„Familien- und Biographieforschung im Kontext der russlanddeutschen Geschichte“

Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Viktor Krieger nahm am Schreibwerkstatt-Workshop mit dem Titel „Trage die Geschichte deiner Familie in die nächste Generation“ teil, der vom 6. bis zum 7. April 2024 im HdH Nürnberg stattfand. Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung von Dorothea Walter. Krieger hielt einen Fachvortrag zum Thema „Familien- und Biographieforschung im Kontext der russlanddeutschen Geschichte“.

Dr. Krieger während seines Vortrags.

Nach einem geschichtlichen Überblick berichtete Dr. Krieger über seine Erfahrungen bei der Erforschung von genealogischen und lebensgeschichtlichen Fragestellungen. Biographieforschung und Familienforschung sind miteinander stark verbunden, „jedoch beschäftigt sich Biographieforschung vorwiegend mit der Erforschung individueller Lebensläufe und weniger mit dem Zusammenhang ganzer Familien als Gruppe und Gemeinschaft“.

Durch historisch unterschiedliche Siedlungsgebiete und Migration – vor allem erzwungene Migration bzw. Deportation – befinden sich Materialien zu den Vorfahren der Russlanddeutschen in mehreren Ländern auf verschiedenen Verwaltungsebenen sowie in zahlreichen administrativ-territorialen Einheiten. Zu den bedeutendsten Ländern in Bezug auf Materialien zu den Vorfahren der Deutschen aus Russland und allen anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion gehören die Russländische Föderation, die Ukraine, Kasachstan, Deutschland, die USA, Kanada und Argentinien.

Krieger zeichnete den Teilnehmern eine beträchtliche Anzahl an Wegen auf, wie man mehr über die Lebensdaten der eigenen Vorfahren erfahren kann und stellte gleichzeitig die bekanntesten genealogischen Datenbanken vor. Eine wesentlich kompliziertere Vorgehensweise tritt bei der Biographieforschung zutage, da es sich um eine Erstellung bzw. die Rekonstruktion der Lebensgeschichte, sprich um berufliche und gesellschaftliche Aktivitäten einer Person handelt. Diesbezüglich präsentierte Dr. Krieger viele Zugangsmöglichkeiten zum Thema, die er unter anderem im Rahmen des Projekts über erste bäuerliche Akademiker an der Universität Dorpat aus der Mitte der Siedler-Kolonisten gesammelt hat. Vorrangig ging es um vielschichtige und umfangreiche Recherchen in Lexika und Nachschlagewerken verschiedener Art in zeithistorischen Periodika und privaten Sammlungen sowie nicht zuletzt um verschiedene Recherchemöglichkeiten in deutschen, russischen, ukrainischen u. a. staatlichen bzw. behördlichen Archiven.

Nachstehend einige weitere Eindrücke der vergangenen Veranstaltung.