„100 Jahre seit der Ausrufung der Wolgadeutschen Sowjetrepublik“

Heute möchten wir Ihnen unseren Videobeitrag zur vergangenen Fachtagung „100 Jahre seit der Ausrufung der Wolgadeutschen Sowjetrepublik“ präsentieren:

Die Fachtagung wurde vom Heiligenhof veranstaltet in produktiver und ergebnisorientierter Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und stand unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder.

Viel Spaß beim Anschauen!

BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“

Engels, die damalige Hauptstadt der autonomen Wolgadeutschen Republik, liegt am Ufer der Wolga gegenüber von Saratow und bringt eine prägende deutsche Geschichte mit sich.

Zum eindrucksvollen Videoporträt von Engels gelangen Sie auf unserem YouTube-Kanal unter:

Beitrag auf Deutsch:

HIER finden Sie den Beitrag auf Russisch.

1747 wurde die Siedlung unter dem Namen „Pokrowsk“ gegründet, als das damalige Russische Kaiserreich Deutsche aus verschiedenen Regionen einlud, sich an der Wolga anzusiedeln. Diese sogenannten „Wolgadeutschen“ prägten die Stadt mit ihrer Kultur, Sprache und Religion. Zahlreiche deutsche Kirchen, Schulen, Theater, Vereine und sogar das Deutsche Pädagogische Institut waren Teil des Alltags und machten Engels zu einem Zentrum der deutschen Identität und Bildung im Russischen Reich. 1931 wurde die Stadt zu Ehren von Friedrich Engels umbenannt.

Die Wolgadeutschen trugen nicht nur zur Landwirtschaft bei, sondern schufen auch eine eigene deutsche Gemeinschaft, die ihre Traditionen und Werte pflegte. Doch nach den schrecklichen Deportationen 1941 – und dem damit verbundenen tragischen Schicksal dieser Bevölkerungsgruppe – verloren ihre kulturellen Lebensspuren ihre Sichtbarkeit, wodurch die deutsche Identität zunehmend in den Hintergrund trat.

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DAS GEBET im Leben der Russlanddeutschen

Vom 22. September bis zum 20. Oktober 2024 wurde im Kloster Benediktbeuern die Ausstellung „DAS GEBET im Leben der Russlanddeutschen“ präsentiert. Hierbei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und Irma Streck.

Unseren Videobeitrag zur Ausstellung finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter dem nachfolgenden Link – vergessen Sie nicht uns zu abonnieren:

Zur Ausstellung:

Mehr 2,5 Millionen Deutsche aus der ehem. Sowjetunion bringen ein facettenreiches religiöses Leben und eine faszinierende und zugleich tragische Geschichte mit sich. Der Glaube und damit verbunden das Gebet standen im Leben der Russlanddeutschen stets im Mittelpunkt und gaben ihnen die notwendige Kraft und das Vertrauen. Auch heute, in Zeiten großer Herausforderungen, können Menschen durch den Glauben, das Innehalten und Gebet Trost, Ermutigung und Kraft schöpfen.

Dies möchten wir anhand von 14 wundervollen Kunstwerken von Irma Streck zum Gebet des Vaterunsers, die ein „Bindeglied des Glaubens“ zwischen den Konfessionen darstellen, sowie 12 detailreichen und ansehnlichen Schautafeln zum Thema „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ für die breite Öffentlichkeit erfahrbar machen.

Sollten Sie Interesse an der Präsentation der Ausstellung bei Ihnen vor Ort haben, so setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung!

Statistik des Monats „Oktober 2024“

Nachdem wir im vergangenen Monat die „Kontakthäufigkeit zu Deutschen im Freundes- und Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft 2020 (nach Migrationshintergrund)“ skizziert haben, möchten wir Ihnen in diesem Monat die „Kontakthäufigkeit im Freundeskreis mit Menschen der eigenen Herkunft 2020 (nach Migrationshintergrund)“ präsentieren.

Kontakte zu Personen der eigenen Herkunft sind vor allem für die Binnenintegration von Bedeutung und können auf diese Weise die Teilhabe von Zugewanderten an den zentralen Bereichen der Gesellschaft erleichtern (Elwert 1982: 720; Haug 2010: 14–15; Hoesch 2018: 101), sofern sie andere Kontakte nicht ausschließen.

Knapp die Hälfte aller Zugewanderten gibt an, oft oder sehr oft Kontakt zu Personen der eigenen Herkunft zu haben, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen (Spät-)Aussiedlern und anderen Zugewanderten gibt (49 vs. 48 %) (Abb. 6.2). Allerdings pflegen (Spät-)Aussiedler aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion mit 55 Prozent erheblich häufiger eigenethnische Freundschaften, als dies für Zugewanderte mit (Spät-)Aussiedlerstatus aus anderen Herkunftsländern gilt (36 %). Es scheint also einerseits bei postsowjetischen (Spät-)Aussiedlern insgesamt eher eine Tendenz zu ethnischer Homogenität im Bereich der Freundschaften zu geben als bei anderen (Spät-)Aussiedlern. Die größere Neigung zu eigenethnischen Kontakten könnte teilweise auch mit dem größeren räumlichen Segregationsgrad der sog. „Russlanddeutschen“ zusammenhängen.

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„Letovochnoe: Ein Glaubensort der Verbannten“

Der Dokumentarfilm „Letovochnoe: Ein Glaubensort der Verbannten“ erzählt von beeindruckenden und zugleich erstaunlichen, heiligen Orten im Norden Kasachstans sowie von den Nachfahren stalinistischer Repressionen und ihren leidvollen Erfahrungen.

Letovochnoe wurde – wie viele benachbarte Dörfer – 1936 von den ausgewiesenen, in der Verbannung lebenden Deutschen und Polen gegründet. Der Film wirft Fragen des kulturellen Traumas, des historischen Gedächtnisses und gleichermaßen der Identität auf. Es wird ersichtlich, wie wichtig nicht nur die Erinnerungskultur, sondern ebenfalls der Glaube für diejenigen Menschen ist, die ein tragisches Schicksal erleiden mussten.

Drehbuchautorin, Regisseurin – Marina Angaldt
Kameramann, Cutter – Alexej Kot
Wissenschaftliche Expertise – Tamara Volkova
Sprecher – Danil Oskin

Robert Gerlitz, Direktor der Deutschen Allgemeinen Zeitung (DAZ), gilt unser besonderer Dank für die vielseitige Unterstützung bei der Umsetzung des Filmprojektes in Kasachstan!

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„Ansiedlungsgeschichte der Deutschen in der heutigen Karpatenukraine“

Nadja Atzberger wurde in Koltschyno (Ukraine) geboren und hat dort bis 1991 gelebt. Danach ist sie mit ihren Eltern nach Bayern gekommen. Nachdem sie 2002 ihr Abitur absolvierte, schloss sie 2007 ihr Studium im Bereich der Wirtschaftsmathematik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ab.

Als Vorsitzende der Karpatendeutschen Landsmannschaft Ruthenien e. V. hat sie im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ einen Vortrag zum Thema „Ansiedlungsgeschichte der Deutschen in der heutigen Karpatenukraine“ gehalten.

Viel Spaß beim Anschauen – über ein Abonnement freuen wir uns sehr!

„Kellerovka: Gedenken bewahren“

Bei den zentralen Figuren des Films „Kellerovka: Gedenken bewahren“ handelt es sich um gewöhnliche Menschen aus der Mitte der Gesellschaft mit ausgeprägtem Bezug zu ihrer historischen Heimat. Sie setzen sich dafür ein, die deutsche Sprache sowie Traditionen und Bräuche ihrer Vorfahren zu erhalten. Der Film bietet eine geeignete Möglichkeit, um die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten und hilft dabei, die komplexe, jedoch äußerst bedeutende Fragestellung zu klären: „Weshalb ist es wichtig, die Vergangenheit im Gedächtnis zu behalten und sich für die Erinnerungskultur einzusetzen?“.

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Deutsche Siedlungen im Porträt – Messer bzw. Ust-Solicha auf Englisch

Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage möchten wir nun unseren ersten Videobeitrag in englischer Sprache im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“ über die ehemalige wolgadeutsche Kolonie „Messer“ präsentieren.

Messer galt als eines der vorbildlichsten Umsiedlungsdörfer. Im Gegensatz zu anderen Kolonien stammten alle Erstsiedler aus der gleichen Region Deutschlands. Sie betrieben zunächst Landwirtschaft und waren damit sehr erfolgreich. Sie bauten Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Hirse, Sonnenblumen und Hanf an. Bereits 1894 waren etwa 600 Einwohner mit der Herstellung von Sarpinka-Stoffen beschäftigt.

Das historische Zentrum des Dorfes ist bis heute fast in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben. Die lutherisch-reformierte Gemeinde von Ust-Solicha errichtete hier 1911 eine Kirche. Die Kirche spielte vor allem während Epidemien und Hungersnöten eine zentrale Rolle bei der Hilfe, da sie über eigene Reserven verfügte. Sie unterstützte die Gemeindemitglieder während der Jahre so gut sie konnte. Die sowjetischen Behörden „bewerteten“ den Beitrag des Klerus zum Kampf gegen die nationale Katastrophe jedoch auf eine eigentümliche Weise. Unter Berufung auf die Notwendigkeit, den Hunger zu bekämpfen, führten später die Bolschewiki eine Kampagne zur Beschlagnahme von Kircheneigentum durch, entzogen den Kirchen ihre wirtschaftliche Grundlage und organisierten Repressionen gegen Pfarrer. So wurde beispielsweise der Pfarrer Liborius Bening 1931 verhaftet. 1932 wurde der Pfarrer Eduard Hermann Eichhorn verhaftet und ins Exil geschickt. Die Kirche in Ust-Solicha wurde 1937 geschlossen.

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Deutsche Siedlungen im Porträt – Messer (heute Ust-Solicha)

Zum Ende des Jahres möchten wir Ihnen nochmals ein echtes Highlight präsentieren: Ein neuer Videobeitrag im Rahmen der BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“ über die ehemalige deutsche Kolonie Messer.

Messer galt als eines der vorbildlichsten Umsiedlungsdörfer. Im Gegensatz zu anderen Kolonien stammten alle Erstsiedler aus der gleichen Region Deutschlands. Sie betrieben zunächst Landwirtschaft und waren damit sehr erfolgreich. Sie bauten Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Hirse, Sonnenblumen und Hanf an. Mais ist eine gesonderte Erwähnung wert: In Russland wird die Initiative zum Anbau von Mais in der Regel mit dem Namen des ehemaligen Ministerpräsidenten der Sowjetunion Nikita Chruschtschow verbunden. Die Messer-Kolonisten führten diese landwirtschaftliche Innovation jedoch fast 100 Jahre früher ein. Darüber hinaus erfand ein Kolonist namens „Rit“ den sogenannten „Kizyak“ bzw. „Dungtorf“, eine dicke Mischung aus Dung und Stroh, die in Stücke geschnitten wurde und das Brennholz zum Heizen der Häuser ersetzte. Bereits 1894 waren etwa 600 Einwohner mit der Herstellung von Sarpinka-Stoffen beschäftigt. Es brachen zudem immer wieder Cholera- und Pockenepidemien aus. Besonders verheerend für die Gemeinde war die Epidemie von 1892, die auf die Dürrekatastrophe im vorherigen Jahr folgte. Einem Augenzeugen zufolge, Pastor Eichhorn, sammelten die Dorfbewohner „Aas auf, zermalmten es und kochten die Knochen, um sich irgendwie zu ernähren“.

Das historische Zentrum des Dorfes ist bis heute fast in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben. Die lutherisch-reformierte Gemeinde von Ust-Solicha errichtete hier 1911 eine Kirche. Die Kirche spielte vor allem während Epidemien und Hungersnöten eine zentrale Rolle bei der Hilfe, da sie über eigene Reserven verfügte. Sie unterstützte die Gemeindemitglieder während der Jahre so gut sie konnte. Die sowjetischen Behörden „bewerteten“ den Beitrag des Klerus zum Kampf gegen die nationale Katastrophe jedoch auf eine eigentümliche Weise. Unter Berufung auf die Notwendigkeit, den Hunger zu bekämpfen, führten später die Bolschewiki eine Kampagne zur Beschlagnahme von Kircheneigentum durch, entzogen den Kirchen ihre wirtschaftliche Grundlage und organisierten Repressionen gegen Pfarrer. So wurde beispielsweise der Pfarrer Liborius Bening 1931 verhaftet. 1932 wurde der Pfarrer Eduard Hermann Eichhorn verhaftet und ins Exil geschickt. Die Kirche in Ust-Solicha wurde 1937 geschlossen.

Das Video finden Sie auf unserem YouTube-Kanal „BKDR Kulturzentrum“ oder unmittelbar hier eingebettet:

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Akademische Viertelstunde mit Dr. Brent Mai

Dr. Brent Mai (USA) ist Direktor des Wolgadeutschen Instituts und Dekan der Bibliothek an der University of North Florida (USA) in Jacksonville.

Das Wolgadeutsche Institut an der University of North Florida (USA) ist eine wissenschaftliche Einrichtung, die auf dem Gebiet der Erforschung der Geschichte der Wolgadeutschen tätig ist, welche die russlanddeutsche Kultur und Geschichte im Beziehungsgeflecht der Kulturregion des Wolgagebietes und der USA erforscht, dokumentiert und nachhaltig zu wissenschaftlichen Zwecken konserviert. In den beiden Forschungsbereichen der „Ahnen- und Familienforschung“ sowie der „Geschichte und Kultur der Wolgadeutschen“ führt Herr Dr. Brent Mai interdisziplinäre Projekte durch und pflegt weltweit erfolgbringende Kontakte unter anderem gemeinsam mit dem BKDR.

In einem seiner Vorträge (in englischer Sprache) im Rahmen unserer Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ spricht Dr. Brent Mai zum Thema „Die Wolgadeutschen und die Zuckerrübenindustrie“. Zum Videobeitrag gelangen Sie auf unserem YouTube-Kanal:

Über Ihr Abonnement auf YouTube und Facebook würden wir uns sehr freuen – viel Spaß beim Anschauen!

Akademische Viertelstunde mit Dr. Nils Friedrichs

Dr. Nils Friedrichs (wissenschaftlicher Mitarbeiter im wissenschaftlichen Stab des Sachverständigenrates für Integration und Migration) hat gemeinsam mit Johannes Graf die SVR-Studie 2022-1 mit dem Thema „Integration gelungen? Lebenswelten und gesellschaftliche Teilhabe von (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedlern“ veröffentlicht.

Dr. Nils Friedrichs (3. v. l.) und Johannes Graf (2. v. l.) zu Gast beim BKDR.

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) hat diesbezüglich zwei Videobeiträge im Rahmen der Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ angefertigt. Im ersten Videobeitrag spricht Johannes Graf über die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse der Aussiedlerinnen und Aussiedler in Deutschland.

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BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“ – Gnadentau (heute Werchnij Jeruslan)

Die deutsche Siedlung Gnadentau wurde 1860 als eine „Tochterkolonie“ gegründet. 1910 lebten in Gnadentau 2.235 Personen. Es gab 207 Hofstellen, eine Öl- sowie drei in Betrieb befindliche Windmühlen. Die evangelische Kirche in Gnadentau wurde 1898 errichtet. Die elegante Turmspitze mit den dreieckigen Dachfenstern, das im Himmel schwebende Kreuz sowie der ornamentgeschmückte rechteckige Glockenturm mit den in allen Himmelsrichtungen zugewendeten paarigen Bogenfenstern, die zierlichen Kreuze auf den Türmchen und viele weitere charakteristische Details deklarierten diese Kirche zu einer der schönsten im gesamten Wolgagebiet. Die Kirche bot Platz für mehr als 1000 Personen. Auf dem Hauptplatz standen neben der Kirche das Pastorat, das Bethaus, eine Schule und ein Glockenturm aus Holz. Die Kirche in Gnadentau wurde als letzte der lutherischen Kirchen an der Wolga geschlossen. Offiziell war sie seit dem 21. Dezember 1938 nicht mehr zugänglich, obwohl Gottesdienste in ihr schon viel früher nicht mehr stattfanden. Im September 1941 wurden die Deutschen aus Gnadentau deportiert. Seit 1942 trägt das Dorf den Namen Werchni Jeruslan.

Heute wohnen im ehemaligen Gnadentau etwa 600 Personen. Die heutige evangelische Gemeinde begann damit, dem Gotteshaus seinen ursprünglichen Zweck wiederzugeben und half der alten Kirche aus den Ruinen aufzuerstehen. Ungeachtet des Fehlens vieler architektonischer Details, welche die Kirche vor der Revolution besaß, versetzt sie auch heute noch jeden, der sie besucht, in Erstaunen. Der Wiederaufbau der Kirche ist bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Gottesdienste werden lediglich außerhalb der Wintermonate abgehalten. Nichtsdestotrotz zieht die grüne Turmspitze, die hervorragend von der Trasse von Saratow nach Wolgograd aus zu sehen ist, alle Blicke uneingeschränkt auf sich. Die hier (ver)weilenden Reisenden verharren vor dem Gotteshaus, verzaubert von seiner Pracht und entzückt von seiner unbeschreiblichen Schönheit.

Das Video finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter:

Viel Spaß beim Anschauen und frohe Weihnachten wünscht Ihnen das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland!

„Deutsche Siedlungen im Porträt“: Rosenheim

(heute heißt die Siedlung „Podstepnoje“)

Die alte ev. Kirche von Rosenheim

Beim dritten Videobeitrag in deutscher Sprache handelt es sich um die ehemalige wolgadeutsche Siedlung „Rosenheim“ (heute Podstepnoje). Die Kolonie Rosenheim ist am 27. Juli 1765 gegründet worden. Den zweiten offiziellen Ortsnamen „Podstepnoje“ erhielt die Kolonie gemäß dem Beschluss vom 26. Februar 1768. 1910 zählte man im Dorf bereits 4.679 Personen – davon insgesamt 4.660 Deutsche. Von 1884 bis 1886 wurde hier die evangelische Steinkirche erbaut. Die Orgel wurde von der bekannten deutschen Firma „Walcker“ aus Ludwigsburg angefertigt und 1886 nach Russland überführt. Zu Sowjetzeiten war in der Kirche der Dorfklub untergebracht. Einheimische berichteten, dass der Dorfklub zunehmend an Bedeutung verlor, da sich die Einwohnerzahl im Laufe der Jahre stetig verringerte und die Jugend in die nächstgelegenen Städte fuhr, um dort das kulturelle Angebot in Anspruch zu nehmen. In der Kirche fallen darüber hinaus die auffälligen Überreste des roten Samtes auf, mit dem der einstige Altarraum geschmückt war, bevor man die Kirche entweihte und in ein Kulturhaus umgewandelt hatte. Der deutsche Grundriss und die entsprechende Architektur haben im Vergleich zu vielen anderen ehemaligen deutschen Siedlungen im heutigen Podstepnoje noch immer Bestand.

Hier sind sehr viele deutsche Holzhäuser aus der Zeit vom 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts erhalten geblieben und können noch immer bestaunt werden. Sie sind unschätzbar wertvolle Zeitzeugen.

BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“ – Mariental (heute Sowetskoje)

Beim zweiten Beitrag in deutscher Sprache handelt es sich um die ehemalige deutsche Siedlung „Mariental“ (heute Sowetskoje). Die Siedlung mit einer sehr wechselseitigen Geschichte liegt etwa 60 Kilometer von Saratow (Russland) entfernt und wurde 1766 von deutschen Siedlern zunächst unter dem Namen „Pfannenstiel“ am rechten Ufer des Großen Karaman gegründet. Aufgrund von Hochwasser wurde die Siedlung jedoch nicht einmal ein Jahr später auf die andere Seite des Flusses verlegt. Einige Deutsche verließen Mariental bereits etwa 1876 in Richtung USA. In den darauffolgenden Jahrzehnten nahm die Anzahl an deutschen Siedlern aufgrund der Hungerjahre und der „Deutschen Operation“ in den Jahren 1937–1938 stetig ab, ehe die Deutschen 1941 auf Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der ehemaligen Sowjetunion vom 28. August deportiert wurden. Heute gibt es eine Initiativgruppe, die sich um den Wiederaufbau der Kirche im Dorf bemüht.

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Deutsche Siedlungen im Portrait – Schäfer (heute Lipowka)

Aufgrund des bekundeten Interesses an deutschen Videofassungen der BKDR-Bildungsreihe „Deutsche Siedlungen im Porträt“ möchten wir Ihnen heute die ehemalige Siedlung „Schäfer“ in deutscher Sprache präsentieren!

An diesem geschichtsträchtigen Ort befindet sich im dortigen Gotteshaus die allerletzte originale Glocke der evangelischen Kirchen im Wolgagebiet. Außerdem hat Boris Nikolajewitsch Jelzin, der erste Präsident Russlands nach dem Zerfall der Sowjetunion, 1992 in einer Sowchose (in der Sowjetunion ein landwirtschaftlicher Großbetrieb) in der Nähe von Lipowka (ehem. Schäfer) öffentlich mitgeteilt, dass die Autonome Republik der Wolgadeutschen nie wieder hergestellt werden wird.

Viel Spaß beim Anschauen!

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„Transitum“ von Waldemar Kern

Heute stellen wir Ihnen mit „Transitum“ von Waldemar Kern eine weitere Neuerscheinung aus dem Verlag des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) vor, die sich russlanddeutschen Künstlern widmet.

Waldemar Kern (geb. 1952 in Nischni Tagil/Russland) studierte an der Kunst- und Grafikfakultät der Kunsthochschule seiner Heimatsstadt sowie an der Akademie der bildenden Künste in Moskau. Es folgten Einzelausstellungen u. a. in Moskau, Berlin und München. Heute lebt und arbeitet er in Köln.

Der Sammelband des Künstlers Waldemar Kern mit dem Titel „Transitum“ stellt Projekte vor, die in verschiedenen deutschen und russischen Städten gezeigt wurden. Leitthema dieser Projekte ist die Reflektion des Mechanismus der Erinnerung.

Das Projekt „Städte … Unter den Füßen … Über dem Kopf …“ ist ein Projekt über Städte, ihre Geschichte und unsere Erinnerung. Darüber erzählen bspw. Kanalabdeckungen und Bäume.

Das Projekt „Totentanz. Übergang … Gedächtnis … “ spiegelt einerseits den Übergangsprozess eines Menschen von einem Zustand in einen anderen wider, thematisiert andererseits die Beziehung zwischen den Lebenden und den Toten im Mechanismus der Erinnerung.

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Sammelband „Russlanddeutsche Malerinnen und Maler der Gegenwart“ erschienen

Mit diesem Sammelband bzw. der Kunstanthologie möchten wir unsere Reihe, die sich russlanddeutschen Künstlerinnen und Künsltern widmet, fortsetzen. Die Ausschreibung des BKDR bezüglich eines Sammelbandes fand großen Anklang in der Kulturlandschaft der Deutschen aus Russland. Dies wurde an der Fülle der Einsendungen deutlich, die nicht nur aus Bayern, sondern aus ganz Deutschland und dem Ausland bei uns eingegangen sind. Letztlich wurden insgesamt 30 Künstlerinnen und Künstler von den zahlreichen Bewerbern bei der Auswahl für den Sammelband von der fachkundigen Jury, darunter Prof. Dr. Ada Raev von der Slavischen Kunst- und Kulturgeschichte der Universität Bamberg, mit ihren Werken berücksichtigt.

Der vorliegende Sammelband setzt das Vorhaben des BKDR um, russlanddeutschen Künstlerinnen und Künstlern einen Raum zur Präsentation ihrer kreativen Entfaltung zu geben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie mithilfe der Kunst die Ereignisse der Vergangenheit bewältigen, die Liebe zu ihrer neuen „alten“ Heimat zum Ausdruck bringen möchten oder vielleicht nur das Ästhetische in der Natur suchen. Bei der Vielfältigkeit der Deutschen aus Russland ist vor allem ein Merkmal deutlich erkennbar: DER BLICK IST STETS NACH VORNE GERICHTET!

Bestellungen können unter der E-Mail kontakt@bkdr.de oder telefonisch unter 0911-89219599 vorgenommen werden.

Weitere Bestelldetails finden Sie in unserem aktuellen BKDR-Bestellkatalog.

Kinderbuch „Du bist schwer in Ordnung, Hannah“ erschienen

Ein Buch mit Kindergedichten und Liedern über Gott und die Welt!

Mit dem Buch „Du bist schwer in Ordnung, Hannah“ von dem preisgekrönten Autor Andreas A. Peters eröffnen wir eine neue Buchreihe, die sich an Kinder verschiedenen Alters richtet. Es sind in dem Buch vernehmlich Kindergedichte und Lieder über Gott und die Welt zu finden.

Der Autor selbst, dessen Kind nämlich von einer der Trisomie-Formen betroffen ist, gibt allerdings an, es sei ein Buch für Kinder UND Erwachsene. Man merkt den Texten an, dass sich der Autor mit diesem Themenkomplex intensiv beschäftigt hat. 

Die renommierte deutsche Literaturzeitschrift „DAS GEDICHT“, in der Andreas A. Peters Stammautor ist, hatte vor etlichen Jahren eine Ausgabe über Religion und Poesie herausgebracht, darin auch einen Teil über religiöse Kindergedichte. Die Ausgabe löste eine sehr positive Resonanz aus und inspirierte Peters, diese Idee weiter zu verfolgen bzw. lyrisch zu verarbeiten. Aus dieser Idee ist dieses Buch entstanden.

Der bekannte russlanddeutsche Autor Wendelin Mangold schreibt im Nachwort zu diesem Buch treffend:

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Hörbuch mit ausgewählten Texten von russlanddeutschen Autorinnen und Autoren erschienen

Russlanddeutsche Literatur ist in Deutschland wenig bekannt. Aus diesem Grund konzipierte die LmDR e. V. im Frühjahr 2021 das Projekt „Russlanddeutsche Literatur online“. In Kooperation mit uns und dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland entstanden nun professionelle Audioaufnahmen von Texten der Autorinnen und Autoren wie z. B. Nora Pfeffer, Johann Warkentin, Viktor Heinz und vielen anderen. Eingelesen von Martina Leon und Michael Helm. Gefördert wurde das Projekt durch das Kulturreferat für Russlanddeutsche (Detmold) und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Vor allem die älteren Texte von sogenannten „Klassikern“ sind hierzulande entweder nur schwer oder gar nicht zu bekommen. Selbst wenn sie zugänglich sind und hier und da (leider selten im regulären Buchhandel) erworben werden können, wissen nur wenige Literaturkenner diese literarischen Raritäten zu schätzen. Um diesen Texten ein Stück an die breite Öffentlichkeit zu verhelfen, wurde das Hörbuch mit dem Titel „Literarische Nachklänge“ (bestehend aus 2 CDs) produziert. Die Textauswahl zu diesen Aufnahmen basiert auf dem Lesebuch „Russlanddeutsche Literatur“, welches der russlanddeutsche Autor und Germanist Dr. Wendelin Mangold bereits 1999 zusammengestellt hatte.

In diesem Buch sind vornehmlich Texte von Literatinnen und Literaten zu finden, die bereits in der Sowjetunion bzw. Russland auf Deutsch geschrieben und einst unter den dort lebenden Deutschen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hatten. Siehe dazu den ausführlichen Bericht „Gut Ding braucht Weile“ im Volk auf dem Weg (01/2022, S. 34).

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Harry Ruff: Mein Leben in 100 Bildern

Mit der zweisprachigen (auf Deutsch und Russisch) Neuerscheinung „Harry Ruff: Mein Leben in 100 Bildern“ wurde eine neue Bücherreihe im BKDR Verlag gestartet, die sich russlanddeutschen Künstlerinnen und Künstlern widmet.

Harry Ruff ist ein verdienter Maler der Ukraine, Mitglied des Nationalen Künstlerverbandes der Ukraine sowie Besitzer der ukrainischen Verdienstorden Dritter Klasse. Im Jahr 2021 ist der Maler 90 Jahre alt geworden.

Ruff wuchs in einer schwarzmeerdeutschen Lehrerfamilie auf und wurde 1941 mit seiner gesamten Familie aufgrund ihrer deutschen Herkunft nach Sibirien deportiert. Hier lebten sie bis 1956 in einer Sondersiedlung und genau hier kam der Kontakt zu ebenfalls deportierten Malern zustande, sodass Ruff während dieser Zeit seinen ersten Malunterricht an der Kunstfachschule in Irkutsk erhielt.

Harry Ruff hat zahlreiche Gemälde gemalt, in denen er die Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen zum Hauptmotiv machte. Mit dem vorliegenden Sammelband wird das Lebenswerk dieses prominenten russlanddeutschen Kulturschaffenden gewürdigt.