Internationale wissenschaftliche Fachtagung „Glaube und Kirche als Heimatort in der erzwungenen Heimatlosigkeit und als geschützter Identitätsraum in der Heimat“

Die Fachtagung vom 27. bis 30. April 2023 wurde von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien e. V. in Friedberg/Hessen und dem Institut für Kirchen- und Kulturgeschichte der Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa e. V. in Tübingen durchgeführt. Veranstaltungsort war das Gästehaus des Priesterseminars in Fulda.

Olga Litzenberger beim Vortrag (c) Kulturstiftung der d. Vertriebenen

Unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Prof. Dr. Olga Litzenberger hielt einen Vortrag zum Thema: „Die Rolle der Religion für die Russlanddeutschen nach der Deportation: Zeitzeugeninterviews, soziologische und historische Analysen“. Für die Erstellung des Vortrages wurden 28 biografische und thematische Interviews verwendet. Diese waren teils im Laufe der Jahre angefertigt und archiviert, teils im Rahmen des Projekts „Zeitzeugenbefragung“ des BKDR in Zusammenarbeit mit dem Historischen Forschungsverein der Deutschen aus Russland (HFDR) in den Jahren 2022 und 2023 aufgezeichnet worden.

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Was verbindet die Geschichte der Russlanddeutschen mit der von den Sudetendeutschen?

Auf diese und viele weitere Fragen versuchte Dr. Viktor Krieger vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) bei einem Vortrag vor der sudetendeutschen Ortsgruppe Aichach Antwort zu geben. Die Veranstaltung fand am 28. April 2023 statt und wurde ursprünglich von Christian Knauer, dem Landesvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen in Bayern angeregt. Leider konnte Herr Knauer aus organisatorischen Gründen dem Treffen nicht beiwohnen.

Auf dem Foto sehen Sie Jonny Michl (rechts) und Viktor Krieger (links). Die Aufnahme stammt von J. Hoetschel.

An der gutbesuchten Veranstaltung nahmen rund 40 Personen teil, darunter sechs Personen, die dafür extra aus Augsburg nach Aichach angereist waren. Dr. Krieger ging ausführlich auf wichtige Eckpunkte des geschichtlichen Werdegangs der deutschen Minderheit sowohl im Russischen Reich als auch in der Sowjetunion ein. Nach Meinung des Historikers stellte die Deportation der Wolgadeutschen im September 1941 eine Blaupause für eine wesentlich umfangreiche Vertreibung der ostdeutschen Bevölkerung nach 1944 dar, darunter auch der Deutschen aus der Tschechoslowakei.

In der anschließenden Diskussion ging es vorrangig sowohl um die Frage des Einflusses des russisch-ukrainischen Krieges auf die Lage der deutschen Minderheit in Russland als auch auf die Zukunft der deutsch-russischen Beziehungen. Für den reibungslosen Verlauf bedanken wir uns bei Jonny Michl, dem Schatzmeister der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) in Aichach. Das gesamte Team trug zu einer gelungenen Veranstaltung bei.

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Mitteleuropa-Tag im Bayerischen Landtag

Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) dankt der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene Sylvia Stierstorfer sowie ihrem gesamten Team nicht nur für die Einladung, sondern ebenfalls für die hervorragende Durchführung und Organisation des Mitteleuropa-Tages im Konferenzsaal des Bayerischen Landtags in München.

Mitteleuropa-Tag im Bayerischen Landtag in München.
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Neue Termine der BKDR-Stadtführung:„Russlanddeutsche Spuren in Nürnberg“

Welche Spuren haben die Russlanddeutschen in der Geschichte Nürnbergs hinterlassen und wann sind die ersten Deutschen aus Nürnberg nach Russland gegangen? Wie bedeutend war Nürnberg für die Auswanderung der deutschen Kolonisten und welche Rolle spielten der religiöse Glaube sowie die Kirchen für die Deutschen aus Russland hierbei? Diesen und vielen weiteren Fragen gehen wir bei unserer BKDR-Stadtführung „Russlanddeutsche Spuren in Nürnberg“ auf den Grund!

Melden Sie sich gerne in Gruppen oder alleine zur BKDR-Stadtführung „Russlanddeutsche Spuren in Nürnberg“ an.

Gerne möchten wir Ihnen die nächsten drei Führungstermine unterbreiten:

26.05.2023 (Freitag) um 17 Uhr
30.06.2023 (Freitag) um 17 Uhr
28.07.2023 (Freitag) um 17 Uhr

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Teilnahme an der Blauen Nacht 2023

Am 6. Mai 2023 findet die Blaue Nacht in Nürnberg statt. Seit 2000 finden alljährlich etwa 130.000 Besucher bei Deutschlands größter „Langen Nacht der Kunst und Kultur“ den Weg in die Nürnberger Innenstadt.

Wir vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) sind heuer im Rahmen eines großangelegten Projektes auf Initiative des Inter-Kultur-Büros der Stadt Nürnberg im KUF – Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg dabei. Insgesamt beteiligen sich am umfangreichen Gemeinschaftsprojekt aktiv über 70 Personen aus mehr als 20 Vereinen aus Nürnberg.

Offizielles Plakat der Blauen Nacht 2023 in Nürnberg.

Das im Rahmen dieses Projektes entwickelte und äußerst vielfältige Programm wird am

+++ Samstag, 6. Mai 2023 um 19:30 Uhr, 21:00 Uhr und 22:30 Uhr im Heilig-Geist-Saal am Hans-Sachs-Platz 2 +++

aufgeführt und dauert jeweils etwa eine Stunde.

Prof. Dr. Julia Lehner (Bürgermeisterin) äußerte sich in einer Pressemitteilung vom 24. April 2023 wie folgt:

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Die Leipziger Buchmesse (LBM) ist zu Ende gegangen – für uns ein gelungenes Event!

Die Leipziger Buchmesse (LBM 2023) schloss am 30. April ihre Tore – für alle Beteiligten ein großes Fest! Die feierliche Stimmung war nach der dreijährigen, pandemiebedingt erzwungenen Pause nicht nur auf dem Messegelände erlebbar, sondern in der ganzen Stadt. 2.082 Aussteller und Verlage aus 40 Ländern sowie mehr als 3.200 Mitwirkende aus aller Welt gestalteten Ende April die Buchmesse. 274.000 Besucher feierten die Literatur in Leipzig und bei der sehr beliebten Lesereihe „Leipzig liest“, deren Veranstaltungen traditionell während der gesamten Messedauer an verschiedensten Orten der Stadt angeboten werden. 
 

Unsere Autorinnen und Autoren während der Lesung auf der Leipziger Buchmesse.

Nachdem das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) und der Literaturkreis der Deutschen aus Russland im vergangenen Jahr gemeinsam auf der Frankfurter Buchmesse die Publikationen aus dem hauseigenen BKDR Verlag der Öffentlichkeit präsentiert hatten, folgte nun die Teilnahme mit einem Stand auf der LBM 2023. Im Vergleich zur Frankfurter Buchmesse 2022 zeigte das Publikum ein geradezu überwältigendes Interesse an den Büchern der russlanddeutschen Autoren, Künstler und Historiker. Zahlreiche Leserinnen und Leser suchten den Stand des BKDR Verlags in der Halle 4 auf, um Details über die Geschichte und Kultur der Deutschen aus Russland und anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion zu erfahren. Darüber hinaus fanden sehr informative Gespräche mit diversen Medienvertretern, Verlegern und anderen Messebesuchern statt.

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Statistik des Monats „April“

Dieses Mal wird mit einigen Statistiken zu „Bildungsabschlüssen und Teilhabe am Arbeitsmarkt“ ein neuer Themenkomplex eröffnet. Auf Basis der Daten des Mikrozensus werden damit einige der zentralen Bereiche der Lebenswelt von (Spät-)Aussiedlern beschrieben. Die einzelnen Verteilungen in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen der Untersuchung werden rein deskriptiv dargestellt.

Der Mikrozensus erfasst selbst zugewanderte (Spät-)Aussiedler, sodass hierbei nur sehr wenige Personen unter 25 Jahren aus dieser Gruppe enthalten sind. Deshalb werden zu den Analysen zum Bildungshintergrund nur Personen im Alter von 25-65 Jahren bzgl. ihrer Bildungsabschlüsse betrachtet. Zudem können gleichermaßen keine Daten darüber angegeben werden, ob dieser Abschluss in Deutschland oder dem Herkunftsland erworben wurde.

Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, ist der Anteil an (Spät-)Aussiedlern ohne Schulabschluss – analog zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund – mit 2 Prozent relativ gering. Dies geht mit einem starken Kontrast einher zur Bevölkerung mit eigenen Migrationserfahrungen, für die der Wert mit 16 Prozent deutlich höher liegt. Abweichungen zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund bzw. mit Migrationserfahrung existieren bzgl. ihrer Art des vorhandenen Abschlusses. Hier ist der Anteil der (Fach-)Hochschulreife geringer.

Auszug aus der SVR-Studie.
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Hungerjahre im Zarenreich

Wir haben uns in diesem Thread gleichermaßen sowohl mit der Hungerkatastrophe der Jahre 1921-22 [HIER] als auch mit der Hungersnot 1932-33 in der Ukraine auseinandergesetzt [HIER].

Dabei ist es so, dass bereits vor 1917 im Zarenreich bspw. die Wolgaregion beinahe regelmäßig von starken Missernten und Hungersnöten heimgesucht wurde. Besonders davon betroffen war man in den Jahren 1872-1874, 1891-1893, 1905-1907, 1911/1912. Ein gravierender Unterschied zu den ähnlichen Ereignissen unter der bolschewistischen Herrschaft bestand darin, dass im Russischen Reich – bei allem Elend – mit einer Ausnahme keine Hungersopfer gar in Millionenhöhe gab. Bei den schlimmsten Misserntejahren 1891 und 1892 mit mehr als 30 Mio. Hungernden gab es Schätzungen zufolge etwa 500.000 Todesopfer, ca. 300.000 führen auf die ausgebrochene Cholera-Epidemie zurück.

Die insgesamt erfolgreiche Bekämpfung und Überwindung der Hungersnot in all den Jahren war darauf zurückzuführen, dass der von Liberalen bis zu Sozialisten so verhasste autokratische Staat keine Plünderungen der Bauern vornahm, sondern im Umkehrschluss eine starke Unterstützung bei der Not mit Speisungen, Kreditvergaben und Saatkorn leistete. Zum Überleben in der Notlage trugen auch die gesetzlich vorgeschriebenen gemeinnützlichen Getreidemagazine bei, die jede Bauerngemeinde während der guten Ernte aufzufüllen verpflichtet war. Auch kirchliche und private Wohltätigkeitsorganisationen engagierten sich bei der Unterstützung der leidenden Bevölkerung – so auch in den Hungerjahren 1906/07.

Eine von diesen Organisationen war das Komitee des evangelischen Feldlazaretts aus St. Petersburg, das in den betroffenen wolgadeutschen Gemeinden Mittel für Speisungen bzw. für Viehfutter und Speisekartoffeln bereitstellte. Insgesamt nicht weniger als 20.000 Siedler aus 21 Kolonien erhielten tatkräftige Hilfe. Nachstehend die Ausgabe der „Revalschen Zeitung“ vom 6. März 1907:

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Geschichte der Russlanddeutschen: Vortrag bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Aichach

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft (Ortsgruppe Aichach) startet Ende dieser Woche ins neue Quartal. Diesbezüglich wird unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Viktor Krieger am

28. April 2023 (Freitag) im Gasthof Specht (Stadtplatz 43, 86551 Aichach)

Zeitungsausschnitt zur Veranstaltung am kommenden Freitag in der Aichacher Zeitung vom 24. April 2023.

einen Vortrag über die Geschichte der Deutschen aus Russland halten und über die Zeitspanne von der Anwerbung der Deutschen, der Deportation in den 1940er Jahren bis hin zur massenhaften Aussiedlung nach 1990 berichten.

In der Kreisstadt Aichach haben in den 90ern über 2000 Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion eine neue Heimat gefunden und sich „bestens integriert“ und gut eingelebt, wie aus der nachstehenden Ankündigung zum Vortrag in der Aichacher Zeitung hervorgeht.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Deutsche Autoren aus Russland und anderen postsowjetischen Staaten präsentieren ihre Bücher auf der Leipziger Buchmesse 2023

Der BKDR Verlag und der Literaturkreis der Deutschen aus Russland nehmen gemeinsam an der Leipziger Buchmesse (LBM) 2023 teil. Die LBM findet vom 27. bis zum 30. April statt. Am 28. April wird es zudem eine Lesung mit Melitta L. Roth, Artur Rosenstern und Ira Peter unmittelbar auf dem Messegelände geben (Halle 4, Forum Literatur, Stand: B500, Beginn: 16.00 Uhr). Vorgestellt werden aktuelle Lyrikerscheinungen von Autorinnen und Autoren mit russlanddeutschem Hintergrund sowie der Literaturalmanach der deutschen Autoren aus Russland „Hier war ich, dort bin ich …“ (erschienen im Januar 2023).

Während des gesamten Zeitraumes finden Sie den Stand des BKDR Verlags und des Literaturkreises der Deutschen aus Russland in der Halle 4, Stand C215.  Schauen Sie vorbei und kommen Sie mit uns ins Gespräch.

Weitere Informationen zu Beteiligten:

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Zum Umgang mit der Hinterlassenschaft des Stalinismus in Kasachstan

Heute, am 14. April 2023, jährt sich zum 30. Mal die Verabschiedung des Gesetzes der Republik Kasachstan „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Massenrepressalien“. Den entsprechenden Text in russischer Sprache finden Sie HIER.

Es war ein Teil der Wiedergutmachungspolitik gegenüber den unschuldigen Opfern der staatlichen Willkür. Damit versprach der junge Staat eine Wiedergutmachung nicht nur für die direkt betroffenen Personen, sondern auch für ihre Kinder und Enkelkinder – kurzum: für die Nachwelt. Weniger in finanzieller, sondern vielmehr in moralischer und psychologischer Hinsicht. Hunderttausende Personen erhielten seither die Bestätigung, dass sie zu Stalinzeit zu Unrecht verfolgt wurden.

Mit der Zeit entstand der gesellschaftliche Bedarf, die Unzulänglichkeiten des Gesetzes zu beheben und einen freieren Zugang zu den entsprechenden Akten zu bekommen. Aus diesem Grund initiierte der kasachische Präsident, Kassym-Schomart Tokajew, im Erlass vom 24. November 2020 die Einrichtung einer staatlichen Kommission für die vollständige Rehabilitierung der Opfer politischer Repressionen. Den Text in russischer Sprache finden Sie HIER.

Ihre Hauptaufgabe besteht darin, allen Gruppen von Bürgern, die unter den Repressionen gelitten hatten, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Vor allem denjenigen, die von dem bestehenden Gesetz nicht berücksichtigt wurden, so bspw. den Hungeropfern, den enteigneten Bauern und Nomaden, den Kämpfern für die nationale Sache nach 1955 u.a. Eine der wichtigsten Aufgaben der Kommission besteht darin, die auf vielen Repressionsakten noch lastende Geheimhaltung zu überprüfen und einen möglichst freien Zugang zu den Materialien zu ermöglichen.

Aus dem Anlass des 30-jährigen Bestehens des Rehabilitierungsgesetzes und der Tätigkeit der Staatskommission veranstaltete das Kasachisch-Deutsche Zentrum in der Hauptstadt Astana am 31. März einen sog. „Runden Tisch“. Hier versammelten sich Mitglieder des Parlaments und der gesellschaftlichen Organisation „Assemblee des Volkes Kasachstans“, die Vertreter der deutschen Minderheit und Wissenschaftler aus mehreren Ländern, darunter Dr. Viktor Krieger vom BKDR.

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Bernard Gaida beim BKDR

Heute war Bernard Gaida, ehemals Vorsitzender des Verbandes der Deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) und gegenwärtig Vizepräsident der Federal Union of European Nationalities (FUEN) bzw. Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) und zugleich Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten, im Rahmen eines Arbeitsbesuches beim Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg zu Gast.

Bernard Gaida (rechts) mit Dr. Viktor Krieger (links).

Das Thema der intensiven Gespräche zwischen Bernard Gaida, dem Zentrumsleiter Waldemar Eisenbraun sowie unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Viktor Krieger war vor allem die aktuelle Situation der geflüchteten Deutschen aus der Ukraine in Deutschland. Fragen der gegenwärtigen Praxis in der Rechtsprechung bei der Anerkennung als Spätaussiedler wurden gleichermaßen thematisiert. Auch über die Lage der deutschen Minderheit in einigen Staaten wurde diskutiert.

Lesungen mit dem BKDR in München und Würzburg

Nach der äußerst erfolgreichen Lesung von Gusel Jachina in Kooperation mit dem Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg in der Stadtbibliothek, fanden am vergangenen Wochenende zwei weitere Lesungen mit der international bekannten Autorin statt: In München in Kooperation mit dem Haus des Deutschen Ostens (HDO) und in Würzburg mit dem Kunsthaus Michel.

Gusel Jachina nahm sich im Anschluss an die Lesungen immer Zeit, um Interessierten Bücher zu signieren und mit ihnen ein Foto aufzunehmen – hier im Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München. Foto: Lilia Antipow.

Die sehr spannende Lesereihe mit der tatarisch-russischen Autorin war für alle Beteiligten ein bereichernder Austausch. Neben der Vorstellung der Werke „Wolgakinder“ und „Wo vielleicht das Leben wartet“ konnten ebenfalls zahlreiche geschichtliche Hintergründe unter anderem der Wolgadeutschen Republik diskutiert und erwähnenswerte Erkenntnisse gewonnen werden.

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Delegation der CSU-Landtagsfraktion beim BKDR

Heute durften wir eine Delegation der CSU-Landtagsfraktion – angeführt vom Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer – im Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg begrüßen. Das Treffen kam auf Initiative des Vorsitzenden der CSU-Arbeitsgruppe für Vertriebenen- und Aussiedlerpolitik, Josef Zellmeier, zustande. Für das BKDR begrüßte Ewald Oster, Vorsitzender des Trägervereins, die zahlreichen Gäste.

Die Delegation der CSU-Landtagsfraktion im Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland.

Im Rahmen des Informationsbesuches des Geschäftsführenden Fraktionsvorstandes in Mittelfranken ging es darum, mehr über die Arbeit des BKDR – einer bundesweit einmaligen Kultureinrichtung – sowie über die Deutschen aus dem postsowjetischen Raum zu erfahren.

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Deutscher Evangelischer Kirchentag 2023 in Nürnberg

Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) findet heuer vom 7. bis zum 11. Juni 2023 bei uns in Nürnberg statt. Nach 1979 ist Nürnberg somit zum zweiten Mal Austragungsort des Kirchentages – und das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) ist bei diesem einzigartigen und unvergleichlichen Großevent mit gleich mehreren Aktionen beteiligt.

Das BKDR ist mit mehreren Aktionen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg beteiligt.

Der DEKT wird alle zwei Jahre durchgeführt – zuletzt in Berlin und Wittenberg (2017), Dortmund (2019) und Frankfurt am Main (2021). Er versteht sich als eine freie Bewegung von Menschen, die der christliche Glaube und das Engagement für die Zukunft von Kirche und Welt zusammenführt. Die Themen sind dabei sehr vielfältig. Neben dem Christentum werden unter anderem zusätzlich zahlreiche politische und gesellschaftliche Themen unserer Zeit angesprochen, behandelt und diskutiert. Der DEKT ist institutionell unabhängig von den evangelischen Kirchen. Die diesjährige Losung lautet: Jetzt ist die Zeit Mk 1,15.

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Gusel Jachina in Nürnberg

Am vergangenen Freitag fand in der Stadtbibliothek Nürnberg im Rahmen der Lesereihe „Literatur ohne Grenzen“ eine Lesung mit der international bekannten Schriftstellerin Gusel Jachina statt. Durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Inter-Kultur-Büro der Stadt Nürnberg gemeinsam mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR).

Zahlreiche Zuhörer waren bei der Lesung von Gusel Jachina in der Stadtbibliothek Nürnberg zugegen. Ein toller Literaturabend.

Die 1977 in Kasan (Tatarstan) geborene russische Autorin und Filmemacherin tatarischer Abstammung stellte dabei zwei ihrer drei Romane vor, die alle internationale Erfolge feiern konnten. Ihr erster Roman „Suleika öffnet die Augen“ wurde in 31 Sprachen übersetzt – der Folgeroman „Wolgakinder“ war ebenso ein internationaler Erfolg. Der aktuelle Roman, „Wo vielleicht das Leben wartet“, erschien in 19 Sprachen und ist wie alle ihre Bücher ein Bestseller.

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„Historisches Ortslexikon der Wolgadeutschen, Band 2 (D–F)“, von Olga Litzenberger erschienen

Dieses mehrbändige historische Ortslexikon ist einem Phänomen gewidmet, das heute zwar nicht mehr existiert, jedoch deutlich erkennbare Spuren in Russlands Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts hinterlassen hat.  Der Band 2 umfasst die Entwicklungsgeschichte von 25 wolgadeutschen Siedlungen sowie die Geschichte der deutschstämmigen Bevölkerung der Stadt Engels (Pokrowsk). Die Gliederung der einzelnen Artikel nach dem im Band 1 bestimmten Schema wurde beibehalten. Sie enthält folgende Punkte: Angaben zur administrativ-territorialen Zugehörigkeit einer Siedlung einschließlich der Beschreibung ihrer Lage, die namentliche Ersterwähnung sowie bekannte historisch bedingt Ortsnamenabweichungen, Daten zur Entwicklung einer Siedlung, zu Besonderheiten der  örtlichen (Land-)Wirtschaft sowie zur Bevölkerungsstatistik, zur Kirchen- und Schulbildungsgeschichte; Hinweise auf relevante Archivquellen und ortsbezogene historische Literatur.

Die übersichtliche Gliederungsstruktur der einzelnen Artikel erlaubt die Benutzung des Lexikons als praktisches Nachschlagewerk, erleichtert auch die Suche nach Informationen für alle Leserinnen und Leser, die sich für die Ahnenforschung interessieren. Der Ausgabe liegen zahlreiche Quellen in erster Linie aus Archiven von Saratow, Engels, Samara und Wolgograd (siehe Quellenverzeichnis) sowie Illustrationen aus diversen Archiven, Museen und Privatsammlungen zugrunde, die als Ergänzung der Veranschaulichung des Lexikoninhalts dienen.

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Erste russlanddeutsche Akademiker im Zarenreich (Folgen 22 und 23)

Von den in diesen beiden Folgen porträtierten Akademikern, die in Dorpat studiert haben, möchten wir an dieser Stelle Pfarrer Emil Schimke (1891–1945) etwas ausführlicher vorstellen. Er war einer der wenigen Geistlichen, denen es Anfang der 1930er-Jahre gelang, aus der Sowjetunion nach Deutschland auszureisen. Er wurde im bessarabiendeutschen Dorf „Basyrjamka“ geboren, studierte Theologie in Dorpat und diente daraufhin als Pastor in deutschen Siedlungen bzw. Gemeinden auf der Krim sowie in der Umgebung von Odessa. Eine Fotografie und der handschriftliche Vermerk auf deren Rückseite erlauben einen seltenen Einblick in das Alltagsleben des Geistlichen in der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen, abseits seines kirchlichen Dienstes bzw. der öffentlichen Auftritte im Talar. Hier sehen wir die Familie des Pfarrers: seine Frau Lydia, die Kinder, darunter ein Stiefkind (scherzhaft genannt: Stiftkegel), und die Magd. In dieser Zeit diente Emil Schimke in der Pfarrgemeinde Hoffnungstal im Bezirk Odessa. 

Die nachfolgend zitierte Eintragung auf der Rückseite weist leider Lücken auf; fehlende Wort- und Satzteile wurden sinngemäß in eckigen Klammern ergänzt; nicht eindeutig lesbare Stellen sind mit Fragezeichen versehen:

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Teilnahme am Lesertreffen der Zeitungsredaktion „Neue Semljaki“

Die Redaktion der Zeitung „Novye semljaki“ („Neue Landsleute“) veranstaltete am 11. März 2023 in Paderborn ein Treffen ihrer Autorinnen und Autoren mit Zeitungslesern.

Unser Mitarbeiter Artur Böpple stellte im Rahmen dieses Events in einem Kurzvortrag die Arbeit unseres Kulturzentrums sowie ausgewählte Publikationen des BKDR Verlags vor. Das BKDR war darüber hinaus mit einem Info- und Bücherstand vertreten.

Artur Böpple während seines Vortrages. Foto: Rudolf Bender.

Seit mehr als vier Jahren kooperieren wir bereits mit der Zeitung „Neue Semljaki“, die regelmäßig über die Aktivitäten unseres Kulturzentrums berichtet. Russlanddeutsche Autorinnen und Autoren wie bspw. Wendelin Mangold, Irene Kreker, Agnes Gossen, Nadja Runde, Heinrich Dick, Katharina Peters und Rudolf Bender erzählten ebenfalls von ihrem Schaffen und Wirken und präsentierten Auszüge aus ihren Büchern. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse.

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KALENDER 2023: DEUTSCHE KIRCHEN AN DER WOLGA. 30 JAHRE DANACH

Beim Kalenderblatt des Monats „März“ geht es um Priwolnoje (Alt-Warenburg) sowie die dortige evangelisch-lutherische Pfarrkirche.

Hier sind alte deutsche Bauten und ganze Viertel gut erhalten geblieben, deren Planung auf die 1760er-Jahre zurückgeht. Die Pfarrkirche selbst wurde 1843 in einer für die deutsche traditionelle Bauweise eher untypischen Form errichtet. Ihre Architektur hat viel mit Schöpfungen des kosmopolitischen Stils gemein – des Spätklassizismus, der trotz ethnischer oder regionaler Nuancen in vielen verschiedenen Ländern nicht nur akzeptiert, sondern auch verbreitet und verstanden wurde.

Weitere Informationen zur damaligen Gemeinde, der Siedlung sowie den Bauelementen der Kirche finden Sie auf den Kalenderblättern – viel Spaß dabei!

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