Gedenkveranstaltung am 3. September 2022 in Friedland

Gedenkveranstaltung am 3. September 2022 in Friedland anlässlich des 81. Jahrestags der Deportation der Russlanddeutschen in die sowjetischen Zwangsarbeitslager.

Unter dem Motto „Zukunft braucht Vergangenheit“ fand am 3. September 2022 im Grenzdurchgangslager Friedland wie jedes Jahr die zentrale Gedenkveranstaltung der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland statt – federführend organisiert von Lilli Bischoff, der Vorsitzenden der Landesgruppe Niedersachsen. Die Schirmherrschaft übernahm der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, der an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkfeier per Video ein Grußwort richtete.

Die Friedlandglocke während der Kranzniederlegung am 3. September 2022.
V. l. n. r.: Waldemar Eisenbraun (BKDR-Geschäftsleiter), Natalie Pawlik (Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten), Johann Thießen (Bundesvorsitzender der LmDR), Lilli Bischoff (Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen), Viktoria Brandt (Vorsitzende der „Wiedergeburt Odessa“), Valentina Dederer (Bundesvorstand der LmDR) und Ewald Oster (Vorsitzender der LmDR, Landesgruppe Bayern).

Unter den etwa 200 geladenen Gästen fanden sich unter anderem Persönlichkeiten wie Natalie Pawlik (die neue Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten), Editha Westmann (Niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Aussiedler), Margarete Ziegler-Raschdorf (Beauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler von Hessen), Johann Thießen (Bundesvorsitzender der LmDR), Ewald Oster (Vorsitzender der LmDR, Landesgruppe Bayern) sowie BKDR-Geschäftsleiter Waldemar Eisenbraun wieder. Das BKDR war darüber hinaus mit einem Info- und Bücherstand anwesend.

Boris Pistorius hob in seinem Grußwort hervor, dass die Deutschen aus Russland zur größten Einwanderergruppe in Niedersachsen gehören (ca. 400.000 Personen). Ihre Integration sei bisher beispielhaft gewesen und fügte schließlich hinzu: „Wir freuen uns, dass sie da sind und unsere Gesellschaft bereichern!“

Natalie Pawlik berichtete sehr bewegt darüber, dass die Deportation ein Teil ihrer Familiengeschichte sei und sie selbst 1999 mit ihrer Familie in Friedland angekommen sei. Deshalb habe sie sich besonders darauf gefreut, bei dieser Veranstaltung eine Festrede zu halten. Die Deutschen aus Russland seien indessen ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft. Sie haben eine wechselvolle und zugleich tragische Geschichte. Das Tor für die Spätaussiedler würde weiterhin offen bleiben.

Im Anschluss daran folgte eine Kranzniederlegung an der Friedlandglocke.

V.l.n.r: Ewald Oster, Natalie Pawlik, Waldemar Eisenbraun. Am Büchertisch des BKDR