„Dafür stehe ich mit meinem Namen“ – Deutsche Unternehmer im späten Zarenreich im Prisma der Marketingpolitik

Dr. Lilija Wedel, Osteuropahistorikerin an der Universität Bielefeld, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, hält im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ einen Vortrag zum Thema „Dafür stehe ich mit meinem Namen“ – Deutsche Unternehmer im späten Zarenreich im Prisma der Marketingpolitik“:

Dahingehend gewährt sie tiefe Einblicke sowohl in die Geschichte als auch Kultur der Deutschen im späten Zarenreich, was gleichermaßen einen ihrer unbestrittenen Forschungsschwerpunkte darstellt.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Anschauen des Videobeitrags!

Akademische Viertelstunde mit Jakob Fischer: „Streiflichter aus der Geschichte des Deutschen Theaters Temirtau/Alma-Ata (Kasachstan)“

Jakob Fischer zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten der russlanddeutschen Gemeinschaft in Deutschland. Für sein Engagement wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

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„100 Jahre seit der Ausrufung der Wolgadeutschen Sowjetrepublik“

Heute möchten wir Ihnen unseren Videobeitrag zur vergangenen Fachtagung „100 Jahre seit der Ausrufung der Wolgadeutschen Sowjetrepublik“ präsentieren:

Die Fachtagung wurde vom Heiligenhof veranstaltet in produktiver und ergebnisorientierter Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und stand unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder.

Viel Spaß beim Anschauen!

BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“

Engels, die damalige Hauptstadt der autonomen Wolgadeutschen Republik, liegt am Ufer der Wolga gegenüber von Saratow und bringt eine prägende deutsche Geschichte mit sich.

Zum eindrucksvollen Videoporträt von Engels gelangen Sie auf unserem YouTube-Kanal unter:

Beitrag auf Deutsch:

HIER finden Sie den Beitrag auf Russisch.

1747 wurde die Siedlung unter dem Namen „Pokrowsk“ gegründet, als das damalige Russische Kaiserreich Deutsche aus verschiedenen Regionen einlud, sich an der Wolga anzusiedeln. Diese sogenannten „Wolgadeutschen“ prägten die Stadt mit ihrer Kultur, Sprache und Religion. Zahlreiche deutsche Kirchen, Schulen, Theater, Vereine und sogar das Deutsche Pädagogische Institut waren Teil des Alltags und machten Engels zu einem Zentrum der deutschen Identität und Bildung im Russischen Reich. 1931 wurde die Stadt zu Ehren von Friedrich Engels umbenannt.

Die Wolgadeutschen trugen nicht nur zur Landwirtschaft bei, sondern schufen auch eine eigene deutsche Gemeinschaft, die ihre Traditionen und Werte pflegte. Doch nach den schrecklichen Deportationen 1941 – und dem damit verbundenen tragischen Schicksal dieser Bevölkerungsgruppe – verloren ihre kulturellen Lebensspuren ihre Sichtbarkeit, wodurch die deutsche Identität zunehmend in den Hintergrund trat.

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DAS GEBET im Leben der Russlanddeutschen

Vom 22. September bis zum 20. Oktober 2024 wurde im Kloster Benediktbeuern die Ausstellung „DAS GEBET im Leben der Russlanddeutschen“ präsentiert. Hierbei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und Irma Streck.

Unseren Videobeitrag zur Ausstellung finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter dem nachfolgenden Link – vergessen Sie nicht uns zu abonnieren:

Zur Ausstellung:

Mehr 2,5 Millionen Deutsche aus der ehem. Sowjetunion bringen ein facettenreiches religiöses Leben und eine faszinierende und zugleich tragische Geschichte mit sich. Der Glaube und damit verbunden das Gebet standen im Leben der Russlanddeutschen stets im Mittelpunkt und gaben ihnen die notwendige Kraft und das Vertrauen. Auch heute, in Zeiten großer Herausforderungen, können Menschen durch den Glauben, das Innehalten und Gebet Trost, Ermutigung und Kraft schöpfen.

Dies möchten wir anhand von 14 wundervollen Kunstwerken von Irma Streck zum Gebet des Vaterunsers, die ein „Bindeglied des Glaubens“ zwischen den Konfessionen darstellen, sowie 12 detailreichen und ansehnlichen Schautafeln zum Thema „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ für die breite Öffentlichkeit erfahrbar machen.

Sollten Sie Interesse an der Präsentation der Ausstellung bei Ihnen vor Ort haben, so setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung!

Statistik des Monats „Oktober 2024“

Nachdem wir im vergangenen Monat die „Kontakthäufigkeit zu Deutschen im Freundes- und Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft 2020 (nach Migrationshintergrund)“ skizziert haben, möchten wir Ihnen in diesem Monat die „Kontakthäufigkeit im Freundeskreis mit Menschen der eigenen Herkunft 2020 (nach Migrationshintergrund)“ präsentieren.

Kontakte zu Personen der eigenen Herkunft sind vor allem für die Binnenintegration von Bedeutung und können auf diese Weise die Teilhabe von Zugewanderten an den zentralen Bereichen der Gesellschaft erleichtern (Elwert 1982: 720; Haug 2010: 14–15; Hoesch 2018: 101), sofern sie andere Kontakte nicht ausschließen.

Knapp die Hälfte aller Zugewanderten gibt an, oft oder sehr oft Kontakt zu Personen der eigenen Herkunft zu haben, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen (Spät-)Aussiedlern und anderen Zugewanderten gibt (49 vs. 48 %) (Abb. 6.2). Allerdings pflegen (Spät-)Aussiedler aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion mit 55 Prozent erheblich häufiger eigenethnische Freundschaften, als dies für Zugewanderte mit (Spät-)Aussiedlerstatus aus anderen Herkunftsländern gilt (36 %). Es scheint also einerseits bei postsowjetischen (Spät-)Aussiedlern insgesamt eher eine Tendenz zu ethnischer Homogenität im Bereich der Freundschaften zu geben als bei anderen (Spät-)Aussiedlern. Die größere Neigung zu eigenethnischen Kontakten könnte teilweise auch mit dem größeren räumlichen Segregationsgrad der sog. „Russlanddeutschen“ zusammenhängen.

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„Letovochnoe: Ein Glaubensort der Verbannten“

Der Dokumentarfilm „Letovochnoe: Ein Glaubensort der Verbannten“ erzählt von beeindruckenden und zugleich erstaunlichen, heiligen Orten im Norden Kasachstans sowie von den Nachfahren stalinistischer Repressionen und ihren leidvollen Erfahrungen.

Letovochnoe wurde – wie viele benachbarte Dörfer – 1936 von den ausgewiesenen, in der Verbannung lebenden Deutschen und Polen gegründet. Der Film wirft Fragen des kulturellen Traumas, des historischen Gedächtnisses und gleichermaßen der Identität auf. Es wird ersichtlich, wie wichtig nicht nur die Erinnerungskultur, sondern ebenfalls der Glaube für diejenigen Menschen ist, die ein tragisches Schicksal erleiden mussten.

Drehbuchautorin, Regisseurin – Marina Angaldt
Kameramann, Cutter – Alexej Kot
Wissenschaftliche Expertise – Tamara Volkova
Sprecher – Danil Oskin

Robert Gerlitz, Direktor der Deutschen Allgemeinen Zeitung (DAZ), gilt unser besonderer Dank für die vielseitige Unterstützung bei der Umsetzung des Filmprojektes in Kasachstan!

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„Ansiedlungsgeschichte der Deutschen in der heutigen Karpatenukraine“

Nadja Atzberger wurde in Koltschyno (Ukraine) geboren und hat dort bis 1991 gelebt. Danach ist sie mit ihren Eltern nach Bayern gekommen. Nachdem sie 2002 ihr Abitur absolvierte, schloss sie 2007 ihr Studium im Bereich der Wirtschaftsmathematik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ab.

Als Vorsitzende der Karpatendeutschen Landsmannschaft Ruthenien e. V. hat sie im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ einen Vortrag zum Thema „Ansiedlungsgeschichte der Deutschen in der heutigen Karpatenukraine“ gehalten.

Viel Spaß beim Anschauen – über ein Abonnement freuen wir uns sehr!

„Kellerovka: Gedenken bewahren“

Bei den zentralen Figuren des Films „Kellerovka: Gedenken bewahren“ handelt es sich um gewöhnliche Menschen aus der Mitte der Gesellschaft mit ausgeprägtem Bezug zu ihrer historischen Heimat. Sie setzen sich dafür ein, die deutsche Sprache sowie Traditionen und Bräuche ihrer Vorfahren zu erhalten. Der Film bietet eine geeignete Möglichkeit, um die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten und hilft dabei, die komplexe, jedoch äußerst bedeutende Fragestellung zu klären: „Weshalb ist es wichtig, die Vergangenheit im Gedächtnis zu behalten und sich für die Erinnerungskultur einzusetzen?“.

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Deutsche Siedlungen im Porträt – Messer bzw. Ust-Solicha auf Englisch

Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage möchten wir nun unseren ersten Videobeitrag in englischer Sprache im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“ über die ehemalige wolgadeutsche Kolonie „Messer“ präsentieren.

Messer galt als eines der vorbildlichsten Umsiedlungsdörfer. Im Gegensatz zu anderen Kolonien stammten alle Erstsiedler aus der gleichen Region Deutschlands. Sie betrieben zunächst Landwirtschaft und waren damit sehr erfolgreich. Sie bauten Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Hirse, Sonnenblumen und Hanf an. Bereits 1894 waren etwa 600 Einwohner mit der Herstellung von Sarpinka-Stoffen beschäftigt.

Das historische Zentrum des Dorfes ist bis heute fast in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben. Die lutherisch-reformierte Gemeinde von Ust-Solicha errichtete hier 1911 eine Kirche. Die Kirche spielte vor allem während Epidemien und Hungersnöten eine zentrale Rolle bei der Hilfe, da sie über eigene Reserven verfügte. Sie unterstützte die Gemeindemitglieder während der Jahre so gut sie konnte. Die sowjetischen Behörden „bewerteten“ den Beitrag des Klerus zum Kampf gegen die nationale Katastrophe jedoch auf eine eigentümliche Weise. Unter Berufung auf die Notwendigkeit, den Hunger zu bekämpfen, führten später die Bolschewiki eine Kampagne zur Beschlagnahme von Kircheneigentum durch, entzogen den Kirchen ihre wirtschaftliche Grundlage und organisierten Repressionen gegen Pfarrer. So wurde beispielsweise der Pfarrer Liborius Bening 1931 verhaftet. 1932 wurde der Pfarrer Eduard Hermann Eichhorn verhaftet und ins Exil geschickt. Die Kirche in Ust-Solicha wurde 1937 geschlossen.

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