Kalenderblatt des Monats

Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „Oktober 2024“ geht es um die virtuellen Rundgänge. Im Bereich der Kultur- und Geschichtsvermittlung der Deutschen aus dem postsowjetischen Raum ist das innovative Angebot der virtuellen Rundgänge ausgesprochen wichtig und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Mittlerweile gehören unserem Portfolio 23 Objekte mit russlanddeutschem Bezug in den fünf Ländern Russland, Ukraine, Kasachstan, Usbekistan und Argentinien an, darunter Kirchen, Museen und Schulen – viele davon aus dem Wolgagebiet.

Begeben Sie sich auf eine Reise an weit entfernte Orte, durchschreiten sie verschiedene Räume und betrachten Sie die ausgestellten Exponate oder Bauwerke aus nächster Nähe.

Die Navigation ist selbsterklärend. Die virtuellen Rundgänge sind auf verschiedenen Geräten möglich, jedoch bietet ein Smartphone eine erstaunliche Funktion mehr. Wir sind gespannt, ob Sie diese entdecken werden. Wir wünschen viel Spaß mit diesem außergewöhnlichen Angebot des BKDR. Zu den Rundgängen gelangen Sie auf unserer Homepage unter dem nachfolgenden Link sowie über den abgebildeten QR-Code auf dem Kalenderblatt:

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BKDR-Kalenderblatt des Monats: „Brüder in Not“

Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „Juli 2024“ geht es um die verheerende Hungersnot und damit verbunden der Aktion „Brüder in Not“.

Zwischen 1928 und 1932 vollzog sich in der Sowjetunion der Übergang zu einer Mobilisierungsdiktatur unter Stalins Alleinherrschaft. Industrialisierung, Kollektivierung und Kulturrevolution waren wichtige Elemente der neuen Politik. Als eine Folge der überstürzten und unfreiwilligen Kollektivierung brach von 1932 bis 1933 erneut eine Hungerkatastrophe über das Land herein, die Millionen Menschenleben forderte. Allein in der ASSRdWD verhungerten in diesen zwei Jahren etwa 45.300 Menschen – in der überwiegenden Mehrheit Deutsche.

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BKDR-Kalenderblatt des Monats

Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „April 2024“ geht es um die Kultur der Wolgadeutschen.

Auf dem Foto sehen Sie Gerhard Sawatzky (1901-1944).

Mit der Gründung des autonomen Gebiets (1918) und nur wenige Jahre später der eigenen autonomen sowjetischen Republik der Wolgadeutschen (1924) kam es zunächst zum kulturellen Aufblühen an der Wolga. Deutschsprachiger Unterricht an Schulen, deutschsprachige Zeitungen, Verlage, Institutionen und Theater wurden erlaubt und erwiesen sich zügig für die Entwicklung der deutschsprachigen Kulturlandschaft sehr positiv. Deutsch war neben Russisch offiziell als Amtssprache gleichberechtigt. Doch die allgemeinen Repressionen der 1930er-Jahre trafen die wolgadeutschen Intellektuellen umso mehr, weil nach der Machtergreifung Hitlers in Deutschland die kommunistische Regierung gegenüber den „eigenen“ Deutschen zunehmend feindseliger wurde und beinahe in jedem einen Hitler-Anhänger sah.

Lehrer, Pfarrer, Künstler, Redakteure, selbst bekannte Autoren wie Gerhard Sawatzky, der eine Zeit lang die Redaktion der Zeitschrift „Der Kämpfer“ leitete, blieben von den grausamen „Mühlen der Macht“ nicht verschont. Sawatzkys Schicksal steht stellvertretend für die gesamte Bildungsschicht bzw. deutsche „Intelligenzija“, die aufgrund der Auflösung der Wolgarepublik, der Deportation und Einweisung in Zwangsarbeitslager beinahe vollständig ausgelöscht wurde. Gerhard Sawatzky wurde aus politischen Gründen verurteilt und starb am 1. Dezember 1944 in einem Arbeitslager.

Nachstehend die beiden Kalenderblätter als Download: