Materialien der Gründungskonferenz der „Wiedergeburt“ (1989)

Zur Vorgeschichte und Gründung der Gesellschaft „Wiedergeburt“, welche die Rechte und Interessen der deutschen Minderheit in der UdSSR wahren sollte, haben wir HIER bereits ausführlich berichtet. Für ein besseres Verständnis der Absicht und damit verbunden den Zielen der zum damaligen Zeitpunkt neuen Organisation, stellen wir unseren Lesern eine Broschüre mit Materialien dieser Zusammenkunft vor. Sie erschien zu jener Zeit in russischer Sprache – ähnlich wie ein Schriftstück aus den Zeiten der Samisdat-Literatur – und trug die etwas sperrige Überschrift: „Materialien der I. Allunions–Gründungskonferenz der Sowjetdeutschen (Moskau, 28.-31. März 1989)“.

Die Teilnehmer der Konferenz haben neben dem Programm, Statut und der Resolution ein bemerkenswertes Dokument verabschiedet: Den Appell an die Bevölkerung, die auf dem Territorium der einstigen Autonomen Republik der Wolgadeutschen lebte. Dort stand unter anderem:

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Gerne daheim in Bayern – 65 Jahre Geschichte und Kultur

Am 16. März 2024 fand im Senatssaal des Bayerischen Landtags in München unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder die Veranstaltung „Gerne daheim in Bayern – 65 Jahre Geschichte und Kultur“ statt. Organisiert und durchgeführt wurde Veranstaltung von der Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) unter Führung von Valentina Wudtke. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales hat den Jubiläumsfestakt durch das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) gefördert.

Nach der Begrüßung durch die Landesvorsitzende Valentina Wudtke richteten Eric Beißwenger (Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales des Freistaates Bayern), Dr. Petra Loibl (Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene) sowie Johann Thießen (Bundesvorsitzender der LmDR) ihre Grußworte an die zahlreichen Gäste aus dem gesamten Freistaat. Fahnenabordnungen aus bayerischen Regionen gaben dem Festakt einen würdevollen Rahmen.

Die Veranstaltung im Senatssaal des Bayerischen Landtags war äußerst gut besucht.

Das umfangreiche Kulturprogramm bildeten Beiträge russlanddeutscher Kulturschaffender aus dem gesamten Bundesgebiet. Vielen LmDR-Mitgliedern wurden Ehrennadeln der Landsmannschaft für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement verliehen. Als weitere Ehrengabe gab es das erst kürzlich erschienene Kinderbuch „Von der Donau an die Wolga… und zurück“ aus dem BKDR Verlag.

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Leipziger Buchmesse (LBM) 2024

Das BKDR nimmt gemeinsam mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland an der diesjährigen Buchmesse in Leipzig teil. Die LBM findet vom 21. bis zum 24. März 2024 statt.

Während des gesamten Messezeitraumes finden Sie den Stand des BKDR Verlags und des Literaturkreises der Deutschen aus Russland in der Halle 4, Stand B300.

Auch der diesjährige Stand des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) in Kooperation mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse (LBM) ist gut besucht. Wir freuen uns weiterhin auf zahlreiche Begegnungen!

Heute und morgen wird es auf dem Messegelände zwei Lesungen mit Melitta L. Roth, Irene Langemann, Makeew Alexander und Artur Rosenstern geben.

Die erste Lesung findet heute um 16:30 Uhr statt. Hierbei wird der Autor Alexander Makeew sein im BKDR Verlag erschienenes Buch „Pastor Wagners letzte Briefe. Die Geschichte eines Stalin-Opfers …“ präsentieren. Melitta L. Roth und Artur Rosenstern moderieren die Lesung und das Gespräch mit dem Autor.

Ort: Halle 4, Café Europa, Stand E401/E403

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„Wiedergeburt“: Wie kam es zur Gründung?

Die Aufbruchsstimmung, die in den Jahren 1985 – 1991 in der Sowjetunion herrschte, erfasste auch die Russlanddeutschen und führte zu einer nie dagewesenen ethnischen Mobilisierung. Die damals entstandene Bewegung zur Wiederherstellung der nationalen Territorialautonomie, Auseinandersetzungen in Medien und Fachpublikationen mit der Geschichte sowie die Gegenwartslage und Zukunftschancen der deutschen Minderheit in der Sowjetunion erregen noch heute die Gemüter. Eine der wichtigsten Erscheinungen im nationalen Leben der deutschen Minderheit zur Perestroika und Nach-Perestroika-Zeit stellten die Aktivitäten der kulturpolitischen Gesellschaft „Wiedergeburt“ dar, die im März 1989 gegründet wurde.

Auf dem Foto sehen Sie die Mitteilung zur Gründungskonferenz aus der „Freundschaft“, Ausgabe Nr. 63.

Vom Staat unabhängige Organisationsformen hatten unter den Vertretern der deutschen Minorität in der UdSSR eine lange Tradition. Zum einen handelte es sich um religiöse Gemeinden und Brüderkreise. Seit Anfang der 1960er Jahre erlebten viele deutsche Glaubensgemeinschaften eine starke Politisierung, was insbesondere die Anhänger des Zentralrats der Kirchen der Initiativ-Baptisten betraf, die sich 1961 vom offiziellen Bund der Baptisten abspalteten. Sie scheuten die Konfrontation mit staatlichen Strukturen nicht, wandten sich an die internationale Öffentlichkeit und unterhielten Untergrunddruckereien. Der Sowjetstaat verfolgte sie mit aller Härte – Prediger und aktive Gläubige standen häufig vor Gericht und wurden zur Lagerhaft verurteilt.

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Akademische Viertelstunde: Aufnahme im Sudetendeutschen Haus in München

Vorgestern haben wir im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ einen Videobeitrag mit Dr. Ortfried Kotzian im Sudetendeutschen Haus in München aufgenommen.

Kotzian wurde 1948 in Fellheim im schwäbischen Landkreis Unterallgäu geboren. Seine Eltern stammten aus Hohenelbe im Riesengebirge und waren nach Vertreibung bzw. Kriegsgefangenschaft 1946 und 1947 nach Illertissen in Bayerisch Schwaben gekommen.

Im Laufe der Jahre entstanden neben einer Vielzahl von bedeutsamen Aktivitäten auch Publikationen wie etwa „Die Deutschen in den Aussiedlungsgebieten: Herkunft und Schicksal“, „Die Aussiedler und ihre Kinder. Eine Forschungsdokumentation über die Deutschen im Osten.“ sowie „Die Umsiedler: Die Deutschen aus Bessarabien, der Dobrudscha, Galizien, der Karpaten-Ukraine und West-Wolhynien“.

In seinem Kurzvortrag spricht Dr. Kotzian über die Bessarabiendeutschen. Seien Sie auf den kommenden Videobeitrag gespannt.

„Von der Donau an die Wolga … und zurück“

Ein Kinderbuch zur Geschichte der Deutschen aus Russland
von Viktor Krieger, Stanimir Bugar und Artur Rosenstern
Illustriert von Wahe Hovhannisjan

Das kürzlich im BKDR Verlag erschienene russlanddeutsche Kinderbuch erzählt in nur 14 kurzen Kapiteln die etwa 250-jährige facettenreiche Geschichte der deutschen Auswanderer ins Russische Kaiserreich und ihrer Nachkommen.

Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebten Menschen auf dem Gebiet des heutigen Deutschland Krieg, Geldnot und Hunger. Ihre Lebenserwartung war aufgrund der schlechten Versorgung sehr gering. Viele Menschen starben. Die Überlebenden mussten sich oft die nachfolgende wichtige Frage stellen: Wo und wie ermögliche ich meiner Familie eine bessere Zukunft? Viele Familien trafen schließlich die Entscheidung, es in einem fremden Land zu versuchen.

Das Buch stellt eine spannende Zeitreise nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche dar und vermittelt in einer kindgerechten Sprache das Grundwissen über die Auswanderung und das Leben der Deutschen im damaligen Russischen Reich vom 18. bis zum 20. Jahrhundert sowie später in der Sowjetunion.

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Zu Ehren von Anna German: Konzertreihe mit Helena Goldt

Am vergangenen Wochenende kamen auf Einladung des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) sowie des Hauses der Heimat Nürnberg (HdH) zum Weltfrauentag zahlreiche Gäste zur Konzertreihe mit Helena Goldt zu Ehren von Anna Viktoria German.

Helena Goldt, die 2005 Gesang an der damaligen Musikhochschule Augsburg-Nürnberg studierte und 2011 diese als staatlich geprüfte Diplom-Opernsängerin verließ, trug gekonnt mit ihrer einzigartigen Stimme zahlreiche Stücke der allseits bekannten Sängerin Anna German auch in deutscher Sprache vor. Dorothea Walter schmückte die dargebotenen Lieder mit geschichtlichen Kurzvorträgen über die in der usbekischen Kleinstadt Urgentsch geborenen Künstlerin Anna German, die als Kind von russlanddeutschen Eltern mennonitischen Glaubens 1946 aufgrund der politischen Situation mit ihrer Familie nach Polen aussiedelte.

Wir vom BKDR haben uns sehr über die beiden gut besuchten musikalischen Vorführungen in Nürnberg und Forchheim gefreut und danken Helena Goldt für ihre eindrucksvollen Auftritte, Dorothea Walter für die gekonnte Moderation, Rudi Walter und Johannes Moosmann für die tatkräftige Unterstützung sowie den zahlreichen Zuhörern und Mitsingenden für zwei wundervolle und würdige Konzerterlebnisse zu Ehren von Anna Viktoria German!

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Thematische Publikationen zur Geschichte der wolgadeutschen Republik

Beim Kalenderblatt des Monats „März 2024“ geht es um thematische Publikationen zur Geschichte der wolgadeutschen Republik im BKDR Verlag.

Im Juni 2019 erschien das erste Buch, das unser Kulturzentrum in Kooperation mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland herausgegeben und gefördert hat. Es handelte sich um einen Sammelband (Literaturalmanach 2019) mit dem Titel „ZwischenHeimaten“ mit Beiträgen von Autorinnen und Autoren, die überwiegend aus dem postsowjetischen Raum stammen. Seitdem veröffentlicht der hauseigene BKDR Verlag einmal im Jahr einen Literaturalmanach mit Themen wie deutsche Spuren in Osteuropa und Mittelasien, Vertreibung und Deportation, außergewöhnliche Schicksale von Menschen aus postsowjetischen Staaten, das Zusammenleben mit anderen Menschen in Deutschland und Schwierigkeiten des Ankommens in der neuen „alten“ Heimat und dergleichen.

Darüber hinaus sind in unserem Verlag bereits mehr als zwanzig weitere wertvolle Bücher erschienen, vornehmlich in der kulturhistorischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Sparte. Darunter einige wichtige Werke, die sich ausgiebig mit der Geschichte der wolgadeutschen Republik befassen.

Statistik des Monats „Februar“

Nachdem wir im vergangenen Monat der „Verteilung der Wohnorte von (Spät-)Aussiedlern 2019“ gewidmet haben, erörtern wir in diesem Monat im Bereich der räumlichen Verteilung die „Verteilung der Bevölkerung auf Gemeindegrößenklassen 2019“.

Neben der Verteilung auf einzelne Regionen lässt sich das Stadt­Land­Verhältnis der Wohnorte bei den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen betrachten. Hierfür kann auf die im Mikrozensus enthaltenen Angaben zur Einwohnerzahl zurückgegriffen werden. Abb. 4.4 zeigt die Verteilung der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen auf die Gemeindegrößenklassen. Während fast ein Drittel der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund in kleinen Gemeinden mit weniger als 10.000 Personen lebt, liegt dieser Anteil bei den (Spät­)Aussiedlerinnen und (Spät­)­ Aussiedlern – ebenso wie bei den übrigen Personen mit Migrationserfahrung – deutlich darunter. Im Gegensatz zu Letzteren wohnen (Spät­)Aussiedlerinnen und (Spät­)Aussiedler jedoch nicht überdurchschnittlich oft in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Hier liegt der Wert sogar leicht unter dem der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Mit etwa 71 Prozent lebt somit der Großteil der (Spät­)Aussiedlerinnen und (Spät­)Aussiedler in Gemeinden mittlerer Größe bzw. in kleineren Großstädten (zwischen 10.000 und 500.000 Menschen).

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„Die große Welt der kleinen Mundharmonika“

Heute fand im Haus der Heimat Nürnberg der Musiknachmittag „Die große Welt der kleinen Mundharmonika“ mit dem Duett „Face to Face“ statt. Das Gespann existiert seit etwa drei Jahren und konnte sein Können schon mehrfach auf Bühnen in Deutschland und darüber hinaus unter Beweis stellen.

Während des Konzerts

Alexander Oberst und Alexey Nikonov (beide aus Würzburg) haben mit ihrem ansprechenden, außergewöhnlichen und sehr seltenen Klang für große Begeisterung bei den zahlreichen Zuhörern gesorgt. Mittels des harmonischen Zusammenspiels von Mundharmonika (Oberst) und Klavier (Nikonov) wurde das Publikum auf eine Vielzahl von Reisegeschichten sowohl aus nahen als auch aus fernen Ländern mitgenommen, die anhand der Jazzsprache vorgetragen wurden – inklusive eines kurzen geschichtlichen Überblicks zum Instrument der Mundharmonika.

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Akademische Viertelstunde mit Hermina Wagner

Vergangenen Freitag war Hermina Wagner zu Gast beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR), um einen Beitrag im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ aufzunehmen.

Hermina „Minna“ Wagner (Aschaffenburg), die als Stimme des deutschen Hörfunks in Kasachstan sehr bekannt war, kam 1966 zum deutschen Radio Alma-Ata und war bis 1990 als Ansagerin und Redakteurin tätig. Auch als Sängerin machte sie die deutschen Sendungen zum einzigartigen Erlebnis. Besonders beliebt waren dabei ihre Wunschkonzerte.

Nachstehend ein Foto von Hermina Wagner zur damaligen Zeit in einer ihrer Funktionen als Sängerin.

Liedernachmittag: „Die große Welt der kleinen Mundharmonika“

Alexander Oberst (Würzburg) wird mittels seiner Mundharmonika an diesem Tag gemeinsam mit der stilsicheren Pianobegleitung in Person von Alexey Nikonov einen äußerst seltenen und außergewöhnlichen Klang erzeugen. Das Duett „Face to Face“ existiert seit etwa drei Jahren und konnte sein Können schon mehrfach sowohl im In- als auch im Ausland unter Beweis stellen.

Veranstaltungsflyer

Die Kompositionen von Alexander Oberst sind musikalische Reisegeschichten aus nahen und fernen Ländern, die anhand der Jazzsprache vorgetragen werden und erzählen, wie das Unbekannte und Geheimnisvolle durch die Neugier zu Vertrauen aufgelöst werden. Dies verspricht ein besonderes Konzerterlebnis an diesem Tag.

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und das Haus der Heimat Nürnberg (HdH) freuen sich auf Ihr Kommen!

Wann? 24. Februar 2024 (Samstag) um 16:00 – 17:30 Uhr.
Wo? Im Haus der Heimat Nürnberg (Imbuschstraße 1, 90473 Nürnberg)

„5 Jahre Bayerisches Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)“

Seit mittlerweile fünf Jahren besteht das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) mit Sitz in Nürnberg. Dabei blicken wir auf eine ereignisreiche, nutzbringende und erfolgreiche Zeit zurück, schauen jedoch gleichzeitig mit Zuversicht und Ideenvielfalt in die Zukunft.

Seit der Gründung wurden vielfältige Projekte und Maßnahmen umgesetzt, zahlreiche innovative Angebote zur Verfügung gestellt und viele eigenständige Produkte zur Thematik der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum erarbeitet.

Damit Sie sich einen besseren Eindruck über unsere Arbeit im Kulturzentrum verschaffen können, haben wir einen Teil unseres Wirkens in einem Videobeitrag mit dem Titel „5 Jahre Bayerisches Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR)“ zusammengefasst.

Zum Videobeitrag gelangen Sie unter dem nachfolgenden Link auf unserem YouTube-Kanal:

Viel Spaß beim Anschauen! Und: Vergessen Sie nicht unseren YouTube-Kanal zu abonnieren, damit Sie immer auf dem Laufenden bleiben!

Kalender 2024: „100 Jahre Wolgadeutsche Republik“

in Kooperation mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) sowie dem HFDO (Historischer Forschungsverein der Deutschen aus Osteuropa).

Die Wolgadeutschen bildeten eine besondere Gruppe innerhalb der gesamten russlanddeutschen Minderheit. Es waren jedoch weder ihre ausgeprägten wirtschaftlichen Leistungen noch traten sie zur Zarenzeit mit überdurchschnittlichen Kulturleistungen oder Bildungserfolgen hervor. In dieser Angelegenheit entsprachen eher die Schwarzmeerdeutschen oder vor allem die Mennoniten der Rolle eines Musterwirts.

Vielmehr waren es andere Faktoren, die ihre einzigartige Stellung untermauerten: Sie galten als erste Russlandpioniere, die sich durch eine kompakte Siedlungsweise und außergewöhnliche demographische Dynamik auszeichneten. Als alleinige unter allen Gruppen der Deutschen im Russischen Reich und später in der UdSSR besaßen sie wichtige Voraussetzungen, um eine Nation des Übersiedlungstyps – ähnlich den Frankokanadiern – zu werden. Daher war es nicht verwunderlich, dass sie von den bolschewistischen Machthabern offiziell als ein eigenständiges russländisches Volk – ähnlich wie die Usbeken, Tschuwaschen, Kalmücken oder Kasachen – anerkannt wurden, in Genuss der Autonomierechte kamen und Anfang 1924 eine nationale Republik, die ASSRdWD ausrufen durften.

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BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“

Gestern war Waldemar Eisenbraun, Leiter des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR), in Hallein (im Tennengau im Bundesland Salzburg, Österreich) vor Ort, um die im Kunstraum pro arte ausgestellte BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“ zu betrachten und ein Arbeitsgespräch mit Jurij Diez und Alois Ellmauer zu führen.

Arbeitstreffen in Hallein. Auf dem Foto sehen Sie v. l. n. r.: Alois Ellmauer, Christa Hassfurther, Jurij Diez und Waldemar Eisenbraun.

Wir sind froh, dass alle Beteiligten beidseitig viele Informationen und Anregungen aus diesem Austausch mitnehmen konnten. Diese neuen Erkenntnisse gilt es nun zu forcieren und in die Praxis umzusetzen – vor allem in Bezug auf die kommenden Ausstellungsorte der hochwertigen und bedeutsamen Rauminstallation.

Noch bis zum 28. Januar 2024 haben Sie die Möglichkeit, die BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“ in Hallein im kunstraum pro arte (Schöndorferplatz 5, 5400 Hallein, Österreich) zu besichtigen. An dieser Stelle herzlichen Dank an Christa Hassfurther (künstlerische Leitung) für die Ausstellungsmöglichkeiten.

Weitere Präsentationsanfragen sind ausdrücklich erwünscht. Treten Sie gerne mit uns in Kontakt – wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Nachstehend einige Eindrücke.

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Festakt anlässlich des 5-jährigen Bestehens des BKDR

Heute fand anlässlich des 5-jährigen Bestehens des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) unter der Schirmherrschaft von Dr. Petra Loibl (MdL), Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, ein Festakt mit geladenen Gästen in den Räumlichkeiten des Kulturzentrums in Nürnberg statt.

Auf dem Foto sehen Sie v. l. n. r.: Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Waldemar Eisenbraun, Ewald Oster, Dr. Petra Loibl, Maria Vollmer, Hartmut Koschyk und Werner Henning.

Nach dem anschaulichen Videobeitrag „5 Jahre BKDR“ sowie der Begrüßung durch Waldemar Eisenbraun, Leiter des Kulturzentrums, richtete Ewald Oster, Vorsitzender des BKDR-Trägervereins, sein Grußwort an das Publikum: „Als Vorstandsvorsitzender des BKDR erfüllt es mich mit Stolz, dass sich das BKDR als Leuchtturmprojekt kontinuierlich weiterentwickelt und seine Bekanntheit, Reputation und Vernetzung spürbar ausgebaut hat. Wir schätzen es sehr, dass der Freistaat Bayern geschlossen hinter dem Kulturzentrum der Deutschen aus Russland steht und unsere zielorientierte, innovative und wichtige Arbeit fördert. Die vorbildliche Entwicklung des BKDR hängt unmittelbar mit seinem engagierten und gut geführten Team zusammen.“

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Abschlussaufsatz über Bessarabiendeutsche an der Universität Dorpat

Das aktuelle Jahrbuch der Bessarabien- und Dobrudschadeutschen enthält den Abschlussaufsatz unseres wissenschaftlichen Mitarbeiters, Dr. Viktor Krieger, über bessarabiendeutsche Studenten an der Universität Dorpat zu Zarenzeit. Den ersten Beitrag dazu im Jahrbuch 2022 finden Sie HIER! auf unserer Homepage.

Letztendlich konnten 48 Siedler-Kolonisten aus Bessarabien ermittelt werden, die in den Jahren 1802 bis 1918 in Dorpat studiert hatten, davon genau die Hälfte oder 24 im Hauptfach Theologie. An zweiter Stelle fungierte die Medizinausbildung (12), gefolgt von Rechtswissenschaften (6), Philologie/Geschichte (4) und den naturwissenschaftlichen Fächern (2).

Zeitlich betrachtet, weist das gesamte 19. Jahrhundert 20 Studierende aus der Region auf. In etwa genauso viele (19) besuchten die Bildungsstätte in den letzten acht Jahren ihres Bestehens (1911‒1918). Dies spiegelt nur einige Ergebnisse dieser Untersuchung wider. Im Aufsatz werden die vielfältigen Lebens- und Berufswege der studierenden „Kolonistensöhne“ ausführlich analysiert. Anstelle dieser russischen kaiserlichen Bildungsanstalt entstand im unabhängigen Estland ab 1919 die nationale Universität Tartu (siehe: Krieger, Viktor: „Siedler-Kolonisten aus Bessarabien an der Universität Dorpat, Teil II“, aus: Jahrbuch der Bessarabien- und Dobrudschadeutschen, Heimatkalender 2024, S. 33‒61.).

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Onlineseminar: „Familiengeschichten der Deutschen an der Wolga“

Am 17. Januar fand die Veranstaltung „Familiengeschichten der Deutschen an der Wolga“ im Rahmen der Wanderausstellung „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart“ der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) im Onlineformat statt.

Zum Thema referiert haben unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Prof. Dr. Olga Litzenberger sowie Antonina Domke (Kultur- und Öffentlichkeitsbeauftragte des russlanddeutschen Vereins „KulturA-Z e. V.“ in Soest).

Vielen Dank für die gelungene Kooperationsveranstaltung und auf eine weitere zielorientierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit!

BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“ in Hallein (Österreich)

„Was ist meine Heimat?“ – Diese Frage scheint durch das Gewebe der russlanddeutschen Geschichte, mit ihren vielen Schicksalen und Biografien. Der Heimatbegriff war, ist und bleibt weiterhin aktuell, weil wir darüber diskutieren, nachdenken und danach suchen. So bleibt „Heimat“ unser ständiger Begleiter im Fluss der Zeit.

In Anbetracht dessen wird bis zum 28. Januar 2024 in Hallein die BKDR-Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“ in Hallein – etwa 30 Kilometer von Salzburg entfernt – im „kunstraum pro arte“ (Schöndorferplatz 5, 5400 Hallein, Österreich) präsentiert. Weitere Hinweise finden Sie HIER!

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Interview in der DAZ

Heute feiert das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) sein fünfjähriges Bestehen.

Diesbezüglich hat die Deutsche Allgemeine Zeitung (DAZ) ein interessantes Interview mit der Geschäftsleitung Waldemar Eisenbraun geführt. Zum veröffentlichten Interview gelangen Sie unter dem nachfolgenden Link:

Vielen Dank an die DAZ. Wir wünschen uns weiterhin eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit!