Einst streitbarer und nun geläuterter atheistischer Propagandist

David Penner (1904–1993) war Ende der 1920er bis Anfang der 1930er Jahre einer der aktivsten atheistischen Propagandisten in der UdSSR, der v. a. die mennonitische Glaubensgemeinschaft stark unter Beschuss nahm. Seinen Lebenslauf finden Sie HIER.

Allein oder auch gemeinsam mit dem Biologen Heinrich Friesen, der später zum bekannten Wissenschaftler und Professor am Institut für experimentelle Biologie in Moskau aufsteigen sollte, verfasste Penner in den Dreißigern zahlreiche Pamphlete und antireligiöse Propagandaschriften. Beide stammten bezeichnenderweise selbst aus den mennonitischen Siedlungen in der Südukraine.

Diese unzweifelhaften Verdienste um den „Aufbau des Sozialismus“ schützten allerdings nicht vor Verfolgungen und Repressionen: Heinrich Friesen wurde im März 1938 vom NKWD verhaftet und einige Monate später erschossen. Penner erlebte Deportationen und musste Zwangsarbeit in den Kohlegruben in Kusbass (Westsibirien) in der Stadt Prokopjewsk leisten. In den Nachkriegsjahren unterrichtete er an verschiedenen Schulen und Hochschulen Physik; ab 1965 wirkte David Penner mehr als 30 Jahre lang als Leiter und Professor des Lehrstuhls für theoretische Physik an der Pädagogischen Hochschule in Wladimir, Zentralrussland.

Durch diese Lebenserfahrungen sichtlich geläutert und eines Besseren belehrt, äußerte sich der Wissenschaftler von nun an sehr kritisch über die aggressive und plumpe antireligiöse Propaganda der Nachkriegsjahre. Hierzu sein bemerkenswerter Brief vom 2. April 1967 an den Chefredakteur der Tageszeitung „Freundschaft“, Alexej Schmelew. Die Zeitung wurde seit Januar 1966 in der Stadt Zelinograd/Kasachstan (danach Astana, heute Nur-Sultan genannt), in deutscher Sprache herausgegeben.

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Gedenkakt anlässlich 80 Jahre Deportation der Russlanddeutschen in der Sowjetunion

Im Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) fand heute (coronabedingt mit behördlich begrenzter Teilnehmerzahl) ein Gedenkakt zu Ehren der unzähligen russlanddeutschen Opfer von Deportation und Zwangsarbeit statt.

V. l. n. r.: Hörst Göbbel, Viktor Krieger, Ewald Oster, Sabrina Frank, Natalie Keller, Michael Frieser, Werner Henning, Rudi Walter.

Unter den hochkarätigen Gästen fanden sich neben Ewald Oster (Vorstandsvorsitzender des BKDR und der LmDR Bayern) sowie Rudi Walter (stellv. Vorstandsvorsitzender des BKDR und stellv. Landesvorsitzender der LmDR) unter anderem Michael Frieser (Mitglied des Deutschen Bundestages, CSU), Natalie Keller (Mitglied der Stadtratsfraktion Nürnberg, Bündnis 90/Die Grünen), Werner Henning (Mitglied der Stadtratsfraktion Nürnberg, CSU), Horst Göbbel (Vorsitzender des HdH) sowie Nina Paulsen (Journalistin und Redakteurin, „Volk auf dem Weg“) wieder.

Dr. Krieger, wissenschaftlicher Mitarbeiter des BKDR, hielt einen Fachvortrag über den Erlass des Obersten Sowjets vom 28. August 1941. Dieser Erlass – auf den Tag genau vor 80 Jahren – sollte den Auftakt zu einer umfassenden Repressionswelle darstellen. Was folgte, war unermessliches Leid. Das Kriegsfolgenschicksal hat noch heute gravierende Auswirkungen auf die Deutschen aus Russland.

Für die musikalische Begleitung am E-Piano sorgte Veronika Wittmer.

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BKDR beim „Tag der Heimat“ des Bundes der Vertriebenen in Berlin

Am 28. August 2021 fand im Humboldt-Saal der Urania Berlin die Auftaktveranstaltung zum diesjährigen „Tag der Heimat“ des Bundes der Vertriebenen statt. Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) nahm aktiv daran teil und war mit einem eigenen Info- und Bücherstand in der Berliner Urania vertreten.

Die Veranstaltung stand unter dem Leitwort: „Vertreibungen und Deportation ächten – Völkerverständigung fördern“. Sie wurde durch BdV-Präsidenten Dr. Bernd Fabritius (MdB) mit einer Ansprache eröffnet. Darauf folgte die Festrede des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder sowie eine Gedenkrede des Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Weihbischof Dr. Reinhard Hauke, für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge.

Nach der Veranstaltung fand die traditionelle Kranzniederlegung am zentralen Mahnmal der deutschen Heimatvertriebenen, der Ewigen Flamme auf dem Theodor-Heuss-Platz in Berlin, statt. Anbei einige Impressionen. Auf dem YouTube-Kanal des BdV können Sie sich die Veranstaltung gerne nochmals ansehen unter:

BdV – Tag der Heimat 2021
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Rauminstallation „Im Fluss der Zeit“

„Was ist meine Heimat?“ – Diese Frage scheint durch das Gewebe der russlanddeutschen Geschichte, mit ihren vielen Schicksalen und Biografien. Der Heimatbegriff war, ist und bleibt weiterhin aktuell, weil wir darüber diskutieren, nachdenken und danach suchen. So bleibt „Heimat“ unser ständiger Begleiter im Fluss der Zeit.

Teil der Modellansicht der BKDR-Rauminstallation.

„Im Fluss der Zeit“ ist eine Rauminstallation, die als begehbares interaktives Kunstobjekt konzipiert ist und neue Perspektiven auf die Kultur und Geschichte der Deutschen aus Russland öffnet. Sie bietet dem Betrachter die Möglichkeit, in die Geschichte dieser Schicksalsgemeinschaft einzutauchen, zu fühlen und sich in das historische Geschehen hineinzuversetzen. Dieses besondere Erlebnis wird durch gestalterische Akzente und multimediale Komponenten unterstützt.

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Konferenzen und Vorträge

Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dr. Viktor Krieger, nahm in den vergangenen Wochen an mehreren auswärtigen Veranstaltungen teil, in denen unterschiedliche Aspekte der historischen und kulturellen Entwicklungen der Russlanddeutschen aufgegriffen wurden. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen aufgrund der Nachfrage eine kurze Auswahl mit einigen weiterführenden Links zur Selbstrecherche sowie einschlägigen Dateien zur selbstständigen Wissensaneignung.

Russlanddeutsche und ihre Geschichte

Am 17. Juni 2021 referierte Dr. Krieger an der Universität Passau in der virtuellen Vortragsreihe „Perspektive Osteuropa“, die unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Wünsch konzipiert und von Danny Jurjević koordiniert wurde, zum Thema: „Russlanddeutsche und ihre Geschichte.“

Es ging vornehmlich um die Besonderheiten der Erinnerungskultur und des kollektiven Gedächtnisses der russlanddeutschen Bundesbürger.

Eingangs stellte Dr. Krieger fest, dass „im kollektiven Gedächtnis jeder sozialen, nationalen oder religiösen Gemeinschaft nur solche geschichtlichen Ereignisse verankert werden, die von der Mehrheit des jeweiligen Kollektivs unmittelbar miterlebt wurden und die Existenz und das Bewusstsein der nachfolgenden Generationen entschieden beeinflusst haben.

Das zentrale Erinnerungsnarrativ der Russlanddeutschen sei maßgeblich von Ausgrenzungs-, Leidens- und Opfererfahrungen während der kommunistischen Herrschaft geprägt: Zwischen 1917 und 1948 sind schätzungsweise etwa 480 000 deutsche Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer verhungert, im Archipel GULag umgekommen, an den Folgen der Deportation und Flucht verstorben oder erschossen worden. Für eine Ethnie, die Anfang der 50er Jahre lediglich ca. 1,35 Millionen Menschen zählte, ist dies eine beträchtliche Zahl.

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„Der Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR über die Aussiedlung der Deutschen […] sei nicht richtig.“ – ein Zeugnis der Standhaftigkeit und des Mutes aus dem Jahr 1945

Vor uns liegt ein bemerkenswertes Dokument aus den Federn eines inhaftierten wolgadeutschen Kommunisten, der während seiner Haft (!) im Jahr 1945 die Politik der Sowjetführung gegenüber ihren deutschen Bürgern unverhohlen missbilligte. Sich in solch einer prekären Situation dermaßen kritisch zu äußern, war ziemlich mutig.

Hier finden Sie die deutsche Übersetzung zu den oben angeführten Aussagen von Iwan (Johann) Becker:

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2. Internationaler Fotowettbewerb: „Stumme Zeitzeugen“ – Russlanddeutsche Architektur im Zeitraffer

Das BKDR führt zum zweiten Mal den internationalen Fotowettbewerb „Stumme Zeitzeugen“ – Russlanddeutsche Architektur im Zeitraffer durch. Die Teilnahme durch Einsendungen kann im Zeitraum von Juli bis Oktober 2021 erfolgen. Vom Wettbewerb ausgeschlossen sind Jury-Mitglieder sowie Mitarbeiter des BKDR.

Einsendeschluss: 31.10.2021

Die diesjährigen drei vorgegebenen Themen für Fotomotive lauten:

1. Ländliche Architektur (Wohnhäuser, Bauernhöfe, Anwesen etc.)

2. Schulen und andere Bildungseinrichtungen

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Stadtführung des BKDR in Nürnberg

Die Coronazahlen sind bundesweit rückläufig, wodurch die Hoffnung auf Präsenzveranstaltungen kultureller Art immer größer wird. Aus genau diesem Grund möchten wir auf die vom BKDR konzipierte Stadtführung „Russlanddeutsche Spuren in Nürnberg“ aufmerksam machen. Unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin, Prof. Dr. Olga Litzenberger, hat unter anderem aufgrund monatelanger Archivarbeit Zusammenhänge erschlossen, welche die russlanddeutsche Geschichte in Nürnberg spürbar werden lassen.

Welche Spuren haben die Russlanddeutschen in der Geschichte Nürnbergs hinterlassen und wann sind die ersten Deutschen aus Nürnberg nach Russland gegangen? Wie bedeutend war Nürnberg für die Auswanderung der deutschen Kolonisten und welche Rolle spielten der religiöse Glaube sowie die Kirchen für die Deutschen aus Russland hierbei?

Unter Vorbehalt, sofern die geltenden Corona-Verordnungen eine Durchführung dieser Exkursion erlauben, möchten wir Ihnen drei voraussichtliche Termine (Änderungen vorbehalten) anbieten:

Freitag, 30. Juli 2021 um 17 Uhr
Freitag, 27. August 2021 um 17 Uhr
Freitag, 24. September 2021 um 17 Uhr

Darüber hinaus können für Gruppenanfragen individuelle Termine vereinbart werden!

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Alfred Eisfeld beim BKDR

Vergangene Woche war Dr. Dr. h. c. Alfred Eisfeld (Göttinger Arbeitskreis e. V.) beim BKDR zu Gast, um insgesamt vier Videobeiträge für die Bildungsreihe „Akademische Viertelstunde“ aufzunehmen.

Dr. Dr. h. c. Alfred Eisfeld beim BKDR.

Herr Eisfeld studierte zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität München Geschichte Ost- und Südosteuropas sowie Politik- und Zeitungswissenschaften. 1983 wurde er in München promoviert. Der Titel seiner Arbeit lautete: „Deutsche Kolonien an der Wolga 1917–1919 und das Deutsche Reich.“ Seit 1988 ist er Geschäftsführer des Göttinger Arbeitskreises e.V. und seit 1990 Geschäftsführender Leiter des Instituts für Deutschland- und Osteuropaforschung des Göttinger Arbeitskreises e.V. Er ist anerkannter Experte sowohl für die Geschichte und Kultur der Deutschen im Russischen Reich, der Sowjetunion und der GUS als auch russische und sowjetische Nationalitätenpolitik, deutsch-russische und deutsch-ukrainische Beziehungen.

Die für das BKDR konzipierten Beiträge handeln unter anderem von der Einwanderung und Ansiedlung der Wolgadeutschen, den Deutschen in Kasachstan und der Ukraine. Seien Sie gespannt auf die kommenden Videobeiträge im Rahmen des BKDR-Medienprojektes „Akademische Viertelstunde“ und schauen Sie sich unsere bisherigen Videos zu diesem Format an:

Akademische Viertelstunde mit Prof. Dr. Klaus Buchenau (Professor für Geschichte Südost- und Osteuropas an der Universität Regensburg): „Geschichtlicher Überblick“ unter: www.bkdr.de/link/ytw105

Akademische Viertelstunde mit Alexander Makeev (Leiter des Dokumentationszentrums der Geschichte des Gulags von 2017–2019): „Hilfe bei der Suche nach repressierten Russlanddeutschen – ein Wegweiser“ unter: https://bkdr.de/link/ytw106

Nelly Däs, eine der erfolgreichsten russlanddeutschen SchriftstellerInnen, ist am 18. April 2021 von uns gegangen

© Nina Paulsen: Nelly Däs ist im Alter von 91 Jahren von uns gegangen.

Nelly Däs, geb. am 8. Januar 1930 als Nelly Schmidt in der deutschen Siedlung Friedenstal in der Ukraine, machte sich bereits in den 70er-Jahren einen Namen als Erzählerin. In der Zeit ihrer aktiven schriftstellerischen Tätigkeit, etwa von 1968 bis 2002, veröffentlichte sie elf Bücher mit russlanddeutschem Themenbezug. Ihr erstes Buch „Wölfe und Sonnenblumen“ erschien 1969 dank Unterstützung der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. Danach meldete sich Nelly Däs regelmäßig und mit stetig wachsendem Erfolg mit ihren neuen Büchern in der Öffentlichkeit. Einige davon sind Kinder- bzw. Jugendbücher.

Der bekannteste Roman von ihr heißt „Das Mädchen vom Fährhaus“ (1988), den das ZDF-Studio als Vorlage für den Film mit dem Titel „Nadja – Heimkehr in die Fremde“ (1996) nutzte. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit engagierte sich Nelly Däs unermüdlich für die Belange ihrer Landsleute innerhalb und außerhalb der Bundesrepublik Deutschland und trat entschlossen als Vertreterin der LmDR für die Rechte der Bevölkerungsgruppe bei jeder Gelegenheit ein, vor allem aber für Anliegen der russlanddeutschen Frauen. Sie gab u. a. den Sammelband „Alle Spuren sind verweht. Rußlanddeutsche Frauen in der Verbannung“ heraus (Stuttgart 1997). Nelly Däs wurde für ihr Engagement mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit Ehrennadeln der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, mit der Goldenen Ehrennadel und dem russlanddeutschen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg (Hauptpreis 1996) sowie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.

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Martin Geistbeck beim BKDR

Pfarrer Geistbeck von der Pfarrei St. Pius in Ingolstadt war beim BKDR zu Gast, um die Wanderausstellung „Einblicke in das religiöse Leben der Russlanddeutschen“ nach einmonatiger Exposition zurückzubringen. Das Feedback zur Ausstellung in der katholischen Pfarrkirche war durchweg positiv. An hochfrequentierten Tagen konnten über 150 Personen die Ausstellung bestaunen. Die Eröffnung der Wanderausstellung fand am 21. Februar 2021 statt. Unter der Leitung von Ida Haag begleitete an diesem Tag eine Schola vom „Chor der singenden Herzen“ den Gottesdienst.

Pfarrer Geistbeck und Prof. Litzenberger – sie ist die Autorin der Ausstellung.

Neue Publikation von Dr. Viktor Krieger erschienen

Die neue Abhandlung unseres wissenschaftlichen Mitarbeiters, Dr. Viktor Krieger, befasst sich mit den rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Konstellationen im Russischen Reich, in der UdSSR und in Deutschland, welche die in ihrer damaligen Wahlheimat Russland fest verwurzelten und loyalen Wolga- oder Schwarzmeerdeutschen quasi gezwungen haben, auszuwandern bzw. in das Land der Urväter zurückzukehren. In dem Aufsatz arbeitet der Verfasser die ausschlaggebende Bedeutung der Kriegsfolgen im Schicksal der Russlanddeutschen heraus und plädiert am Schluss der Darstellung nachdrücklich dafür, die aktuelle gesetzliche Lage für die Aufnahme von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern in Anbetracht des unbestrittenen Kriegsfolgenschicksals anzupassen. Die Publikationen finden Sie im Heimatbuch 2021 (Zu beziehen u. a. über die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland). Siehe auch diesen Link:

Die erzwungene Rückkehr in die historische Heimat: Etappen einer folgenschweren Ablösung, in: Heimatbuch der Deutschen aus Russland 2021. Stuttgart 2021.

2 Jahre BKDR

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland hat seinen zweiten Geburtstag gefeiert. Am 18. Januar 2019 fand die feierliche Schlüsselübergabe durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder an das neugegründete Kulturzentrum der Deutschen aus Russland statt. Ein geschichtsträchtiger und wegweisender Tag.

Dr. Markus Söder bei der Schlüsselübergabe im Januar 2019.

Das Kulturzentrum hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und in vielen Bereichen zahlreiche Veranstaltungen und Projekte umgesetzt. Aus diesem Grund hat das BKDR ein Video erstellt, das zumindest einige der umgesetzten Maßnahmen veranschaulicht und die vielseitigen Tätigkeitsbereiche beschreibt.

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Aussiedlerbeauftragte Stierstorfer gratuliert zum zweijährigen Bestehen des BKDR

Sylvia Stierstorfer – Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene. (Foto: StMAS)

Wir freuen uns über das Gratulationsschreiben der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Sylvia Stierstorfer, das uns anlässlich des zweijährigen Bestehens des BKDR erreichte. Gerne teilen wir dieses mit Ihnen:

Sehr geehrter Herr Kulturreferent, lieber Herr Eisenbraun,
liebe deutsche Landsleute aus Russland bei uns in Bayern,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

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Gespräche mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland

Am 15.12.2020 fand über die Grenzen hinweg eine ausführliche Videokonferenz zwischen dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland (ELKR) statt.

BKDR-Leiter Waldemar Eisenbraun sowie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Prof. Dr. Olga Litzenberger führten fruchtbare Gespräche mit Dietrich Brauer (Erzbischof der ELKR), Andrei Dzhamgarov (Propst des Wolgagebietes in Saratow) und Viktor Weber (Pastor der evang.-luth. Kathedrale St. Peter und Paul in Moskau) über eine weitere Zusammenarbeit und Perspektiven für gemeinsame Aktivitäten.

Begegnungen mit unserer Geschichte

Am vergangenen Samstag (5. Dezember 2020) veranstaltete die Gesellschaft „Wiedergeburt“, das Vertretungsorgan der deutschen Minderheit in Kasachstan, ihre erste Onlinesendung zum Thema „Begegnungen mit unserer Geschichte ‒ Встречи с нашей историей“. Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dr. Viktor Krieger, nahm für das BKDR teil. Das interessante Gespräch wurde auf Russisch geführt.

Ziel des Austausches war es, wichtige Aspekte der Vergangenheit der deutschen Minderheit in Kasachstan im 20. Jh. zu erörtern und der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Moderiert wurde die Sendung von Dr. Julia Podoprigora, die über die Deutschen in Nordkasachstan geforscht hat und an der Deutsch-Kasachischen Universität Almaty tätig ist.

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Nachtrag zu „Archivbesichtigung und Gespräche über zukünftige Projekte“

Dr. Viktor Krieger war erst Mitte Oktober auf Dienstreise in Stuttgart (hier können Sie den Bericht nachlesen). Dort hielt er am Abend im Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg einen Vortrag zum Thema: „Die kurzlebige Wolgadeutsche Republik: Warum sie gegründet, liquidiert und nicht wiederhergestellt wurde.“ 

Aufgrund des großen Interesses an dem o.g. Vortrag hat sich das BKDR dazu entschlossen, eben diesen als erweitertes Lesemanuskript mit eingeflochtenen Tabellen und Illustrationen der breiten Öffentlichkeit bereitzustellen:

Besuch aus Hessen

Das Bundesland Hessen ist Patenland der Wolgadeutschen und fördert seit vielen Jahren Aktivitäten im Bereich der Deutschen aus Russland.Seit 1999 beruft die Hessische Landesregierung einen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, seit 2009 hat Margarete Ziegler-Raschdorf (MdL) dieses Amt inne.Vertreter der IDRH Hessen, Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland, waren heute zum Erfahrungsaustausch und zur Klärung von Kooperationsmöglichkeiten in Nürnberg. Nach einer Führung durch das Kulturzentrum und gegenseitigen Berichten über die zurückliegenden Maßnahmen, stellte IDRH eine größere Projektidee für das Jahr 2021 vor. Die Beteiligten waren sich darüber einig, dass eine engere Zusammenarbeit länderübergreifende Synergien erzeugen kann. Nun geht es darum, die besprochenen Vorhaben zu konkretisieren und die jeweiligen Möglichkeiten und Ressourcen zu prüfen.Waldemar Eisenbraun, BKDR-Geschäftsleiter, sicherte Unterstützung im Bereich der wissenschaftlichen Expertise zu. Albina Nazarenus-Vetter, Geschäftsführerin der IDRH Hessen, nannte das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland ein großes Vorbild für die Bestrebungen in Hessen.

28. August – Tag der Russlanddeutschen

Das BKDR und die LmDR (Ortsgruppe Nürnberg) legten vergangenen Freitag gemeinsam einen Kranz am zentralen Denkmal „Flucht und Vertreibung“ in Nürnberg nieder. Am 28. August 1941 veröffentlichte die Sowjetregierung den Erlass „Über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons wohnen“, in dem die Deutschen der Sowjetunion pauschal beschuldigt worden waren, Feinde des Volkes und Spione zu sein. In den Wochen darauf folgten Verbannungen und Deportation von Hunderttausenden der UdSSR-Deutschen nach Sibirien und Kasachstan, wo sie Zwangsarbeit unter unmenschlichen Bedingungen leisten sowie Kälte, Hunger und Tod erfahren mussten. Im Beisein von bekannten Gästen wie z. B. des 1. Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags Karl Freller, der CSU-Stadträtin Helmine Buchsbaum, die als Vertretung des Nürnberger Oberbürgermeisters Marcus König (Schirmherr der Veranstaltung) bewegende Worte an die Teilnehmer richtete, sowie einigen weiteren wichtigen Vertretern aus den Reihen der SPD und der Grünen, gedachte das Kulturzentrum und die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Nürnberg) der Opfer der Deportationen in der Sowjetunion vor 79 Jahren.

(c) Bilder: BKDR / Tatyana Hof im Auftrag der Ortsgruppe Nürnberg.

Der Bayerische Rundfunk hat die gesamte Gedenkveranstaltung begleitet und einen Videobeitrag erstellt. Diesen finden Sie bis zum 04.09.2020 unter: https://www.br.de/mediathek/video/franken-kompakt-die-meldungen-vom-28-august-av:5f493bce5e382b0014a630f2?fbclid=IwAR0VfcSTb-WF21xgs4stcyT_vO04g6J8t-7xCkPNqZCizGOn_7ch5232fqs.