Gusel Jachina in Nürnberg

Am vergangenen Freitag fand in der Stadtbibliothek Nürnberg im Rahmen der Lesereihe „Literatur ohne Grenzen“ eine Lesung mit der international bekannten Schriftstellerin Gusel Jachina statt. Durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg gemeinsam mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR).

Zahlreiche Zuhörer waren bei der Lesung von Gusel Jachina in der Stadtbibliothek Nürnberg zugegen. Ein toller Literaturabend.

Die 1977 in Kasan (Tatarstan) geborene russische Autorin und Filmemacherin tatarischer Abstammung stellte dabei zwei ihrer drei Romane vor, die alle internationale Erfolge feiern konnten. Ihr erster Roman „Suleika öffnet die Augen“ wurde in 31 Sprachen übersetzt – der Folgeroman „Wolgakinder“ war ebenso ein internationaler Erfolg. Der aktuelle Roman, „Wo vielleicht das Leben wartet“, erschien in 19 Sprachen und ist wie alle ihre Bücher ein Bestseller.

Die vorgestellten Romane, sowohl „Wolgakinder“ als auch „Wo vielleicht das Leben wartet“, fesselten die zahlreichen Gäste. Durch „Wolgakinder“ wurde den Zuhörern auf eindrucksvolle Art und Weise ein Eindruck dessen vermittelt, wie unter anderem das Leben in der Autonomen Wolgarepublik nach dem Ersten Weltkrieg ausgesehen hat. Das Werk ist reich an historischen Fakten. Der allgegenwärtige zeitgeschichtliche Hintergrund sind die Jahre von 1916 bis 1938: Unzählige Menschen haben ihr Leben im Ersten Weltkrieg, während der Oktoberrevolution und dem nachfolgenden Bürgerkrieg verloren, Hungersnöte und Zwangskollektivierung standen ebenfalls an der Tagesordnung und führten mit dem sogenannten „Großen Terror“ zu Millionen von Toten.

G. Jachina kreierte eine eindrucksvolle Stimmung mittels ihren Romanen.

In Jachinas Roman „Wo vielleicht das Leben wartet“ wird die Geschichte von Dejew, einem bürgerkriegserfahrenen Rotarmisten, beschrieben. Er soll 500 elternlose Kinder mit einem Zug nach Samarkand schaffen, um sie vor dem sicheren Hungertod zu retten. Doch der Transport gestaltet sich schwierig und ist riskant: Proviant, Kleidung, Heizmaterial für die Lokomotive, Medikamente fehlen. Dejew, der selbst ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt, scheut kein Wagnis und keine Gefahr, um die Kinder ins Land des Brotes und der Wunderbeere Weintraube zu bringen. Die anwesenden Zuschauer waren sichtlich beeindruckt und applaudierten lautstark.

Die Autorin nahm sich im Anschluss an die Lesung noch genügend Zeit, um Exemplare zu signieren und Fotos zu schießen.

Wir freuen uns sehr, dass die Kooperationsveranstaltung mit dem Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg ein voller Erfolg war. An dieser Stelle danken wir für eine erfolgsorientierte Zusammenarbeit und sind gespannt auf weitere Kooperationen.

Im Anschluss an die Lesung nahm sich die Schriftstellerin noch Zeit, um Exemplare zu signieren und Fotos mit literaturbegeisterten Zuschauern, denen wir ebenfalls für ihr zahlreiches Erscheinen danken, aufzunehmen.

Nachstehend einige weitere Eindrücke der Veranstaltung.