Am vergangenen Freitag fand in der Stadtbibliothek Nürnberg im Rahmen der Lesereihe „Literatur ohne Grenzen“ eine Lesung mit der international bekannten Schriftstellerin Gusel Jachina statt. Durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg gemeinsam mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR).
Zahlreiche Zuhörer waren bei der Lesung von Gusel Jachina in der Stadtbibliothek Nürnberg zugegen. Ein toller Literaturabend.
Die 1977 in Kasan (Tatarstan) geborene russische Autorin und Filmemacherin tatarischer Abstammung stellte dabei zwei ihrer drei Romane vor, die alle internationale Erfolge feiern konnten. Ihr erster Roman „Suleika öffnet die Augen“ wurde in 31 Sprachen übersetzt – der Folgeroman „Wolgakinder“ war ebenso ein internationaler Erfolg. Der aktuelle Roman, „Wo vielleicht das Leben wartet“, erschien in 19 Sprachen und ist wie alle ihre Bücher ein Bestseller.
(am 24.03.2023 in Nürnberg, am 25.03.2023 in München, am 26.03.2023 in Würzburg: Details siehe unten).
Foto (c) George Kardava
Die international bekannte Schriftstellerin Gusel Jachina gastiert im März 2023 in Bayern und stellt ihre beiden Erfolgsromane „Wolgakinder“ und „Wo vielleicht das Leben wartet“ in Nürnberg, München und Würzburg vor (beide Bücher im Aufbau Verlag bereits auch auf Deutsch erschienen). Das BKDR ist an der Organisation der Lesungen in Kooperation mit verschiedenen Partnern aktiv beteiligt.
Der Roman „Wolgakinder“ erzählt die Geschichte eines Dorflehrers in der Autonomen Wolgarepublik nach dem Ersten Weltkrieg. Das Werk ist reich an historischen Fakten und kehrt zurück in die Anfänge der Sowjetunion und die Zeit davor. Der allgegenwärtige zeitgeschichtliche Hintergrund sind die Jahre 1916 bis 1938, als der Erste Weltkrieg, die Oktoberrevolution, der nachfolgende Bürgerkrieg, Hungersnöte, Zwangskollektivierung und der sogenannte Große Terror Millionen Menschen das Leben kostet.
Gusel Jachinas dritter Roman „Wo vielleicht das Leben wartet“ beschreibt die Geschichte von Dejew, einem ehemaligen Soldat auf der Seite der Roten. Er soll fünfhundert elternlose Kinder mit einem Zug nach Samarkand schaffen, um sie vor dem sicheren Hungertod zu retten. Aber es fehlt an allem für den Transport: Proviant, Kleidung, Heizmaterial für die Lokomotive, Medikamente. Ein Roadmovie durch ein total zerrüttetes Land beginnt, in dem in weiten Teilen immer noch der Bürgerkrieg wütet. Dejew, der selbst ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt, scheut kein Wagnis und keine Gefahr, um die Kinder ins Land des Brotes und der Wunderbeere Weintraube zu bringen.
Am 27. Januar 2023 um 10 Uhr lud das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland zu einer Veranstaltung zum Thema „30 Jahre Spätaussiedler in Bayern“ im City-Park-Center nach Nürnberg ein. Als Redner waren der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder, die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Ulrike Scharf, der Vorsitzende des BKDR-Trägervereins Ewald Oster, die LmdR-Landesvorsitzende Valentina Wudtke und unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Viktor Krieger anwesend. Als weitere Ehrengäste durften wir die Landes-Aussiedlerbeauftragte Sylvia Stierstorfer sowie den BdV-Präsidenten Dr. Bernd Fabritius begrüßen.
V. l. n. r.: Waldemar Eisenbraun, Ulrike Scharf, Dr. Markus Söder, Sylvia Stierstorfer, Ewald Oster.
Vor vier Jahren, am 18. Januar 2019, hatte der Ministerpräsident Dr. Markus Söder in Nürnberg symbolisch den Schlüssel für das neugegründete Kulturzentrum an den Trägerverein übergeben. Seitdem ist viel passiert. Mithilfe von Fachvorträgen, Lesungen, Wettbewerbsausschreibungen, Stadtführungen, Wanderausstellungen, internationalen wissenschaftlichen Konferenzen, Bildungsreisen, diversen digitalen Angeboten, dem Aufbau eines Dokumentationsarchives sowie zahlreichen Publikationen durch den hauseigenen BKDR Verlag pflegt und vermittelt unsere Institution seitdem die Kultur und Geschichte der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum.
Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und der Literaturkreis der Deutschen aus Russland hatten im Frühjahr 2022 erstmalig den „Nora-Pfeffer-Literaturwettbewerb“ für junge Autorinnen und Autoren ausgeschrieben. Die fachkundige Jury, bestehend aus Eleonora Hummel, Dr. Wendelin Mangold, Melitta L. Roth, Katharina Martin-Virolainen, Carola Jürchott sowie Artur Rosenstern, hatte sich der eingesandten Beiträge angenommen und mittels Abstimmung zwei Preisträgerinnen und einen Preisträger in den Kategorien „Kurzgeschichten“ und „Lyrikbeiträge“ bestimmt.
V. l. n. r.: Artur Böpple sowie die Preisträgerinnen Katharina Dück und Alisha Gamisch.
Am 16. Dezember 2022 wurden Katharina Dück (Neustadt an der Weinstraße) und Philipp Brotz (Waldkirch, krankheitsbedingt entschuldigt) für die besten Kurzgeschichten und Alisha Gamisch (Berlin) für die besten Lyrikbeiträge in der Villa Leon Nürnberg prämiert.
Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) eröffnet am 14. Dezember 2022 (Mittwoch) um 17 Uhr in der Rathaushalle (Kaiserstraße 13-15, 97318 Kitzingen) die Wanderausstellung „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ in Kooperation mit der Orts- und Kreisgruppe Würzburg-Kitzingen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR).
Die Ausstellung kann zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses für eine Dauer von knapp zwei Wochen bis einschließlich zum 24. Dezember 2022 (Samstag) kostenfrei besichtig werden. Die Schirmherrschaft dieser Veranstaltung übernimmt Frau Astrid Glos (Bürgermeisterin und Referentin für Integration).
Bei Fragen melden Sie sich gerne bei Frau Albina Baumann. Die Kontaktdaten finden Sie auf dem nachstehenden Flyer.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Bringen Sie gerne interessierte Freunde und Bekannte mit – Anmeldungen sind erwünscht!
wird durchgeführt und vergeben vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) unddem Literaturkreis der Deutschen aus Russland e. V.
Das BKDR und der Literaturkreis der Deutschen aus Russland schrieben im Februar 2022 erstmalig den Nora-Pfeffer-Literaturwettbewerb für junge Autorinnen und Autoren im Alter unter 40 J. aus. Eine fachkundige Jury hatte sich der eingesandten Beiträge angenommen und mittels Abstimmung zwei Preisträgerinnen und einen Preisträger in den zwei folgenden Kategorien ermittelt: Prosa und Lyrik (im Bereich Essay wurde dieses Jahr kein Preis vergeben).
(c)yannistockphoto
Die Ausschreibung war mit insgesamt 900 EUR dotiert. Das Preisgeld wird dieses Jahr wie folgt aufgeteilt:
Katharina Dück (Neustadt an der Weinstraße) und Philipp Brotz (Waldkirch) bekommen je 300 EUR für die besten Kurzgeschichten
Alisha Gamisch (Berlin) bekommt ebenfalls 300 EUR für die besten Lyrikbeiträge
Wir gratulieren den Preisträgern und danken herzlich allen Autorinnen und Autoren für die Beteiligung an unserem Wettbewerb sowie den Jurymitgliedern für ihre Unterstützung! Die Preisträgertexte werden im nächsten Almanach des Literaturkreises der Deutschen aus Russland veröffentlicht.
Die offizielle Preisverleihung mit öffentlicher Lesung findet am 16. Dezember 2022 um 19:00 Uhr in Nürnberg im Foyer der Villa Leon statt (Philipp-Koerber-Weg 1, 90439 Nürnberg). Einlass ab 18.30 Uhr. Wir bitten Sie um eine Anmeldung, denn die Plätze sind begrenzt! Melden Sie sich bitte möglichst bis zum 12. Dezember an! Unter der E-Mail-Adresse: kontakt@bkdr.de oder Tel.: 0911-89219599.
Weitere Informationen zum Amt für Kultur und Freizeit finden Sie unter:
Lesung am 24.11.2022, im Haus der Heimat in Nürnberg
Mit Melitta L. Roth, Max Schatz und Artur Rosenstern
Am 24. November fand im Haus der Heimat (HdH) eine Lesung statt, die vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland in Kooperation mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland und dem HdH organisiert wurde.
Melitta L. Roth während der Lesung.
Dabei stellten russlanddeutsche Autorinnen und Autoren Melitta L. Roth, Max Schatz und Artur Rosenstern die aktuellen Jahrbücher des Literaturkreises und Auszüge aus anderen Werken vor. Melitta Roth las u. a. aus ihrem Debütwerk, dem Erzählband „Gesammelte Scherben“, vor sowie die von ihr aus dem Englischen übersetzte Kurzgeschichte „Feindliches Gelände“ von Lena Wolf. Max Schatz präsentierte zwei Textbeiträge aus den Literaturalmanachen „Fremd unter seinesgleichen“ und „Im Wandel des WIRs“. Wir danken dem Haus der Heimat für die Einladung und die aktive Mitorganisation dieser Lesung. Wir danken ebenfalls dem aufmerksamen und literaturinteressierten Publikum, das unsere Autoren so gut aufgenommen und rege mitdiskutiert hat!
Das Projekt wurde gefördert durch das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland sowie das Bayerische Ministerium für Familie, Arbeit und Soziales.Die Lesung ist ein Kooperationsprojekt des BKDR, des Literaturkreises der Deutschen aus Russland und des Hauses der Heimat, Nürnberg.
Die Frankfurter Buchmesse 2022 (FBM) schloss am 23. Oktober ihre Tore. Das BKDR bzw. der BKDR Verlag sowie der Literaturkreis der Deutschen aus Russland waren zum ersten Mal dabei und stellten ihre aktuellen Publikationen, u. a. die letzten Anthologien und Almanache mit Werken vorwiegend russlanddeutscher Autorinnen und Autoren sowie Kunstmonografien und Sammelbände von Malerinnen und Malern vor.
Die Frankfurter Buchmesse 2022 ist beendet. Am gemeinsamen Stand des BKDR sowie dem Literaturkreis herrschte oft reges Treiben. Ein tolles Zeichen, denn auf diese Art und Weise erfährt die Mehrheitsgesellschaft immer mehr über die Kultur und Geschichte der Deutschen aus Russland, denn es besteht noch immer ein großer Aufklärungsbedarf.
Der gemeinsame Bücherstand wurde an allen fünf Tagen rege besucht, es fanden zahlreiche und spannende Gespräche u. a. mit Medienvertretern, Verlegern und anderen Messebesucherinnen und -besuchern statt. Es hat sich während dieser Gespräche oft bestätigt, dass die breite Bevölkerungsmasse bzw. die bundesdeutsche Öffentlichkeit noch nicht viel darüber weiß, wer Russlanddeutsche eigentlich sind und durch welche Besonderheiten sich ihre Geschichte und Kultur auszeichnen. Es besteht deshalb weiterhin ein großer Aufklärungsbedarf.
Am 25. September 2022 wurde in der Kirche St. Nicolai (Oschersleben) nach dem Gottesdienst zum Erntedankfest die Ausstellung „Deutsche in Russland – Russlanddeutsche. Einblicke in Religion und Glaubensleben“ eröffnet. Denn die Evangelische und katholische Kirche waren die größten und prägendsten Religionsgemeinschaften unter den Russlanddeutschen.
Es waren vor allem die Geistlichen, die kirchlichen Verwaltungsbezirke und Gemeinden, welche die Basis dafür schufen, dass sich deutsche Siedlungen und städtische Gemeinden entwickeln konnten. Die deutschen Siedler in Russland brachten ihre westliche Religion und Kultur mit, die sie in ihren zahlreichen Siedlungsgebieten und u. a. in Großstädten über Jahrhunderte pflegen und tradieren konnten. Viele deutsche Siedler wurden erst nach der Migration nach Russland fromm, denn vornehmlich die Religionspflege ermöglichte ihnen, eine Bindung zur alten Heimat aufrechtzuerhalten und ihre deutsche Identität zu bewahren.
Die internationale wissenschaftliche Konferenz in Nürnberg, veranstaltet von der Wissenschaftlichen Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS (WKDR) in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) zum Thema „Stand und Perspektiven der Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ in Nürnberg, ist nun beendet. Es liegen drei sehr erkenntnisreiche Tage hinter uns.
Neben den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland (s. Foto) waren ebenfalls zahlreiche Personen aus Kasachstan, Russland und der Ukraine online zugeschaltet hielten Vorträge zu ihren entsprechenden Forschungsbereichen.
Nachdem die Tagung am vergangenen Freitag bereits mit drei Fachvorträgen angelaufen war, begann der zweite Konferenztag bereits um 8:30 Uhr mit einem Vortrag von Victor Dönninghaus (Lüneburg) zum Thema „Die Russlanddeutschen und der religiöse Dissens in der späten Sowjetunion: Neue Quellen, Ansätze, Probleme der Forschung“.
Vom 23. September bis zum 25. September 2022 veranstaltet die Wissenschaftliche Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS (WKDR) in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) eine internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema „Stand und Perspektiven der Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ in Nürnberg. Dabei gibt es sowohl Präsenzvorträge von in Deutschland lebenden Wissenschaftlern als auch online zugeschaltete Referenten aus Russland, Kasachstan und der Ukraine, um über ihre Forschungsinhalte und Rahmenbedingungen bei der Erforschung zu berichten – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse. Man möchte mit dieser Konferenz frühere Ansätze zur Stimulation neuer Forschungen zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen aufgreifen sowie Berichte und Erfahrungen von wichtigen Forschungsstandorten zusammenführen und Perspektiven der Erforschung und Vermittlung russlanddeutscher Geschichte und Kultur gemeinsam mit allen Experten durchleuchten.
Dietmar Neutatz (Freiburg) hielt heute beim ersten Tag der Konferenz einen Vortrag zum Thema „Russlanddeutsche Geschichte im Kontext von Forschung und Lehre. Entwicklungen und Perspektiven“.
Dietmar Neutatz aus Freiburg ist bei der dreitägigen Konferenz in Nürnberg anwesend.
Dmytro Myeshkov (Lüneburg) war online zugeschaltet und referierte zum Thema „Stand und Perspektiven der Forschung zu den Deutschen in der Ukraine“.
Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter des BKDR, Dr. Viktor Krieger, hielt am 6. September 2022 beim zeithistorischen Seminar „Wendezeiten und Zeitenwenden in Europa“ in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen einen Vortrag zum Thema „Gründung der Sowjetunion im Jahre 1922 und ihr Weiterleben nach dem Zerfall 1991“.
In seinem Vortrag beleuchtete er zunächst die Grundsätze des Staatsaufbaues sowie der Nationalitätenpolitik der Bolschewiki in den ersten Jahren nach der Machtergreifung (1917-1922) und ging dann auf die politische Intention und langfristige Wirkung der Bildung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) am 30. Dezember 1922 ausführlich ein, die seiner Meinung nach nichts anderes als eine geschickte Verpackung Russlands alten imperialen Staatskonzepts war.
Der zweite Teil des Vortrages wurde den Revitalisierungsversuchen der untergegangenen UdSSR gewidmet, die in der Russländischen Föderation nicht nur in den Regierungskreisen bzw. in der Politik, sondern auch in breiten Bevölkerungsschichten viele Anhänger findet. Der im Februar 2022 angezettelte Krieg gegen die Ukraine stellt Dr. Kriegers Ansicht nach die Kulmination solcher Bestrebungen dar.
In der anschließend lebhaft geführten Diskussion stellte sich Dr. Krieger zahlreichen Fragen der anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die vor allem den aktuellen Ereignissen um die Ukraine gewidmet waren.
Im Rahmen der jährlichen Gedenkveranstaltung der Gebietsgliederung „Wiedergeburt Odessa“ fand am 28. August 2022 in Kooperation mit der evangelisch-lutherischen St. Paul Kirche ein Gottesdienst statt. Dabei wurden die Namen der früheren Opfer vorgelesen und Kerzen angezündet. Anschließend hielten einige der Gäste im Vorhof der Kirche Ansprachen und legten unmittelbar an der Gedenktafel für Opfer von Repressionen vor und während des Zweiten Weltkrieges Blumen nieder. Die Gedenktafel mit der Inschrift „Den Opfern von Repressionen und Deportationen“ war im September 2021 auf Initiative und mit Unterstützung des BKDR eingeweiht worden.
Für die reibungslose Organisation der Gedenkveranstaltung danken wir stellvertretend Viktoria Brandt, der Vorsitzenden von „Wiedergeburt Odessa“.
Die Jugendorganisation der Deutschen Minderheit von Kasachstan „Vorwärts“ legte auf Initiative des BKDR einen Blumenkorb am Gedenkstein für Opfer von Vertreibungen und Deportationen in Almaty nieder. Die Aktion fand im Rahmen der diesjährigen Gedenkveranstaltung der regionalen Gebietsgliederung „Wiedergeburt Almaty“ unter der Leitung von Ludmila Nabokova statt. Der Gedenkstein ist „den Deutschen gewidmet, die Krieg, Vertreibung und Not zum Opfer fielen“.
Unter der Schirmherrschaft von Sylvia Stierstorfer, der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, fand anlässlich des 81. Jahrestages der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion ein Gedenkakt statt. In diesem Jahr war die Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Kooperationspartner der Veranstaltung.
Sylvia Stierstorfer (MdL)
Waldemar Eisenbraun, Leiter des Kulturzentrums, begrüßte die zahlreichen Gäste auch im Namen des Vorsitzenden Ewald Oster. Er berichtete darüber, dass mit Beteiligung des BKDR in Odessa (Ukraine) und in Almaty (Kasachstan) am 28. August Gedenkveranstaltungen mit Kranzniederlegung stattgefunden haben. Sylvia Stierstorfer ließ in ihrem Grußwort verlesen, dass die Folgen von damals noch heute zu spüren sind: „Gerade bei älteren Russlanddeutschen mögen die brutalen Bilder aus der Ukraine Erinnerungen wachrufen. Erinnerungen an das, was Sie, Ihre Eltern und Großeltern, in den Jahren des Zweiten Weltkriegs, aber auch in den Jahrzehnten danach, in der Sowjetunion erdulden mussten. Ob Kinder, Frauen oder alte Leute, alle galten pauschal als schuldig, nur, weil sie Deutsche waren. Wir können uns das damit verbundene Leiden heute kaum mehr vorstellen, aber bei fast allen von Ihnen ist es Teil der Familiengeschichte. Und die Folgen sind noch bis heute zu spüren.“
Präsenzveranstaltungen kultureller Art nehmen in den letzten Wochen erfreulicherweise wieder stark zu. Aus genau diesem Grund möchten wir auf die vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) konzipierte Stadtführung „Russlanddeutsche Spuren in Nürnberg“ hinweisen.
Sie möchten an der kostenfreien BKDR-Stadtführung „Russlanddeutsche Spuren in Nürnberg“ teilnehmen? Melden Sie sich bei uns!
Prof. Dr. Olga Litzenberger (wissenschaftliche Mitarbeiterin des BKDR) hat unter anderem aufgrund monatelanger Archivarbeit Zusammenhänge erschlossen, welche die russlanddeutsche Geschichte in Nürnberg spürbar werden lassen und gleichzeitig Lokalkolorit vermitteln.
Welche Spuren haben die Russlanddeutschen in der Geschichte Nürnbergs hinterlassen und wann sind die ersten Deutschen aus Nürnberg nach Russland gegangen? Wie bedeutend war Nürnberg für die Auswanderung der deutschen Kolonisten und welche Rolle spielten der religiöse Glaube sowie die Kirchen für die Deutschen aus Russland hierbei?
Unter Vorbehalt, sofern die geltenden Corona-Verordnungen eine Durchführung dieser Exkursion erlauben, möchten wir Ihnen zwei voraussichtliche Termine (Änderungen vorbehalten) anbieten:
29.07.2022 (Freitag) um 17 Uhr 30.09.2022 (Freitag) um 17 Uhr
Waldemar Eisenbraun gemeinsam mit Natalie Pawlik, der Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten am BKDR-Infostand.
Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) nahm mit Herrn Waldemar Eisenbraun (Geschäftsleitung), Artur Böpple (Öffentlichkeitsarbeit/Verlagswesen) und Stanimir Bugar (Eventmanagement/PR) vom 13.06 – 15.06.2022 am Symposium „Meinung – Mitsprache – Mitwirkung. Deutsche aus Russland in der öffentlichen Wahrnehmung“ im Bonifatiushaus Fulda teil. Veranstalter war die Heimvolkshochschule St. Hedwigs-Haus in Kooperation mit der Katholischen Akademie des Bistums Fulda. Das Modellprojekt und die Veranstaltung wurden von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gefördert.
Beim Expertentreffen waren unter anderem Natalie Pawlik, die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Margarete Ziegler-Raschdorf, Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler in Hessen sowie Heiko Hendriks, Landesbeauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern in NRW, anwesend. In persönlichen Gesprächen am Informationsstand des BKDR informierten sie sich über die vielfältigen Aufgaben, zahlreichen Aktionen und Initiativen des Kulturzentrums und zeigten sich sichtlich beeindruckt.
Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dr. Viktor Krieger, nahm am 27. Mai 2022 am runden Tisch „Erinnerungskultur und Zukunftsgedächtnis“ teil. Organisiert wurde die Hybridveranstaltung von der „Wiedergeburt“, der Vereinigung der Deutschen in Kasachstan, in der Hauptstadt Nur-Sultan.
Dort referierte er über die Koexistenz und Wechselwirkungen von Erinnerungskulturen in multikulturellen Gesellschaften. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Kasachstan und anderen postsowjetischen Staaten haben die deutschen Minderheiten gehörige Schwierigkeiten, ihre historischen Schlüsselerfahrungen und die Erinnerungskultur – vor dem Hintergrund der dominierenden Bilder der Vergangenheit – sichtbar zu machen. Umso wichtiger bleiben in diesem Bereich dabei gemeinsame Anstrengungen sowie der gegenseitige Erfahrungsaustausch.
Vom 24. bis 26. März 2022 fand im Goethe-Institut in Dresden eine Fachtagung zum Thema „Die Literatur der Wolgadeutschen – Geschichte, Werke, Menschen“ statt. Die Tagung wurde von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Kooperation mit der TU Chemnitz organisiert und vom Freistaat Sachsen gefördert. Unsere Mitarbeiter, Dr. Viktor Krieger und Artur Böpple, nahmen an der Fachtagung als Redner teil. Darüber hinaus durften wir im Rahmen der Tagung unsere Buchpublikationen und Projekte vorstellen.
An dieser Stelle danken wir den Veranstaltern, Förderern sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die hervorragende Organisation, angenehme Atmosphäre und den produktiven Austausch. Unser Dank gilt im Besonderen ebenfalls dem Beauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler des Freistaates Sachsen, Herrn Dr. Jens Baumann, für sein Kommen und die großzügige Unterstützung dieses Projektes!
Am vergangenen Donnerstag war Ulrike Scharf, seit wenigen Wochen neue Bayerische Ministerin für Familie, Arbeit und Soziales, gemeinsam mit der Aussiedler- und Vertriebenenbeauftragten Sylvia Stierstorfer beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg zu Gast, um aus erster Hand und direkt vor Ort mehr über die vielfältigen Aufgaben und zahlreichen Aktionen und Initiativen des Kulturzentrums zu erfahren.
Die neue Bayerische Ministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, war in der vergangenen Woche beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg zu Gast.
Sowohl Frau Scharf als auch Frau Stierstorfer zeigten großes Interesse und waren besonders von der ergebnisreichen Zusammenarbeit des BKDR mit den Partnern in den Herkunftsländern beeindruckt. Zu den gemeinschaftlichen Projekten in der Ukraine allein im vergangenen Jahr zählen die Teilnahme an der internationalen wissenschaftlichen Konferenz in Kiew, die Einweihung einer Gedenktafel für Opfer von Repressionen und Deportationen in Odessa als auch eine im September durchgeführte Bildungsreise in die ukrainische Großstadt am Schwarzen Meer, deren Entstehung und Entwicklung einen starken russlanddeutschen Bezug hat. Bereits länger besteht ein Kooperationsabkommen mit der regionalen Selbstorganisation der deutschen Minderheit in Odessa.
Die Staatsministerin Scharf findet es lobenswert und zielführend, dass in den Räumen des Kulturzentrums Sprechstunden durch die Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland angeboten werden. Dadurch entsteht eine zentrale Anlaufstelle für die in Bayern lebenden Deutschen aus dem postsowjetischen Raum.