Statistik des Monats
Im vergangenen Monat haben wir Ihnen die „Registrierungen von (Spät-)Aussiedlern in Deutschland seit 1950 nach Aussiedlungsgebieten“ sowie die „Registrierungen von (Spät-)Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland seit 1992 nach Aussiedlungsgebieten“ vorgestellt. Daraus wurde ersichtlich, dass die Zuwanderung von (Spät-)Aussiedlern in den vergangenen etwa 70 Jahren bezüglich der Herkunftsländer stark variierte. Gleichzeitig war die Zuwanderung aus etwaigen Regionen während bestimmter Phasen sehr hoch – so etwa die Zuwanderung aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nach der deutschen Wiedervereinigung.
In der Statistik des Monats „Februar“ möchten wir Ihnen einen Auszug aus den soziodemographischen Merkmalen präsentieren. Dazu wurden auch Daten des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes herangezogen.
Einerseits geht es um die „Verteilung der Bevölkerung 2019 (nach Migrationshintergrund sowie Zuzugsjahr und Geburtsland)“ der Spätaussiedler und die „Geschlechterteilung der Bevölkerung 2019 (nach Migrationshintergrund)“, anderseits um die „Altersstruktur der Bevölkerung 2019 (nach Migrationshintergrund).
Daraus geht hervor, dass etwa drei Viertel der deutschen Bevölkerung nach Definition des Statistischen Bundesamtes keinen Migrationshintergrund haben. Bezogen auf die Bevölkerung mit Migrationshintergrund (21,2 Millionen Personen) machen (Spät-)Aussiedler einen Anteil von 12 Prozent aus – bezogen auf die darin enthaltene Teilgruppe der Personen mit eigener Migrationserfahrung (insgesamt sind dies 13,7 Millionen Personen) liegt er bei ca. 19 Prozent. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass von den im Jahr 2019 in Deutschland wohnhaften Personen , die selbst nach Deutschland zugezogen sind, fast jede fünfte Person im Rahmen des Aufnahmeverfahrens für (Spät-)Aussiedler zugewandert ist.
Da in der Gruppe der (Spät-)Aussiedler keine in Deutschland geborenen Nachkommen enthalten sind, unterscheidet sich deren Altersstruktur augenscheinlich sehr stark von derjenigen der angeführten Vergleichsgruppen. Diese Unterschiede in der Altersverteilung wirken sich dementsprechend auch im Durchschnitt der verschiedenen Gruppen aus. Bei den (Spät-)Aussiedlern ist dieser dementsprechend mit 52,8 Jahren am höchsten. Personen ohne Migrationshintergrund sind im Durchschnitt mit 47,3 Jahren deutlich jünger, während die anderen Personen mit Migrationserfahrungen einen noch niedrigeren Altersdurchschnitt von etwa 42,4 Jahren vorweisen. Würde man die Nachkommen der Deutschen aus Russland in Deutschland miteinbeziehen, würde der Altersdurchschnitt logischerweise deutlich nach unten gehen.
Die gesamte Studie finden Sie auf der Seite des Sachverständigenrates für Integration und Migration oder auf der Seite des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Darüber hinaus haben wir vom BKDR mit beiden Wissenschaftlern der vorausgehenden Studie im Rahmen unserer Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ jeweils einen Videobeitrag angefertigt. Hier das Video von Johannes Graf auf unserem YouTube-Kanal:
Hier das Video von Dr. Nils Friedrichs auf unserem YouTube-Kanal: