In Nürnberg fand vom 23. bis 25. September 2022 eine wiss. Konferenz zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen statt

Die internationale wissenschaftliche Konferenz in Nürnberg, veranstaltet von der Wissenschaftlichen Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS (WKDR) in Kooperation mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) zum Thema „Stand und Perspektiven der Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ in Nürnberg, ist nun beendet. Es liegen drei sehr erkenntnisreiche Tage hinter uns.

Neben den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland (s. Foto) waren ebenfalls zahlreiche Personen aus Kasachstan, Russland und der Ukraine online zugeschaltet hielten Vorträge zu ihren entsprechenden Forschungsbereichen.

Nachdem die Tagung am vergangenen Freitag bereits mit drei Fachvorträgen angelaufen war, begann der zweite Konferenztag bereits um 8:30 Uhr mit einem Vortrag von Victor Dönninghaus (Lüneburg) zum Thema „Die Russlanddeutschen und der religiöse Dissens in der späten Sowjetunion: Neue Quellen, Ansätze, Probleme der Forschung“.

Elena Seifert war im Anschluss daran live aus Moskau zugeschaltet und sprach über das Thema „Methodologie der Erforschungen der russlanddeutschen Literatur“, gefolgt von Alfred Eisfeld (Göttingen), der über die „Visualisierung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen in Deutschland, Russland, Kasachstan, der Ukraine: Konzeptionen, Defizite“ referierte. Am Vormittag schaltete sich Vladimir Leysle aus Kiew zu und berichtete im wissenschaftlichen Austausch über die „Geschichte und Kultur der Deutschen in der Ukraine: Präsentationsformate, Innovationen“.

Nach der Mittagspause hielt Eva-Maria Auch (Bonn/Berlin) einen Vortrag „Zum Stand der Erforschung und Vermittlung kaukasusdeutscher Geschichte“, bevor Alfred Eisfeld (Göttingen) erneut über das Thema „Erschließung von Dokumenten zur Geschichte und Kultur der Deutschen Kasachstans: Konzeption, Umsetzung, Ergebnisse“ berichtete. Sergey Terekhin (Berlin) trug sein Fachwissen zur „Popularisierung des architektonischen Erbes: Erfahrungen und Tendenzen“ vor, während Lilija Wedel (Bielefeld) über die „Russlanddeutsche Presse“ referierte. Natalija Venger (Dnipro) berichtete online aus der Ukraine über „Kanadische Forschungen über die Geschichte der Mennoniten im Russischen Reich: Entstehung, Fragestellungen, Entwicklungsperspektiven“.

Alfred Eisfeld bei einem seiner Vorträge während der Konferenz.

Den Abschluss des äußerst informativen und interessanten Austausches am zweiten Tag der Konferenz machte Politikwissenschaftler Felix Riefer, der ein Paper von Hans-Christian Petersen (Oldenburg) zum Thema „Deutsche aus Russland, postsowjetisch, PostOst? Begriffe als Abbild der neuen russlanddeutschen Vielstimmigkeit“ vorgetragen hatte.

Am Sonntag, dem letzten Tag der Konferenz, referierte Viktor Krieger (Nürnberg, BKDR) zum Thema Bildungs-, Wirtschafts- und politische Eliten der einstigen deutschen Kolonisten im Russischen Reich und in der UdSSR: Entstehung und Schicksal“. Seine wissenschaftliche BKDR-Kollegin Olga Litzenberger (Nürnberg) sprach über „Unveröffentlichte Manuskripte, Briefe und Archivdokumente als Darstellungen der Kirchengeschichte an den Beispielen von Bischof Aloisius Feßler, Bischof Theophil Meyer und Generalvikar, Prälat Joseph Kruschinsky (Hieronimus)“. Den letzten Vortrag hielt der Wissenschaftler Vladimir Martynenko aus Kiew im Onlineformat über „Ukrainedeutsche im Zweiten Weltkrieg (Forschungsstand in Deutschland, den USA, Russland und speziell in der Ukraine)“.

Am Ende des Tages blieb noch genügend Raum für eine ausgiebige Diskussionsrunde mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz, um im Zuge des Expertendialoges neue Perspektiven der Erforschung und Vermittlung russlanddeutscher Geschichte und Kultur zu durchleuchten.

Nachstehend weitere Eindrücke des vergangenen Wochenendes der internationalen wissenschaftlichen Konferenz in Nürnberg.