Deutsche Autoren aus Russland und anderen postsowjetischen Staaten präsentieren ihre Bücher auf der Leipziger Buchmesse 2023

Der BKDR Verlag und der Literaturkreis der Deutschen aus Russland nehmen gemeinsam an der Leipziger Buchmesse (LBM) 2023 teil. Die LBM findet vom 27. bis zum 30. April statt. Am 28. April wird es zudem eine Lesung mit Melitta L. Roth, Artur Rosenstern und Ira Peter unmittelbar auf dem Messegelände geben (Halle 4, Forum Literatur, Stand: B500, Beginn: 16.00 Uhr). Vorgestellt werden aktuelle Lyrikerscheinungen von Autorinnen und Autoren mit russlanddeutschem Hintergrund sowie der Literaturalmanach der deutschen Autoren aus Russland „Hier war ich, dort bin ich …“ (erschienen im Januar 2023).

Während des gesamten Zeitraumes finden Sie den Stand des BKDR Verlags und des Literaturkreises der Deutschen aus Russland in der Halle 4, Stand C215.  Schauen Sie vorbei und kommen Sie mit uns ins Gespräch.

Weitere Informationen zu Beteiligten:

Melitta Roth

Melitta L. Roth wurde noch vor dem Zerfall der Sowjetunion in Omsk geboren und wanderte 1980 nach Deutschland aus. Sie stammt zum Teil aus einer schwarzmeerdeutsche, zum anderen Teil aus einer russischen Familie. Als sie jung ist, beschließt sie, sich auf keinen Fall mit ihren Wurzeln beschäftigen. Doch es kommt ganz anders. Nachdem es ihr nicht gelingt, das traumatische Erbe hinter sich zu lassen, beginnt sie, dieses Thema literarisch zu verarbeiten. So geht es in ihren meist kurzen Texten oft um den Schmerz einer Herkunft und die Spuren von Traumata aus lang vergangenen Zeiten. Auf dem Blog „Scherben sammeln“ postet sie seit 2014 Texte aus ihrer Aussiedler-Parallelwelt. Sie verfasst zumeist Kurz- und Kürzestprosa, die in diversen Zeitschriften und Anthologien erschienen sind. Roth ist Mitglied im writers‘ room Hamburg und im Literaturkreis der Deutschen aus Russland. Im Herbst 2020 ist ihr erster Erzählband: „Gesammelte Scherben“ im ostbooks Verlag erschienen. Als das Land, in dem ihre Mutter geboren wurde, anfing Krieg gegen das Land zu führen, in dem ihr Vater geboren wurde, blieb sie wie erstarrt. Doch dann entstanden neue Miniaturen: 50 Wege, einen Diktator loszuwerden. Momentan schreibt sie an einem Roman über einen alten Mann, der nicht viel erzählt, aber andauernd seufzt.

Artur Rosenstern

Artur Rosenstern, geb. in Kasachstan, seit 1990 in Deutschland. Rosenstern studierte Musik-, Medienwissenschaft, Geschichte in Paderborn und Detmold sowie Belletristisches Schreiben in Hamburg. Es folgte freiberufliche Tätigkeit für einen Münchener Musikverlag. Zahlreiche Publikationen in Anthologien und Literaturzeitschriften wie z. B. Driesch, etcetera, Radieschen, LOG, RHEIN, Karussell, Der Maulkorb, Dichtungsring u. a. Rosenstern schreibt Lyrik und Prosa und betätigt sich seit Jahren als Herausgeber von Anthologien im Cross-Culture-Bereich. Er war Preisträger beim „Federleicht 2013“ in Berlin in der Kategorie Gedicht sowie beim Leverkusener Short-Story-Preis 2015. Seine Novelle „Planet Germania“ ist 2015 im Verlag Monika Fuchs erschienen. Im selben Verlag erschien 2020 sein erster Roman „Die Rache der Baba Jaga“. 2023 folgte sein zweiter Lyrikband „Die Herzen unserer Erde“. Rosenstern ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (NRW). Interviews über oder mit ihm wurden mehrfach im Rundfunk ausgestrahlt und in diversen Zeitungen veröffentlicht.

Irina Peter (Moderation)

geb. in Zelinograd (heute Astana), Kasachstan, lebt seit 1992 in Deutschland. Sie studierte Literaturwissenschaften und Psychologie an den Universitäten Heidelberg und Nizza. Nach acht Jahren als angestellte PR- und Marketing-Managerin machte sie sich selbstständig und arbeitet derzeit als freie Online-Marketing-Beraterin und Journalistin in Mannheim. Sie setzt sich öffentlich – in journalistischen Beiträgen, sozialen Medien und als Rednerin bei Veranstaltungen – mit ihrer russlanddeutschen Herkunft auseinander. Auf diese Weise möchte sie zu einem ausgewogenen Bild der Deutschen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken in der Öffentlichkeit beitragen. In ihren Texten behandelt sie die Geschichte der Deutschen aus Wolhynien, Ukraine, aktuelle gesellschaftspolitische Themen in Zusammenhang mit den Russlanddeutschen sowie deren Selbst- und Fremdbild. Sie schreibt für die taz, Die Zeit, FAZ und andere Medien.