Statistik des Monats „Mai 2024“
Nachdem wir im vergangenen Monat die „Bevölkerung 2018 nach Wohnbesitzverhältnissen und durchschnittlicher Miethöhe in Prozent“ vorgestellt haben, präsentieren wir Ihnen in diesem Monat die „Einschätzung der eigenen Deutschkenntnisse 2020 (nach Migrationshintergrund)“.
Die Ergebnisse des SVR-Integrationsbarometers 2020 bestätigen frühere Erkenntnisse (Köppen 2018: 116; Worbs et al. 2013: 142–145), nach denen (Spät)Aussiedlerinnen und (Spät)Aussiedler ihre Deutschkenntnisse als besser einschätzen, als dies andere Gruppen von Zugewanderten tun (Abb. 5.1). So beurteilen 92 Prozent der selbst zugewanderten (Spät)Aussiedlerinnen und (Spät)Aussiedler ihre Deutschkenntnisse als „gut“ oder „sehr gut“ – gegenüber 80 Prozent bei den anderen Personen mit Migrationserfahrung. Vor allem der Anteil derjenigen, die ihre Deutschkenntnisse als „sehr gut“ bezeichnen, ist bei Letzteren mit 27 Prozent viel geringer als bei (Spät)Aussiedlerinnen und (Spät)Aussiedlern mit 45 Prozent.
Innerhalb der (Spät)Aussiedlerbevölkerung sind die Deutschkenntnisse der postsowjetischen Zugewanderten – nach eigener Einschätzung – mit 90 Prozent „sehr guten“ und „guten“ Kenntnissen etwas schlechter als diejenigen der Zugewanderten aus anderen Geburtsländern mit 97 Prozent.
(Spät)Aussiedlerinnen und (Spät)Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion hatten bei ihrer Zuwanderung insgesamt schlechtere Startbedingungen als etwa Zugewanderte aus Polen oder Rumänien. Zum einen waren ihre Deutschkenntnisse in der Regel ohnehin geringer, zum anderen wurden Mitte der 1990er Jahre Sprachkursangebote in der Bundesrepublik gekürzt, als die meisten Personen aus der Sowjetunion zuwanderten (Panagiotidis 2019: 7–8). Bezieht man mehrere Faktoren in ein statistisches Modell ein, ändert sich das gewonnene Bild. Dann hängen nur noch das Alter bei Zuwanderung und das Geschlecht mit den selbst eingeschätzten Deutschkenntnissen zusammen. Ob die Befragten innerhalb oder außerhalb der ehemaligen Sowjetunion geboren wurden, spielt hingegen keine Rolle. Dabei gilt: Je jünger die Menschen bei der Zuwanderung waren, desto besser schätzen sie ihre eigenen Deutschkenntnisse ein. Befragte mit (Spät)Aussiedlerstatus, die bei der Zuwanderung 20 Jahre oder jünger waren, schätzen ihre Deutschkenntnisse zu 99 Prozent als „eher gut“ oder „sehr gut“ ein; bei denjenigen, die zum Migrationszeitpunkt älter waren, sind es 85 Prozent. Zudem beurteilen (Spät)Aussiedlerinnen ihre Deutschkenntnisse als etwas besser als (Spät)Aussiedler.
Die ist lediglich ein Teilaspekt der vorliegenden Studie, aus der viele weitere interessante Dinge hervorgehen. Zur gesamten Studie gelangen Sie sowohl HIER! als auch HIER!
Darüber hinaus haben wir vom BKDR mit beiden Wissenschaftlern im Rahmen unserer Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ jeweils einen Videobeitrag angefertigt. Die Videos finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter (Beitrag von Johannes Graf):
bzw. hier (Beitrag von Dr. Nils Friedrichs):