Neuer virtueller Rundgang: St. Paul Kirche in Odessa (Ukraine)

Mit der St. Paul Kirche in Odessa konnte das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) im Rahmen seines innovativen Angebotes der virtuellen Rundgänge bereits das 20. Objekt digital zur Verfügung stellen.

Zum Rundgang gelangen Sie HIER auf unserer Homepage.

Foto: Sergej Gumenyuk (Einsendung für den ersten internationalen BKDR-Fotowettbewerb 2020).

Das Kirchengebäude in seiner heutigen Gestalt ist den Architekten Hermann-Karl Scheurembrandt (Stuttgart) und Christian Skweder (Odessa) zu verdanken, die 1897 die alte lutherische Kirche von 1827 vollständig umgebaut hatten. Der 50 Meter hohe Turm der Kirche, der alle Gebäude der Hafenstadt dominierte, war in den Logbüchern der Marine als Leuchtturm verzeichnet. Im Jahr 1938 wurde die Kirche geschlossen und das Kreuz abgehängt. Sowohl der letzte Pfarrer Karl Vogel als auch der Organist Theophil Richter wurden erschossen. In der Kirche befanden sich zwischenzeitlich eine Turnhalle, ein Lager sowie eine Wäscherei, was zur Zerstörung des Fundaments führte. 1976 wurde das Gebäude durch einen Brand schwer beschädigt. Die Kirche wurde 1997 an die Gläubigen zurückgegeben und 2002 eingeweiht. 2010 wurde sie nach der zweiten Restaurierungsphase wiedereröffnet. Die Glocken wurden in Passau hergestellt. Die größte Glocke, das Kruzifix und die Kirchenbänke wurden von der Ulrichskirche und einer Regensburger Partnergemeinde gestiftet, während die Orgel ein Geschenk der Kreuzkirche aus Nürnberg war.

Heute ist diese Kirche nicht nur ein Architekturdenkmal, sondern ebenfalls die Hauptkathedrale der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine.