem Bücherstand und der mobilen Ausstellung zum Thema „Religiöses Leben der Russlanddeutschen“ vor Ort.

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Gedenkakt zum Tag der Russlanddeutschen in Nürnberg

Am 28. August fand anlässlich des 83. Jahrestages der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion unter der Schirmherrschaft von Dr. Petra Loibl (MdL), Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, ein Gedenkakt im Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg statt.

Waldemar Eisenbraun, Geschäftsleiter des Kulturzentrums, begrüßte zuerst die zahlreichen Redner und Ehrengäste, bevor er eine kurze Themeneinführung bot. Zu den Anwesenden gehörten unter anderem Karl Freller (MdL, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten), Verena Osgyan (MdL, stv. Fraktionsvorsitzende, Bündnis 90/Die Grünen), Peter Daniel Forster (Bezirkstagspräsident, Bezirk Mittelfranken), Hartmut Koschyk (Stiftungsratsvorsitzender, Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland), Viktoria Brandt (Vorsitzende der Gebietsgliederung „Wiedergeburt Odessa“) sowie Ewald Oster (Vorsitzender des BKDR-Trägervereins).

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Gedenkveranstaltung in Engels (Russland)

Am 28. August 2024 fand in Engels eine Kranzniederlegung am Denkmal der russlanddeutschen Opfer der Repressionen in der ehemaligen Sowjetunion statt, um den 83. Jahrestag der Deportation der Deutschen zu gedenken. Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) beteiligte sich mit einem Kranz an dieser Zeremonie.

Die Veranstaltung wurde von Elena Geydt, der Leiterin der Nationalen Kulturautonomie der Russlanddeutschen (NKA) in Marx, organisiert und durchgeführt, die seit vielen Jahren unsere Partnerin in diesem Herkunftsgebiet ist.

Wir möchten allen Beteiligten und Helfern für ihre Unterstützung bei der Durchführung dieses Gedenkaktes danken. Im Folgenden finden Sie einige Eindrücke von der Veranstaltung, die die Erinnerungskultur der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum widerspiegeln.

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Gedenkveranstaltung in Almaty (Kasachstan)

Im Rahmen der diesjährigen Gedenkveranstaltung der regionalen Gebietsgliederung „Wiedergeburt Almaty“ und der DAZ (Deutsche Allgemeine Zeitung) wurde mit Unterstützung des BKDR eine Kranzniederlegung am Gedenkstein in Almaty vorgenommen.

Der dortige Gedenkstein ist „den Deutschen gewidmet, die Krieg, Vertreibung und Not zum Opfer fielen“ und verdeutlicht, wie wichtig die Erinnerungskultur sowohl im In- als auch im Ausland für die Betroffenen weiterhin ist.

Unser aufrichtiger Dank für das vielseitige Engagement gilt Robert Gerlitz sowie allen weiteren Beteiligten für die bedeutsame und würdevolle Umsetzung des Gedenkakts – mittels des kompakten Videobeitrags erhalten Sie einen tiefen Einblick in die emotionale und unerlässliche Gedenkveranstaltung!

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Gedenkveranstaltung in Odessa (Ukraine)

Anlässlich des 28. Augusts fand dank tatkräftiger Unterstützung unseres Kooperationspartners „Wiedergeburt Odessa“ ein Gedenkgottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung statt.

Im Innenhof der evangelisch-lutherischen St. Paul Kirche, deren Orgel aus der Kreuzkirche in Nürnberg stammt, wurde ein Kranz an der Gedenktafel für die „Opfer von Repressionen und Deportationen“ niedergelegt. Die Gedenktafel wurde im September 2021 auf Initiative des BKDR angebracht.

Zahlreiche Gäste sowie einfühlsame Ansprachen und gemeinsames Erinnern an die Opfer und Leidtragenden der Deportation gaben der Gedenkveranstaltung einen würdigen Rahmen.

Unser aufrichtiger Dank für die Durchführung des Gedenkakts gilt Viktoria Brand (Vorsitzende) und Leonid Wagner (Vorstandsmitglied) von der regionalen Organisation der deutschen Minderheit „Wiedergeburt Odessa“ sowie Pfarrer Alexander Gross.

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Ein aufschlussreiches Dokument über deutsche Sondersiedler aus dem Jahr 1956

Dokument des Monats

Als „Dokument des Monats“ möchten wir Ihnen eine behördliche Auskunft über die deutschen Sondersiedler aus einer der administrativ-territorialen Einheiten im Gebiet Swerdlowsk vorstellen. Welche Schlussfolgerungen und Erkenntnisse lassen sich aus diesem seltenen Dokument aus dem Jahr 1956 gewinnen?

(Quelle: Dokumentationszentrum der gesellschaftlichen Organisationen des Gebiets Swerdlowsk, Stadt Jekaterinburg).

1) Diese Bescheinigung enthält einige Auslassungen und falsche Behauptungen, etwa dass die Ausweisungen der deutschen Minderheit nur aus der Wolgarepublik sowie den Städten Moskau und Leningrad stattfanden. Es ist indessen allgemein bekannt, dass es auch Deportationen aus dem Transkaukasus, der östlichen Ukraine und dem Nordkaukasus gegeben hat – kurzum, aus Dutzenden von Regionen und Städten im europäischen Teil des Sowjetstaates. Die Behauptung, dass neben den Männern auch „arbeitsfähige alleinstehende Frauen“ zur Arbeit mobilisiert wurden, ist schlichtweg falsch. Nachweislich wurden unter anderem kinderreiche Mütter, Jungen ab 15 Jahren und Mädchen ab 16 Jahren – also noch Kinder – für die Dauer des Krieges in diverse Zwangsarbeitslager gebracht. Immerhin sind die Verfasser des Dokuments insofern „ehrlich“, als sie offen zugeben, dass deutsche Sowjetbürger dem „Lagerregime unterstellt“ und bewacht wurden; konkret bedeutet dies, dass man sie als Kriminelle behandelte.

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Akademische Viertelstunde mit Dr. Dr. h. c. Alfred Eisfeld: „Einwanderung und Ansiedlung der Wolgadeutschen: Quellen zu ihrer Frühgeschichte“

Herr Eisfeld studierte zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität München Geschichte Ost- und Südosteuropas sowie Politik- und Zeitungswissenschaften. 1983 wurde er in München promoviert. Der Titel seiner Arbeit lautete: „Deutsche Kolonien an der Wolga 1917–1919 und das Deutsche Reich.“

Seit 1988 ist er Geschäftsführer des Göttinger Arbeitskreises e. V. und seit 1990 Geschäftsführender Leiter des Instituts für Deutschland- und Osteuropaforschung des Göttinger Arbeitskreises e. V. Er ist anerkannter Experte sowohl für die Geschichte und Kultur der Deutschen im Russischen Reich, der Sowjetunion und der GUS als auch russische und sowjetische Nationalitätenpolitik, deutsch-russische und deutsch-ukrainische Beziehungen.

Nachstehend gelangen Sie zum Videobeitrag „Einwanderung und Ansiedlung der Wolgadeutschen: Quellen zu ihrer Frühgeschichte“ von Dr. Dr. h. c. Alfred Eisfeld – viel Spaß mit dem Vortrag im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“:

https://youtu.be/Ww-NyiAfQ-w

Akademische Viertelstunde mit Dr. Ortfried Kotzian

Dr. Ortfried Kotzian ist unter anderem Vorstandsvorsitzender der Sudetendeutschen Stiftung und Südosteuropa-Experte sowie Mitbegründer des Bukowina-Instituts e.V. Darüber hinaus war er Direktor des Hauses des Deutschen Ostens (2002 – 2012).

In seinem Videobeitrag im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ zum Thema „Zwischen Russland und Rumänien: Die Bessarabiendeutschen“ geht er konkret auf die Geschichte und Geografie der deutschen Siedlergruppe und deutschsprachigen Minderheit ein, die zwischen 1814 und 1940 in Bessarabien lebte. Heute sind in diesem Gebiet nur noch vereinzelt Bessarabiendeutsche anzutreffen.

Unter dem nachstehenden Link gelangen Sie zum entsprechenden Videobeitrag auf unserem YouTube-Kanal – viel Spaß mit dem aufschlussreichen und wichtigen Vortrag seitens Dr. Kotzian:

„Zwischen Russland und Rumänien: Die Bessarabiendeutschen“

Buch „Deutsche in Odessa“ von Elvira Plesskaja-Sebold erschienen

Neue historische Erkenntnisse / Aus dem Russischen von Lothar Deeg

Die Geschichte der ukrainischen Hafenstadt Odessa, die auf Anweisung der Zarin Katharina II. im Jahre 1794 aus strategischen Überlegungen gegründet wurde, ist bereits gründlich erforscht. Weniger bekannt ist jedoch die Geschichte und Bedeutung von deutschen Architekten, Industriellen, Militärexperten, Handwerkern, Kulturschaffenden, Lehrern, Lokalpolitikern, sozial engagierten Persönlichkeiten usw., die das Stadtbild im Allgemeinen und das wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Leben von Odessa mitgeprägt  haben. Das Buch der bekannten ukrainischen Historikerin Elvira Plesskaja-Sebold vermittelt auf anschauliche Weise das Wissen über das Leben und Wirken der einflussreichsten Deutschen in Odessa im 19. und 20. Jahrhundert. Die neu gegründete Stadt wurde von Menschen verschiedener Nationalitäten besiedelt. Die Einwanderung der Deutschen in die südlichen Gebiete des damaligen Russischen Reiches wurde von den russischen Zaren bereits seit geraumer Zeit gefördert.

Anders als im 20. Jh. genossen die Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert das Vertrauen der Staatsmacht, wurden auf hohe Staatsämter wie das des Generalgouverneurs, Stadtoberhaupts oder Kommandeurs des Militärbezirks in Odessa berufen. Die Handels- und Gewerbekreise der Stadt vertrauten ihnen über Jahrzehnte das Wahlamt des Vorsitzenden des Odessaer Börsenkomitees an, weil man damals ihre ethischen Grundsätze in der kommerziellen Tätigkeit, ihre Leutseligkeit, Objektivität und Menschlichkeit schätzte. Kaufleute und Gewerbetreibende deutscher Herkunft wurden in den Magistrat der Stadt und in die städtischen Selbstverwaltungsorgane gewählt und auch als Abgeordnete in die städtische Duma (Stadtrat) sowie die Gouvernements- und Kreis-Semstwo (Landtag) entsandt.

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Statistik des Monats „August 2024“

Nachdem wir Ihnen im vergangenen Monat die „Überwiegend im Freundes-/Bekanntenkreis gesprochene Sprache 2020 (nach Migrationshintergrund)“ vorgestellt haben, präsentieren wir Ihnen in diesem Monat die „Überwiegend im Freundes-/Bekanntenkreis gesprochene Sprache 2020 (nach Bildungsniveau und Migrationshintergrund)“. Hinzugekommen ist in dieser Angelegenheit dementsprechend der Aspekt des Bildungsniveaus.

Es zeigt sich hierbei erneut, dass das Bildungsniveau bei (Spät­-)­Aussiedlern keinen klaren Zusammenhang mit der vorwiegend im Freundeskreis gesprochenen Sprache aufweist – im Gegensatz zur Gruppe der anderen Zugewanderten (Abb. 5.4). Personen mit (Spät­-)Aussiedlerstatus und niedrigem Bildungsniveau haben mit fast 90 Prozent sogar am häufigsten einen deutschsprachigen Freundeskreis, gefolgt von den Höhergebildeten mit 81 Prozent. Bei Personen mit einem mittleren Bildungsniveau ist der Anteil mit 62 Prozent mit Abstand am niedrigsten. Demgegenüber steigt der Anteil der Personen mit einem (überwiegend) deutschsprachigen Freundeskreis bei der übrigen Bevölkerung mit Migrationserfahrung mit steigendem Bildungsniveau an.

Die ist lediglich ein Teilaspekt der vorliegenden Studie, aus der viele weitere interessante Dinge hervorgehen. Zur gesamten Studie gelangen Sie HIER! oder HIER!

Darüber hinaus haben wir vom BKDR mit beiden Wissenschaftlern im Rahmen unserer Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ jeweils einen Videobeitrag angefertigt. Die Videos finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter (Beitrag von Johannes Graf):

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Deutsche Siedlungen im Porträt – Messer bzw. Ust-Solicha auf Englisch

Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage möchten wir nun unseren ersten Videobeitrag in englischer Sprache im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“ über die ehemalige wolgadeutsche Kolonie „Messer“ präsentieren.

Messer galt als eines der vorbildlichsten Umsiedlungsdörfer. Im Gegensatz zu anderen Kolonien stammten alle Erstsiedler aus der gleichen Region Deutschlands. Sie betrieben zunächst Landwirtschaft und waren damit sehr erfolgreich. Sie bauten Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Hirse, Sonnenblumen und Hanf an. Bereits 1894 waren etwa 600 Einwohner mit der Herstellung von Sarpinka-Stoffen beschäftigt.

Das historische Zentrum des Dorfes ist bis heute fast in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben. Die lutherisch-reformierte Gemeinde von Ust-Solicha errichtete hier 1911 eine Kirche. Die Kirche spielte vor allem während Epidemien und Hungersnöten eine zentrale Rolle bei der Hilfe, da sie über eigene Reserven verfügte. Sie unterstützte die Gemeindemitglieder während der Jahre so gut sie konnte. Die sowjetischen Behörden „bewerteten“ den Beitrag des Klerus zum Kampf gegen die nationale Katastrophe jedoch auf eine eigentümliche Weise. Unter Berufung auf die Notwendigkeit, den Hunger zu bekämpfen, führten später die Bolschewiki eine Kampagne zur Beschlagnahme von Kircheneigentum durch, entzogen den Kirchen ihre wirtschaftliche Grundlage und organisierten Repressionen gegen Pfarrer. So wurde beispielsweise der Pfarrer Liborius Bening 1931 verhaftet. 1932 wurde der Pfarrer Eduard Hermann Eichhorn verhaftet und ins Exil geschickt. Die Kirche in Ust-Solicha wurde 1937 geschlossen.

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BKDR-Kalenderblatt des Monats

Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „August 2024“ geht es um den Ukas zur Auflösung bzw. Liquidierung der ASSRdWD, der Autonomen wolgadeutschen Republik im Jahre 1941.

Die Auflösung der ASSR der Wolgadeutschen im August 1941 markierte den Übergang zu einer breitangelegten Verfolgung und Diskriminierung der gesamten Minderheit. Der Großteil des Territoriums der einstigen Republik fiel dem benachbarten Gebiet Saratow zu, der Rest ging an das Gebiet Stalingrad (Wolgograd). Bis Ende September wurden mindestens 447.000 Wolgadeutsche nach Kasachstan und Sibirien deportiert, ihr gesamtes Hab und Gut restlos konfisziert, nationale Bildungs- und Kultureinrichtungen geschlossen und Objekte der geistigen und materiellen Kultur zerstört.

Ihre Bestimmungsorte lagen fast ausnahmslos in ländlichen Gegenden oder kleineren Städten in Rayons. Die Wolgadeutschen durften fortan keine leitenden Positionen bekleiden oder an Hochschulen studieren. Nicht nur die wolga-, sondern ausnahmslos alle deutschen Sowjetbürger wurden zu Personen minderen Rechts degradiert, zur Zwangsarbeit ausgehoben und nach dem Kriegsende ein weiteres Jahrzehnt als Sondersiedler unter der Aufsicht der Sonderkommandantur gestellt. Ihre vollständige Rehabilitierung und Wiedergutmachung stehen bis heute aus.

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Dokumente jüngster Geschichte: Zwei Präsidentenerlasse zu einem ähnlichen Thema, die jedoch unterschiedlicher nicht sein könnten

In weniger als zwei Jahren, am 21. April 2014 und am 31. Januar 2016, hat Präsident Wladimir Putin zwei Erlasse in Bezug auf die Deportationen einiger Völker während der Stalinzeit unterzeichnet. Sie wurden hauptsächlich den zwei bis heute nicht vollständig rehabilitierten Nationalitäten gewidmet: den Krimtataren sowie den Wolgadeutschen – und damit insgesamt der Gruppe der Russlanddeutschen.

Auf dem Foto sehen Sie einen Teil der Absage in Bezug auf die Wiederherstellung der wolgadeutschen Autonomie. Quelle: Dr. Viktor Krieger.

Im ersten Fall handelte es sich um einen Rechtsakt betreffend die Rehabilitierung des Krimtatarischen und einer Reihe anderer Sowjetbürger armenischer, italienischer, griechischer, deutscher und bulgarischer Nationalität, die nach 1941 im Zuge der stalinistischen Repressalien aus der damaligen Autonomen Republik Krim deportiert wurden:

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Statistik des Monats „Juli 2024“

Nachdem wir Ihnen im vergangenen Monat die „Fähigkeit, sich bei Behörden, auf der Arbeit und in der Nachbarschaft auf Deutsch zu verständigen 2020 (nach Migrationshintergrund)“ vorgestellt haben, präsentieren wir Ihnen in diesem Monat die „Überwiegend im Freundes-/Bekanntenkreis gesprochene Sprache 2020 (nach Migrationshintergrund)“.

Unter allen Personen mit Migrationserfahrung – inklusive (Spät-­)Aussiedlern – verständigt sich die Mehrheit im persönlichen Freundes- und Bekanntenkreis überwiegend oder sogar ausschließlich auf Deutsch (Abb. 5.3). Dies gilt für (Spät-)Aussiedler in erheblich stärkerem Maße als für andere Zuwanderungsgruppen. Während gut die Hälfte (53 %) der übrigen Zugewanderten in ihrem Freundeskreis überwiegend oder ausschließlich auf Deutsch kommuniziert, trifft dies bei (Spät-)Aussiedlern auf fast 80 Prozent zu. Über die Hälfte spricht vorwiegend Deutsch in ihrem Freundeskreis, ergänzt hin und wieder durch die eigene Muttersprache. Die Herkunftssprache ist demgegenüber nur bei zwei von zehn der Zugewanderten mit (Spät-)Aussiedlerstatus dominant, bei anderen Zugewanderten ist dies bei rund vier von zehn der Fall. Zugleich kommuniziert bei ihnen ein nicht unerheblicher Teil (8 %) in einer ganz anderen Sprache, was bei der (Spät-)Aussiedlerbevölkerung praktisch gar nicht vorkommt (1 %).

Jedoch zeigen sich deutliche Unterschiede in der Sprachnutzung zwischen (Spät-)Aussiedlern aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und jenen aus anderen Herkunftsländern (Abb. 5.3). Letztere sprechen in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zu rund 94 Prozent überwiegend oder ausschließlich Deutsch, bei Ersteren sind es rund 20 Prozentpunkte weniger. Dennoch kommuniziert der überwiegende Teil der postsowjetischen (Spät-)Aussiedler in beiden Sprachen; lediglich 3 Prozent geben an, im Freundeskreis „ausschließlich in der Herkunftssprache“ zu kommunizieren.

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BKDR-Kalenderblatt des Monats: „Brüder in Not“

Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „Juli 2024“ geht es um die verheerende Hungersnot und damit verbunden der Aktion „Brüder in Not“.

Zwischen 1928 und 1932 vollzog sich in der Sowjetunion der Übergang zu einer Mobilisierungsdiktatur unter Stalins Alleinherrschaft. Industrialisierung, Kollektivierung und Kulturrevolution waren wichtige Elemente der neuen Politik. Als eine Folge der überstürzten und unfreiwilligen Kollektivierung brach von 1932 bis 1933 erneut eine Hungerkatastrophe über das Land herein, die Millionen Menschenleben forderte. Allein in der ASSRdWD verhungerten in diesen zwei Jahren etwa 45.300 Menschen – in der überwiegenden Mehrheit Deutsche.

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„Entstehung, Wirkungsfelder und Entwicklungsperspektiven des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR)“

Am vergangenen Sonntag hat Stanimir Bugar, verantwortlich für die Bereiche Eventmanagement sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, einen Vortrag zum Thema „Entstehung, Wirkungsfelder und Entwicklungsperspektiven des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR)“ gehalten.

Nach einem geschichtlichen Umriss zur Thematik der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum ging Bugar auf die Entstehungsgeschichte des BKDR ein – von den Bemühungen der LmDR bis hin zur feierlichen Schlüsselübergabe durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder am 18. Januar 2019.

Für die Gruppe der LmDR (OG Nürnberg), unter der Leitung von Dorothea Walter, folgte die Vorstellung der Wirkungsbereiche und Schwerpunkte des Kulturzentrums. Vor allem die nachhaltige, zielorientierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern im In- und Ausland und der daraus resultierenden vielfältigen Kultur- und Geschichtsvermittlung der Deutschen aus Russland stand im Mittelpunkt der Betrachtung.

Darüber hinaus wurden einige innovative Vorhaben sowie laufende Projekte des BKDR vorgestellt und damit Entwicklungsperspektiven aufgezeigt, wie qualitative und wertvolle, wissenschaftlich fundierte Inhalte mit russlanddeutschem Themenbezug noch stärker in den Fokus der Gesamtgesellschaft gerückt werden können.

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„Das Leben war mein Lehrer“ – ein Buch zum 100. Geburtstag des Künstlers Karl Betz

Ein neues Buch von Nina Paulsen

Im BKDR Verlag ist pünktlich zum 100. Geburtstag von Karl Betz ein E-Book von Nina Paulsen erschienen, das sich dem Leben und Werk des bekannten russlanddeutschen Künstlers widmet (die Druckfassung liegt seit Mitte November 2024 ebenfalls vor. Nähere Infos finden Sie hier: Karl Betz – Print).


Karl Betz (1924-2021) wäre am 19. Juli 2024 100 Jahre alt geworden. Er wurde in der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen (ASSRdWD) geboren. Sein Leben und Schicksal ist ebenso ereignis- und erkenntnisreich wie auch kennzeichnend für unzählige ähnliche wolgadeutsche bzw. russlanddeutsche Schicksale und Lebensläufe in der Sowjetunion des 20. Jahrhunderts. Bereits in Kirgisistan begann sich Betz in seiner Freizeit mit Porträtkunst zu beschäftigen – aus Wurzelholz schnitzte er Köpfe bedeutender Musiker, Schriftsteller oder Politiker. Auch in Deutschland ist er seiner Leidenschaft nachgegangen. Nach seiner Pensionierung widmete er sich verstärkt seinen langjährigen Hobbys, der Holzschnitzerei und Malerei. Musik, Bildhauerei und Malerei sind im Herzen von Karl Betz miteinander verwachsen, die eine Kunst nährte die andere.

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Wolgadeutsches Liedgut in Lateinamerika: Videobeitrag zu Konzert mit Germán Sack

In der vergangenen Woche war Germán Sack im Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg zu Gast, um ein Konzert auf seinem Hackbrett zu spielen.

Aufgrund vielfacher Nachfrage und der öffentlichen Zugänglichmachung des wolgadeutschen Liedguts in Lateinamerika, möchten wir Ihnen mittels der Veröffentlichung des kompakten Videobeitrags auf unserem YouTube-Kanal einen tiefen Einblick in den entsprechenden Themenbereich ermöglichen:

Vergessen Sie nicht unseren YouTube-Kanal zu abonnieren – viel Spaß mit dem Video!

BKDR-Wanderausstellung „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ in Chemnitz

Am 30. Juni 2024 fand in Chemnitz im Rahmen des Projekts „Gemeinsam unterwegs“, das sich mit dem religiösen Leben der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum befasst, ebenfalls die Ausstellungseröffnung der BKDR-Wanderausstellung „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ statt.

Ausstellungseröffnung der BKDR-Wanderausstellung „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ in Chemnitz mit vielfältigem Kulturprogramm im Rahmen des Projekts „Gemeinsam unterwegs“.

Zu Beginn der Veranstaltung machte Pfarrer Jan Schober in seiner Predigt auf das tragische Schicksal der Deutschen aus Russland und allen anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion aufmerksam. Er betonte, dass sie trotz der Deportation und Diskriminierung nie den Glauben an Gott verloren hatten und dieser als starke Stütze fungierte.

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Konzert mit Germán Sack in Nürnberg

Am vergangenen Freitagabend war der deutsch-argentinische Musiker, Komponist und Sänger Germán Sack im Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) zu Gast, um ein Konzert auf seinem Hackbrett zu spielen und damit gleichzeitig einen tiefen Einblick in das wolgadeutsche Liedgut in Lateinamerika zu ermöglichen.

Nach der thematischen Einführung durch Waldemar Eisenbraun (Geschäftsleitung) machte Hartmut Koschyk (Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland) in seinem Grußwort auf die vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland und dem Kulturzentrum BKDR aufmerksam. Ausdruck dieser Kooperation seien unter anderem virtuelle Rundgänge von Objekten in Argentinien, eine kürzlich erschienene Publikation mit dem Titel „Kulturerbe der Wolgadeutschen in Argentinien“ sowie die gleichnamige Wanderausstellung. Dies sei enorm wichtig für die Kultur- und Geschichtsvermittlung der Wolgadeutschen.

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