BKDR-Kalenderblatt des Monats: „Brüder in Not“

Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „Juli 2024“ geht es um die verheerende Hungersnot und damit verbunden der Aktion „Brüder in Not“.

Zwischen 1928 und 1932 vollzog sich in der Sowjetunion der Übergang zu einer Mobilisierungsdiktatur unter Stalins Alleinherrschaft. Industrialisierung, Kollektivierung und Kulturrevolution waren wichtige Elemente der neuen Politik. Als eine Folge der überstürzten und unfreiwilligen Kollektivierung brach von 1932 bis 1933 erneut eine Hungerkatastrophe über das Land herein, die Millionen Menschenleben forderte. Allein in der ASSRdWD verhungerten in diesen zwei Jahren etwa 45.300 Menschen – in der überwiegenden Mehrheit Deutsche.

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BKDR-Kalenderblatt des Monats

Beim BKDR-Kalenderblatt des Monats „April 2024“ geht es um die Kultur der Wolgadeutschen.

Auf dem Foto sehen Sie Gerhard Sawatzky (1901-1944).

Mit der Gründung des autonomen Gebiets (1918) und nur wenige Jahre später der eigenen autonomen sowjetischen Republik der Wolgadeutschen (1924) kam es zunächst zum kulturellen Aufblühen an der Wolga. Deutschsprachiger Unterricht an Schulen, deutschsprachige Zeitungen, Verlage, Institutionen und Theater wurden erlaubt und erwiesen sich zügig für die Entwicklung der deutschsprachigen Kulturlandschaft sehr positiv. Deutsch war neben Russisch offiziell als Amtssprache gleichberechtigt. Doch die allgemeinen Repressionen der 1930er-Jahre trafen die wolgadeutschen Intellektuellen umso mehr, weil nach der Machtergreifung Hitlers in Deutschland die kommunistische Regierung gegenüber den „eigenen“ Deutschen zunehmend feindseliger wurde und beinahe in jedem einen Hitler-Anhänger sah.

Lehrer, Pfarrer, Künstler, Redakteure, selbst bekannte Autoren wie Gerhard Sawatzky, der eine Zeit lang die Redaktion der Zeitschrift „Der Kämpfer“ leitete, blieben von den grausamen „Mühlen der Macht“ nicht verschont. Sawatzkys Schicksal steht stellvertretend für die gesamte Bildungsschicht bzw. deutsche „Intelligenzija“, die aufgrund der Auflösung der Wolgarepublik, der Deportation und Einweisung in Zwangsarbeitslager beinahe vollständig ausgelöscht wurde. Gerhard Sawatzky wurde aus politischen Gründen verurteilt und starb am 1. Dezember 1944 in einem Arbeitslager.

Nachstehend die beiden Kalenderblätter als Download: