„Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen in Theorie und soziokultureller Praxis: Grenzen der Transformation und Potenziale der Verständigung“

Unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin, Frau Dr. Olga Litzenberger, nahm am 23. April 2021 an der internationalen wissenschaftlichen Konferenz „Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen in Theorie und soziokultureller Praxis: Grenzen der Transformation und Potenziale der Verständigung“ teil. Die Konferenz wurde von der Staatlichen Universität Saratow (Russland) organisiert. Dr. Litzenberger hielt einen Vortrag zum Thema „Bewahrung des kollektiven Gedächtnisses der Russlanddeutschen“ und referierte darüber, wie das Geschichtsbild der Russlanddeutschen von der Gesellschaft und Wissenschaft sowie den Medien geprägt wird. In ihrem Vortrag wurde ersichtlich, wie unsere Geschichtsbilder entstehen, was das Geschichtsbewusstsein beeinflusst und welche Aktivitäten das BKDR im Zusammenhang mit der Geschichte der Deutschen aus Russland entfaltet. Darüber hinaus wurde deutlich, dass unserem Kulturzentrum vielfältige Kompetenzen und eine wichtige Rolle bei den grenzüberschreitenden wissenschaftlichen Kooperationen zugesprochen werden.

Zum Kriegsende vor 75 Jahren

Heute am 8. Mai 2020 erinnern wir an das besonders schwere Schicksal der Russlanddeutschen. An der Etablierung des NS-Regimes völlig unbeteiligt, mussten sie dafür in der stalinistischen UdSSR schwer leiden: entrechtet, enteignet, nach Sibirien und Zentralasien deportiert, in Arbeitslagern eingesperrt. Zehntausende sind dabei elendig zugrunde gegangen. Als Zwangsarbeiter in der sowjetischen Kriegswirtschaft nahmen sie an der Bekämpfung der Hitlerdiktatur teil, wurden jedoch während des Krieges und danach verfolgt und unterdrückt. Die UdSSR-Deutschen durften nicht in ihre historischen Siedlungsgebiete zurückkehren und hatten kaum Möglichkeiten, die Muttersprache zu erhalten und ihre Kultur zu pflegen. Bis heute wirkt ihr tragisches Kriegsfolgenschicksal nach.

BKDR, Nürnberg

© Das Foto stammt aus dem Museum des Gymnasiums Nr. 96, Stadt Tscheljabinsk, zu den deutschen Zwangsarbeitern des Lagers Tscheljabmetallurgstroj (TschMS) des NKWD der UdSSR. Zu finden unter: http://bd-chelarhiv.eps74.ru/knpamstr/