Teilnahme an der Veranstaltung der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland
Alle zwei Jahre veranstaltet die in Bayreuth ansässige Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland die „Tage der Verbundenheit“. Ein Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung war hierbei unter anderem das Gesprächsforum „1945 – Beginn von Deportation, Lagerhaft und Repressionen der Heimatverbliebenen Deutschen im Osten“, das am 30. Juni 2025 im eindrucksvollen Konferenzsaal des Arvena Kongresshotels stattfand.
Im Mittelpunkt stand das Schicksal derjenigen Deutschen, die nach der Vertreibung in ihren angestammten Siedlungsgebieten in Polen, der Tschechoslowakei, Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern verblieben.

Als prominente Rednerin konnte die Stiftung Dr. Petra Loibl, MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, gewinnen. In ihrem Impulsvortrag skizzierte sie die prekäre Lage der verbliebenen Personen deutscher Herkunft in den ersten Nachkriegsjahren. Diese war geprägt durch Zwangsarbeit in der Sowjetunion, Internierungslager, Rechtsbeschneidungen, Enteignungen sowie eine aggressive Entdeutschungspolitik. Auch nach allmählichen Verbesserungen ab Mitte der 1950er Jahre wurden Deutsche in vielen betroffenen Ländern nicht als vollwertige Staatsbürger anerkannt – ein Zustand, der zu einem anhaltenden Ausreisewunsch in die Bundesrepublik führte.
An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen neben Bernard Gaida, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten, und Dr. Vincent Regente von der Deutschen Gesellschaft e.V. (Berlin) auch unser wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dr. Viktor Krieger, teil.

In seinem kurzen Statement und in der anschließenden Diskussion betonte Dr. Krieger, dass die stalinistischen Deportationen deutscher Sowjetbürger sowie deren Zwangsarbeit ab August 1941 für die späteren Maßnahmen in den osteuropäischen Staaten nach Mai 1945 eine Art Vorbildfunktion hatten. Zugleich plädierte er für die Universalität des internationalen Straf- und Völkerrechts: Die heutige gesellschafts- und politikwissenschaftliche Situation insbesondere in Russland sei eine direkte Folge der oberflächlichen Aufarbeitung stalinistischer Verbrechen und der fehlenden strafrechtlichen Verfolgung der Täter. Diese Problematik erfordere – auch in Deutschland – eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Phänomen Stalinismus: mit den Tätern, Mitläufern und Opfern.
Nachstehend einige weitere Impressionen.


