Prof. Dr. René Krüger über die „Religiosität und Kirchen der Wolgadeutschen in Argentinien“

Heute möchten wir Ihnen die Akademische Viertelstunde mit Herrn Prof. Dr. René Krüger zum Thema „Religiosität und Kirchen der Wolgadeutschen in Argentinien“ präsentieren:

Prof. Dr. René Krüger lebt derzeit in Gualeguaychú, in der Provinz Entre Ríos, Argentinien. Er ist ordinierter Pfarrer im Ruhestand der Evangelischen Kirche am La Plata sowie promovierter Theologe und Historiker. Von 1985 bis 2015 war er Professor am Instituto Universitario ISEDET, dessen Rektorat er zwischen 1999 und 2007 innehatte.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Anschauen und freuen uns über ein Abonnement auf YouTube!

Die Lage der deutschen Minderheit im Spätstalinismus

Zum 80. Jahrestag des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland. Eine Fachbroschüre von Dr. Viktor Krieger

Die neue BKDR-Broschüre mit dem Titel „Die Lage der deutschen Minderheit im Spätstalinismus“ geht der Frage nach, wie sich die bedingungslose Kapitulation des Hitler-Deutschlands am 8. (9.) Mai 1945 auf die gesellschaftspolitische Stellung der deutschen Sowjetbürger auswirkte. Das Kriegsende bedeutete für sie das damit verbundene Aufheben des Lagerregimes, die Befreiung von der Zwangsarbeit und eine – wenn auch mit vielen Hürden verbundene – Zusammenführung der zuvor jahrelang getrennten Familienmitglieder. Ihre wirtschaftliche und soziale Situation begann sich langsam zu verbessern.

Allerdings erhielten die Sowjetbürger deutscher Nationalität nicht die verfassungsmäßig garantierten persönlichen und Kollektivrechte zurück, sondern wurden zu Personen minderen Rechts erklärt: Als Sondersiedler befanden sie sich in der Verfügungsgewalt der Sonderkommandanturen des Innenministeriums, durften die für sie bestimmten Verbannungs- bzw. Siedlungsorte im asiatischen Teil des Landes nicht verlassen und mussten in der Regel schwere körperliche Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft, auf Baustellen und in der Industrie leisten. Die enthemmte germanophobe Staatspolitik der Kriegs- und der ersten Nachkriegsjahre hat das Leben von Hunderttausenden verleidet. Erst nach der Aufhebung des Sondersiedlerstatus im Jahre 1956 gehörten die Deutschen formalrechtlich zu den vollwertigen Sowjetbürgern, obwohl sie bis Ende der 1980er-Jahre weiterhin mit zahlreichen Diskriminierungen in allen gesellschaftspolitischen und kulturellen Bereichen konfrontiert wurden. Immer wieder mussten sie deutschfeindliche Erfahrungen machen, die sowohl von den Partei- bzw. staatlichen Institutionen ausgingen als auch im privaten Umfeld stattfanden. Bis heute bleibt die deutsche Minderheit in Russland die einzige nicht vollständig rehabilitierte Bevölkerungsgruppe.

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BKDR-Orchester beim „Fest unter der Eiche“ in Nürnberg

Am 12. Juli 2025 (Samstag) wird das Orchester des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) im Rahmen des Tages der offenen Tür 2025 des Hauses der Heimat, dem „Fest unter der Eiche“, den musikalischen Rahmen bilden.

Alle weiteren Informationen sowie Anmeldemodalitäten entnehmen Sie bitte dem nachstehenden Flyer des HdH Nürnberg, der Ihnen als Download zur Verfügung steht:

Wir freuen uns schon jetzt auf eine schöne Veranstaltung mit einem vielfältigen Kulturprogramm in Form von Kunst, Tanz, Gesang, kulinarischen Spezialitäten und Musik mit dem BKDR-Orchester unter der Leitung von Ewald Oster!

BKDR-Stadtführung in Regensburg

Am vergangenen Sonntag fand erneut eine BKDR-Stadtführung in Regensburg statt. Initiiert wurde diese von Johannes Moosmann, dem Vorsitzenden der LmDR Ortsgruppe Forchheim.

Über das rege Interesse und die positiven Rückmeldungen haben wir uns sehr gefreut!

Sollten Sie ebenfalls Interesse an einer thematischen BKDR-Stadtführung „Russlanddeutsche Spuren“ sowohl in Nürnberg als auch in Regensburg haben, so können Sie uns gerne kontaktieren – Gruppenanfragen sind ausdrücklich erwünscht!

Tel.: (+49) 911-89219599

E-Mail: kontakt@bkdr.de

Sprechzeiten: Mo.–Fr., 09:00–17:00 Uhr

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Kasachstandeutsche zu Besuch beim BKDR

Auf Initiative von Yevgeniy Bolgert, Abgeordneter des Senats des Parlaments der Republik Kasachstan und Vorsitzender des Aufsichtsrats der gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“, besuchte die Delegation des Kasachisch-Deutschen Unternehmerklubs (Vorsitzender Konstantin Urikh) unser Kulturzentrum.

Bei einer durch das BKDR organisierten Stadtführung – bei Temperaturen wie in Kasachstans Süden – konnten unsere Gäste die facettenreiche Geschichte der historischen Stadt Nürnberg kennenlernen.

Der anschließende Austausch in klimatisierten Räumen des Kulturzentrums war von Aufgeschlossenheit und gegenseitigem Interesse geprägt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurden die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte vorgestellt und einige Projektideen besprochen.

Geschenke wurden gegenseitig überreicht verbunden mit einem Dank und dem Wunsch nach weiteren Treffen. Der kulinarische Ausklang beinhaltete bayerische „Schmankerl“ und einen guten fränkischen Wein.

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„Kulturerbe der Wolgadeutschen in Argentinien“ ins Spanische übersetzt worden

Die im Auftrag der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland entstandene Studie „Kulturerbe der Wolgadeutschen in Argentinien“, an der sowohl unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Olga Litzenberger als auch Dr. Sergey Terekhin als Autoren aktiv mitgewirkt haben, ist mittlerweile ebenfalls ins Spanische übersetzt worden.

Die „Federación de Asociaciones Argentino-Germanas (FAAG) – die FAAG ist der Verband der deutsch-argentinischen Vereine in Argentinien – stellt das Werk in spanischer Sprache HIER! als kostenlosen Download zur Verfügung (scrollen Sie bis fast ans Ende der aufgezeigten Seite, um zur Weiterleitung mit Downloadoption zu gelangen).

Wir wünschen viel Spaß mit der Studie über das „Kulturerbe der Wolgadeutschen in Argentinien“.

Kulturgala und Gesprächsrunde im Rahmen der „Tage der Verbundenheit“ in Bayreuth

Am 30. Juni 2025 fand im Evangelischen Zentrum in Bayreuth (Richard-Wagner-Straße 24) die feierliche Kulturgala der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland mit Verleihung der Kulturpreise statt.

Die Veranstaltung wurde von Grußworten hochrangiger Persönlichkeiten begleitet, darunter Dr. Petra Loibl, MdL und Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, sowie Dr. Dr. h.c. Bernd B. Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Zu den weiteren Gesprächsgästen im Rahmen der Gesprächsrunde zählte unter anderem Waldemar Eisenbraun, Geschäftsleiter des BKDR. Für die musikalische Gestaltung sorgte das BKDR-Orchester unter der Leitung von Ewald Oster, gemeinsam mit der Künstlerin Helena Goldt.

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Teilnahme an der Veranstaltung der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland

Alle zwei Jahre veranstaltet die in Bayreuth ansässige Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland die „Tage der Verbundenheit“. Ein Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung war hierbei unter anderem das Gesprächsforum „1945 – Beginn von Deportation, Lagerhaft und Repressionen der Heimatverbliebenen Deutschen im Osten“, das am 30. Juni 2025 im eindrucksvollen Konferenzsaal des Arvena Kongresshotels stattfand.

Im Mittelpunkt stand das Schicksal derjenigen Deutschen, die nach der Vertreibung in ihren angestammten Siedlungsgebieten in Polen, der Tschechoslowakei, Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern verblieben.

Dr. Krieger während seines Vortrags.

Als prominente Rednerin konnte die Stiftung Dr. Petra Loibl, MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, gewinnen. In ihrem Impulsvortrag skizzierte sie die prekäre Lage der verbliebenen Personen deutscher Herkunft in den ersten Nachkriegsjahren. Diese war geprägt durch Zwangsarbeit in der Sowjetunion, Internierungslager, Rechtsbeschneidungen, Enteignungen sowie eine aggressive Entdeutschungspolitik. Auch nach allmählichen Verbesserungen ab Mitte der 1950er Jahre wurden Deutsche in vielen betroffenen Ländern nicht als vollwertige Staatsbürger anerkannt – ein Zustand, der zu einem anhaltenden Ausreisewunsch in die Bundesrepublik führte.

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Statistik des Monats „Juni 2025“

Nachdem wir im vergangenen Monat das „Vertrauen in politische Institutionen 2020 (nach Migrationshintergrund)“ erörtert haben, gehen wir in diesem Monat auf das „Vertrauen in Parteien und die Politik 2020 (nach Migrationshintergrund)“ ein.

Im Vergleich zum Vertrauen in die genannten politischen Institutionen und in „die Politik“ insgesamt ist das Vertrauen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegenüber Parteien insgesamt geringer. Hier liegt der Anteil der (Spät-)Aussiedler, die den politischen Parteien „eher“ bzw. „voll und ganz“ vertrauen, wie bei den meisten anderen Vertrauensfragen mit 45 Prozent zwar zwischen den beiden anderen Gruppen, er unterscheidet sich jedoch kaum von dem der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (Abb. 8.2). Die Unterschiede zur übrigen Bevölkerung mit Migrationserfahrung sind hingegen beträchtlich. In dieser Gruppe vertraut eine Mehrheit von über 60 Prozent den Parteien in Deutschland „eher“ oder „voll und ganz“.

In Bezug auf das allgemeine Vertrauen in die Politik ergibt sich ein fast identisches Bild, jedoch mit dem Unterschied, dass das Vertrauen jeweils zwischen knapp 10 und 15 Prozent höher ist als dasjenige in die Parteien. Während 59 Prozent der Befragten mit (Spät-)Aussiedlerstatus und 57 Prozent der Deutschen ohne Zuwanderungsgeschichte der Politik „eher“ oder „voll und ganz“ vertrauen, sind es bei der Bevölkerung mit Migrationserfahrung sogar über 70 Prozent. Ähnlich wie beim Vertrauen in die repräsentativen Institutionen des deutschen Staates hat das Vertrauen in die Parteien und in die Politik nach Inkrafttreten der Infektionsschutzmaßnahmen im Zuge des Umgangs mit der ersten Welle der Corona-Pandemie 2020 zugenommen.

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Selektive Erinnerung

Am 5. Mai 2015, anlässlich des 70. Jahrestages der Nürnberger Prozesse, stiftete der Generalstaatsanwalt der Russischen Föderation eine Auszeichnung: die Rudenko-Medaille.

Rudenko-Medaillie, 2015 © Karagodin-Seite (HIER)

Sie wurde zu Ehren von Roman Rudenko (1907–1981), dem sowjetischen Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen gegen die nationalsozialistischen Hauptkriegsverbrecher, geschaffen. Zugleich dient sie dazu, Mitarbeiter der Organe und Institutionen der Staatsanwaltschaft der Russischen Föderation für besondere Verdienste beim Schutz der Rechte und Freiheiten der Bürger sowie der Interessen von Staat und Gesellschaft auszuzeichnen.

Rudenko war über viele Jahre Generalstaatsanwalt der UdSSR (1953–1981), starb hochgeehrt und erhielt ein Staatsbegräbnis sowie ein Ehrengrab in Moskau. Er wurde Namensgeber verschiedener Organisationen und Stipendien; im Jahr 2015 würdigte ihn die russische Post mit einer Sonderbriefmarke.

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