Zentrale Gedenkveranstaltung in Friedland – anlässlich des 83. Jahrestags der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion
Unter dem Motto „Zukunft braucht Vergangenheit“ fand am 31.08.24 im Grenzdurchgangslager Friedland die traditionelle Gedenkfeier der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) anlässlich des 83. Jahrestags der Deportation der Sowjetdeutschen statt – organisiert von der LmDR-Landesgruppe Niedersachsen unter der Federführung von Lilli Bischoff.
(c) Foto: BKDR
Anwesend waren rund 300 Gäste, darunter viele bekannte Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Landespolitik sowie landsmannschaftlichen Vereinsstrukturen. Als Redner traten u. a. auf: Daniela Behrens (Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport), Sebastian Lechner (MdL und Landesvorsitzender der CDU), Ulrich Watermann (MdL und stellv. Vorsitzender der SPD), Heiko Schmelze (Landesvorsitzender der OMV Nds.), Petra Rudszuck (stellv. Präsidentin der Region Hannover), Johann Thießen (Bundesvorsitzender der LmDR). Das BKDR war wiederholt mit einem Bücherstand und der mobilen Ausstellung zum Thema „Religiöses Leben der Russlanddeutschen“ vor Ort.
Nach der Begrüßung von Lilli Bischoff richtete die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens ein Grußwort an die Gäste der Gedenkveranstaltung und betonte wie schon letztes Jahr, dass das Land Niedersachsen gern die Verantwortung für die deutschen Einwanderer aus Russland und anderen Staaten aus dem Gebiet der ehemaligen UdSSR übernommen habe und pflege stets enge Verbindung zu diesen Menschen, weil sie als die größte Zuwanderergruppe wesentlich zur Entwicklung des Landes beigetragen haben. Die Geschichte der Deutschen aus Russland zeige, welche schrecklichen Folgen ein Krieg haben kann. „Wir freuen uns sehr, dass sie da sind!“- schloss die Ministerin ihre Rede.
Sebastian Lechner, CDU-Landesvorsitzender, richtete in seiner Ansprache einen Appel an die Bundesregierung, die aktuelle restriktive Aufnahmepraxis für (Spät-)Aussiedlerinnen und Aussiedler so schnell wie nur möglich zu verbessern bzw. an die gegenwärtigen Erfordernisse anzupassen. Er bat ebenfalls die Ministerin darum, sich dafür auf der Bundesebene einzusetzen, damit die neue Regelung schnell in Kraft tritt.
Johann Tießen, Bundesvorsitzende der LmDR, hob hervor, dass die Geschichte der Deutschen aus Russland zur gesamtdeutschen Geschichte gehöre. Deutsche aus Russland seien ganz klar gegen jegliche Form von Gewalt. „Wir wissen die Demokratie sehr wohl zu schätzen und sind bereit, sie zu verteidigen!“- mit diesem Zitat aus seiner Rede vom letzten Jahr beendete er seine Ansprache.
Nach den offiziellen Ansprachen und der Totenehrung fand die traditionelle Kranzniederlegung an der Friedlandglocke sowie am Heimkehrerdenkmal statt.
01.09.2024, BKDR