Gedenkveranstaltung in Friedland

BKDR-Leiter Waldemar Eisenbraun bei der Kranzniederlegung am Heimkehrerdenkmal in Friedland.

Anlässlich des 82. Jahrestags der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion

Unter dem Motto „Zukunft braucht Vergangenheit“ fand auch dieses Jahr am 2. September im Grenzdurchgangslager Friedland die zentrale Gedenkfeier der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland anlässlich des 82. Jahrestags der Deportation der Sowjetdeutschen statt – organisiert unter Federführung von Lilli Bischoff, der Vorsitzenden der Landesgruppe Niedersachsen. Die BKDR-Belegschaft nahm ebenfalls an dieser wichtigen Veranstaltung teil.

Der Einladung der Landsmannschaft nach Friedland folgten schätzungsweise 250 Gäste, darunter bekannte Persönlichkeiten aus der Politik und den landsmannschaftlichen Vereinsstrukturen wie z. B. Deniz Kurku (Niedersächsischer Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler), André Bock (Innenpolitischer Sprecher der CDU, Landesfraktion Niedersachsen), Klaus Dierker (Präsident der Landesaufnahmestelle Niedersachsen), Johann Thießen (Bundesvorsitzender der LmDR), Valentina Wudtke (Vorsitzende der LmDR, Landesgruppe Bayern), Geschäftsleiter des BKDR, Waldemar Eisenbraun. Das BKDR war darüber hinaus mit einem Bücherstand und der mobilen Ausstellung zum Thema „Religiöses Leben der Russlanddeutschen“ vor Ort.

Der BKDR-Infostand bei der Gedenkveranstaltung in Friedland.

Nach der offiziellen Begrüßung der Gäste von Frau Bischoff richtete die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens ein Grußwort per Videobotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung und hob hervor, dass das Land Niedersachsen bisher gern die Verantwortung für die deutschen Einwanderer aus Russland und anderen postsowjetischen Staaten übernahm und weiterhin heute noch übernimmt. Es sei wichtig, sich an seine eigene Geschichte zu erinnern, aber auch gemeinsames Erinnern sei genauso von großer Bedeutung. Umso mehr, weil es immer weniger Zeitzeugen gibt.

Eine bewegende Festrede hielt der neue Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Deniz Kurku. Er danke der niedersächsischen Landesgruppe der LmDR für die bisherige, vornehmlich ehrenamtliche Arbeit und tatkräftige Unterstützung und Hilfe bei der Integration von anderen Einwanderergruppen, vor allem von ukrainischen Flüchtlingen, die aktuell Schutz in Deutschland vor dem grausamen Krieg suchen. Die Deutschen aus den ehemaligen Ländern der Sowjetunion seien die größte Einwanderergruppe in Niedersachen. „Es ist wichtig, dass Sie ihre Identität wahren können … Sie bereichern unser Land sehr und sind hier ganz klar willkommen.“

Johann Tießen, der Bundesvorsitzende der LmDR, wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die Russlanddeutschen sehr genau nachfühlen können, was Heimatverlust, Unterdrückung und Diskriminierung bedeuten. „Deshalb sind wir gegen jegliche Form von Gewalt, wissen die Demokratie sehr zu schätzen und sind bereit, sie zu verteidigen … Das Tor für die Deutschen aus Russland muss weiterhin offen bleiben.“ Zum Schluss appellierte er mit Nachdruck an die Politik, die gegenwärtigen Bundesgesetze in Bezug auf die Einwanderung der Deutschen aus den ehemaligen Ländern der Sowjetunion so schnell wie möglich der Realität anzupassen und die Einreise für diese Menschen zu erleichtern.

Nach den Ansprachen und der Totenehrung fand die traditionelle gemeinsame Kranzniederlegung an der Friedlandglocke sowie am Heimkehrerdenkmal statt.

Nachstehend einige weitere Eindrücke der Veranstaltung.