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Unser Team (v. l. n. r.): Artur Böpple, Prof. Dr. Olga Litzenberger, Waldemar Eisenbraun (Geschäftsleitung), Christiane Cunnar, Dr. Viktor Krieger

Am 18. Januar 2019 fand die feierliche Schlüsselübergabe durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder an das neugegründete Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) statt. Das vielfältige Wirken des Kulturzentrums orientiert sich an den Vorgaben des § 96 BVFG (Bundesvertriebenengesetz) und hat die Aufgabe, das Kulturgut aus den Vertreibungsgebieten im Sinne der Vertriebenen und Flüchtlinge sowie der Deutschen im Ausland zu sichern.

Begegnungsstätte und Ort für Dialog
Das BKDR ist faktisch die zentrale Einrichtung im Freistaat Bayern, die sich professionell mit dem hierzulande wenig bekannten Kultursektor der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum auseinandersetzt, Inhalte an die Öffentlichkeit kommuniziert und dank seiner grenzüberschreitenden Aktivitäten nicht nur in Bayern, sondern bereits über die Grenzen hinaus Bekanntheit und enorme Strahlkraft erlangt hat. Das Kulturzentrum fungiert vor allem als Begegnungsstätte und führt öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zum Ausbau des Dialogs mit der Mehrheitsgesellschaft sowie zur Popularisierung der Kultur und Geschichte der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum durch (Vorträge, Zeitzeugengespräche, Konzerte, Festivals, Lesungen, Literaturwettbewerbe, Ausstellungen etc.).

Kompetenzvermittlung und Bildungs- sowie Forschungszentrum
Das BKDR erhielt unter anderem einen wichtigen Bildungsauftrag. Bildung, Forschung und Kompetenzvermittlung stehen im Mittelpunkt bei der Konzipierung neuer Projekte. Im hauseigenen Verlag werden wissenschaftliche, kulturhistorische, künstlerische und themenrelevante literarische Publikationen herausgegeben und im regulären Buchhandel angeboten. Darüber hinaus werden praxisorientierte Seminare und wissenschaftliche Tagungen durchgeführt. Die Vernetzung sowie der Ausbau und die Pflege von Kontakten zu wichtigen Kulturvereinigungen, Forschungseinrichtungen, Museen und russlanddeutschen Interessenvertretungen – vor allem in Bayern, auf Bundesebene sowie in den Herkunftsländern bzw. ehemaligen Siedlungsgebieten – spielen bei der Arbeit des Kulturzentrums eine wichtige Rolle.

Dokumentationszentrum und Archiv
Ebenso kommt der Sammlung, Dokumentation, Archivierung und wissenschaftlichen Auswertung einschlägiger Unterlagen und Materialien einschließlich von Zeitzeugenberichten eine entscheidende Bedeutung zu. Mittels multimedialer Werkzeuge werden Videoaufnahmen von Begegnungen und Interviews mit Zeitzeugen angefertigt; zudem erfolgt die Archivierung relevanter Publikationen sowie von Text-, Audio-, Bild- und Videomaterial. Das BKDR verwahrt unter anderem private Nachlässe mit Dokumenten, Fotos, Briefen oder Erinnerungsberichten, die oftmals über Jahrzehnte sorgsam gehütet wurden. Unser Ziel ist es, die Erinnerungen der Erlebnisgeneration zu sichern und für nachfolgende Generationen zu bewahren.

Zeitzeugenarbeit
Das Kulturzentrum nimmt bei seiner Arbeit insbesondere die Erfahrungen der von Deportation und Rückkehr betroffenen Menschen in den Fokus. Was Entwurzelung, Verlust und Neuanfang für die Lebenswege von Individuen bedeuten, wird im Kulturzentrum aus verschiedenen Perspektiven betrachtet; innovative technische Mittel kommen dabei zum Einsatz. Die historischen Ereignisse werden ebenso in den Blick genommen wie die Entwicklungen der Gegenwart. Bei der Zeitzeugenarbeit stehen oft Interviews mit den Betroffenen im Vordergrund. Anhand vieler bereits vorgestellter Lebensgeschichten möchten wir die Besucherinnen und Besucher sowie Empfänger unserer Angebote ermutigen, sich intensiver mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu befassen.

Foto (c) BKDR

Der Ministerpräsident Markus Söder sagte bei der offiziellen Schlüsselübergabe am 18.01.2019 Folgendes:

„Die Deutschen aus Russland bereichern uns mit ihrer einzigartigen Kultur. Ihr Schicksal ist ein wichtiger Teil unserer gemeinsamen Geschichte, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Uns verbindet viel. Ich bin deshalb froh und stolz, dass wir gemeinsam diesen zentralen Ort der Begegnung und Verständigung ermöglichen. (Quelle: Siebenbürger Zeitung)

Die damalige Bayerische Sozialministerin Kerstin Schreyer pflichtete ihm bei:

„Die Deutschen aus Russland haben eine wunderschöne, facettenreiche Kulturtradition und die soll auch gezeigt werden. Mit dem Kulturzentrum hat die Volksgruppe damit nun eine neue zentrale Anlaufstelle für ihre kulturelle Arbeit.“ (Quelle: Siebenbürger Zeitung)